Hannes Werderits bringt als CIO die steigenden Anforderungen des Kulturbetriebes unter einem Hut mit dem Management ausgedehnter Ländereien und Liegenschaften. Das Ganze schafft er mit einem dreiköpfigen Team, was ihn zu einem aussichtsreichen Kandidaten für die Auszeichnung als TopCIO und den CIO AWARD 2016 macht.
Welche Anforderungen stellt der moderne Kultur- und Eventbetrieb an die IT?
Im Falle von Esterhazy sind die Anforderungen an die IT aufgrund der sehr heterogenen Geschäftsfelder extrem unterschiedlich. Einerseits betreiben wir bei uns im Haus diverse Abrechnungssysteme für den Holzhandel oder für den Weinverkauf, andererseits versorgen wir mit Verkaufssystemen für einen Kartenverkauf der Oper im Steinbruch St. Margarethen unsere Tochtergesellschaft Arenaria GmbH. Als zusätzliches Beispiel sei noch das Callcenter für den Kartenverkauf unseres Festspielbüros pan.event im Schlossquartier genannt.
Unterschiedlichste Systeme verlangen jedoch nach speziellem IT Know-How und Fingerspitzengefühl im Management der Geschäftsprozesse. Eine der größten Anforderungen bzw. Herausforderungen ist es hier, die Prozesse in Technik umzusetzen, wobei die Hardware bzw. die eingesetzten Produkte im Verantwortungsbereich der IT liegen und die den betroffenen Unternehmensbereichen bereitgestellten IT-Services funktionieren müssen.
Teilweise können Systeme konsolidiert werden, teilweise wiederum nicht. Als Beispiel: Mit dem System für die Immobilien-Pachtverrechnung unserer Feriensiedlungen kann unser Weingut in Trausdorf keinen Verkauf des Esterhazy Weingutes durchführen. Mit dem POS-System im Schloss Esterhazy wiederum kann kein Holz abgerechnet werden.
Welche Technologien sind dafür ausschlaggebend?
Im Rahmen des im gesamten Unternehmen gelebten Begriffs Nachhaltigkeit konzentrieren wir uns in der IT auch darauf, langfristig zu investieren. Dabei beobachten wir aktuelle Systemtrends und verwenden neueste Technologien. Wir haben einen größten Teil der Serverlandschaft virtuell in Betrieb, hinter der Virtualisierung arbeitet eine Enterprise-Storage eines bekannten Herstellers.
Unsere Unternehmensbereiche wachsen sehr schnell, daher müssen alle IT Vorhaben gut geplant werden und die implementierten Lösungen skalierbar sein. Es kommen laufend neue Themenbereiche bzw. Geschäftsfelder hinzu, wo selbstverständlich IT-Technik benötigt wird. Auch müssen diese IT-Lösungen durch das sehr schlanke IT-Team trotz Komplexität und Diversität zeitnah realisierbar sein. Wir bewegen uns laufend zwischen „Business-Enabling“ und „Innovation“; wenngleich ich in meiner Funktion als IT-Leiter für „Innovation“ gerne mehr Zeit hätte.
Welchen Impact hat die IT auf die Wahrnehmung des Unternehmens beim Endkunden?
Unsere Endkunden sind größtenteils die Unternehmensbereiche der Esterhazy-Gruppe und deren Tochtergesellschaften, da die Esterhazy IT als interner Servicedienstleister agiert. Die Esterhazy-IT hat sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt, um „am Ball zu bleiben“. So sehen wir uns als strategischer Partner des Business; teilweise verschmelzen die Unternehmensziele mit den IT-Zielen.
Wir haben aber auch Webshops und/oder Serversysteme im Einsatz, auf welche unsere Kunden direkt zugreifen, um unsere vielfältige Produktauswahl zu beziehen. Daher sprechen wir im Betrieb von einem 24×7 Betrieb, da Kartenverkaufsserver aber auch POS-Systeme im Schloss Esterhazy Montag bis Sonntag in Betrieb sein müssen.
Wo sind die nächsten Handlungsfelder für die Esterhazy-IT?
Da gibt es derzeit doch einige. Neben dem Tagesgeschäft wie Serverbetrieb und IT-Support beschäftigen wir uns mit der Registrierkassenpflicht und konsolidieren die unterschiedlichen Systeme an unseren Standorten mit dem Fokus auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit. Außerdem erweitern wir derzeit unsere Ticketverkaufssysteme an den Standorten Schloss Esterhazy, Schloss Lackenbach und Burg Forchtenstein durch ein „unternehmensweites“ System. Die Voraussetzungen dafür, wie beispielsweise redundantes Rechenzentrum im Schlossquartier in Eisenstadt, werden gerade geschaffen. Hier handelt es sich um klassische IT-Infrastrukturthemen, welche in einem gewissen Zeitraum realisiert werden müssen, um einen reibungslosen IT-Betrieb zu ermöglichen.
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