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Wie Sie mit Mitarbeitenden, Kund:innen und Lieferbetrieben umgehen, hat massive Konsequenzen auf die Gesellschaft.

by Yara El-Sabagh

CIOs und IT-Manager machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie erfolgreich zu begegnen. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.

Bei der DACH-weiten Confare CIO #Impactchallenge zeichnen wir sie aus, diese Weltverbesserer und Verantwortungsträger. Die Gewinner werden beim Confare #CIOSUMMIT Frankfurt gekürt. Wollen Sie persönlich die besten Beispiele erleben? Melden Sie sich jetzt hier an.

Im Mai können Sie noch nominieren und einreichen. Im Juni 2022 geht es los: Beim täglichen Publikumsvoting zur Confare Impact Challenge können Sie hochkarätige IT-Entscheider mit Impact unterstützen. Die Gewinner treffen Sie persönlich beim Confare #CIOSUMMIT Frankfurt am 6. Oktober.

CIOSUMMIT Frankfurt 2022

Dr. Mario Buchinger ist (Ökonomie-)Physiker, Musiker und Autor. Der Lean- und Kaizen-Spezialist war zehn Jahre als Angestellter und Führungskraft bei Daimler und Bosch tätig, bevor er 2014 das Unternehmen Buchinger|Kuduz gründete, das auf Strategie-, Prozess- und Klima-Transformation spezialisiert ist. Zu den Kunden zählen neben Industrieunternehmen u.a. auch Banken und öffentliche Behörden. Er ist ein begeisternder Speaker, auch auf den Confare Bühnen. Für den Blog wollten wir von Mario erfahren, wie weit denn die Verantwortung von Managern wirklich geht, wenn es um Gesellschaft und Klima geht, und was vor allem auch CIOs und CDOs in der Praxis bewegen können.

Konsequenzen auf die Gesellschaft – Wieviel gesellschaftliche Verantwortung tragen Führungskräfte in Unternehmen?

Diese Verantwortung kann man gar nicht hoch genug bewerten. Dabei gilt, je höher die Hierarche, desto größer die Verantwortung. Entscheidungen von Unternehmen – wie sie beispielsweise mit Mitarbeitenden umgehen, wie sie Kund:innen und Lieferbetriebe behandeln oder ob sie ihre Steuern zahlen und nicht auf legale oder illegale Weise ins Ausland verschieben – haben massive Konsequenzen auf die Gesellschaft. Und solche Entscheidungen werden von Führungskräften getroffen. Sie entscheiden, ob Nachhaltigkeit gelebt oder nur Greenwashing betrieben wird.

Wie nachhaltig geht es denn bei der Digitalen Transformation zu, so wie sie Unternehmen derzeit betreiben?

Die Nachhaltigkeitsperspektive ist bei der digitalen Transformation meist ein untergeordneter Aspekt. Die allermeisten Projekte sind monetär getrieben. Es geht meist darum, Abläufe effizienter zu gestalten um primär damit Kosten zu reduzieren. Die daraus resultierenden Projekte sind in manchen Fällen sogar das Gegenteil von nachhaltig, denn wenn eine implementierte Lösung durch Digitalisierung am Ende mehr Energie braucht oder Menschen ihre Jobs verlieren, widerspricht das der Basisdefinition von Nachhaltigkeit, die ja ökologische, soziale und ökonomische Aspekte als gleich wichtig betrachtet.

Welche Hemmnisse und Herausforderungen gibt es dabei?


Blog_Mario Buchinger GesellschaftDas wesentliche Problem ist, dass Nachhaltigkeit sich nicht unmittelbar rechnet, sondern dafür sorgt, dass ein Unternehmen mittel- und langfristig sicher aufgestellt ist. Leider entscheiden viele Führungskräfte auf Basis ihrer lokalen und kurzfristigen Zielvereinbarung.  In Kombination mit Investitionsrichtlinien, wonach sich Investitionen nach relativ kurzer Zeit rechnen müssen, verhindert das häufig Nachhaltigkeit. Dazu kommt, dass es Effekte gibt, die sich sicher rechnen, aber deren Profitabilität sich nicht unmittelbar darstellen lässt. Beispielsweise, gesunde und wertgeschätzte Mitarbeitende werden weniger krank und arbeiten produktiver. Unternehmen, die Nachhaltigkeit wirklich umsetzen und nicht nur als Marketing missbrauchen, sind attraktiver für potentielle Mitarbeitende aber auch für Kund:innen. Diese Einflüsse sind erwiesen, lassen sich aber nicht auf einer Excel-Tapete darstellen.

Welchen Hebel haben CIOs und CDOs um das Unternehmen nachhaltiger zu gestalten?

Da diese Personen Teil des Vorstands sind, haben sie Einfluss auf die Art und Weise, wie Investitionsrichtlinien und Zielvereinbarungen im Unternehmen aussehen und können diese auch positiv beeinflussen. Gleichzeitig können sie bei Projekten sowohl im Prozessdesign als auch bei der Entscheidung über zu beschaffende Hardware auf die Gesamteffizienz achten. Nicht jede Hardware ist gleichermaßen energieeffizient. Auch bei der Auswahl externer Dienstleister, wie z.B. Rechenzentren oder Cloud-Anbieter, gibt es Unterschiede. Welche Systeme kommen zum Einsatz und aus welcher Energiequelle kommt der Strom für die Anlagen? Diese Fragen müssen Umsetzungs- und Investitionsentscheidungen bestimmen.

Wie sehen die Anforderungen an IT-Anbieter und -Hersteller aus?

Einerseits muss die Energieeffizienz für die Systeme maximal optimiert werden. Das gilt sowohl bei Hardware aber auch bei der Software. Andererseits geht es um die Energie für den Betrieb bzw. die Produktion. Diese muss aus wirklich nachhaltigen Quellen bezogen werden. Es gibt heute schon Industriebetriebe, die große Teile oder gar ihren gesamten Energiebedarf regenerativ selbst erzeugen oder über entsprechende Bezugsverträge (PPAs) einkaufen, was sich längst wirtschaftlich lohnt. Außerdem müssen eingesetzte Materialen möglichst wiederverwendbar sein und ein Rücknahmeprozess für alte Hardware muss existieren. All diese Aspekte sollten im Übrigen für jedes Unternehmen eine Voraussetzung sein.

Was kann die IT zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen?

Gewisse Abläufe können durch den Einsatz von IT so gestaltet werden, dass energieintensivere Vorgänge zumindest teilweise wegfallen. Ein gutes Beispiel ist die mittlerweile vermehrte Nutzung von Home-Office und die Reduzierung von Geschäftsreisen, weil Menschen online zusammenarbeiten können. Dies kann und wird das physische Treffen von Menschen nie komplett ersetzen – aber wenn dadurch ein Teil des Pendelverkehrs und insbesondere unsinnige Geschäftsreisen eingespart und damit Emissionen reduziert werden, ist ein wichtiger Schritt mithilfe von IT getan.

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