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Confare #ImpactAward Nominee Jasmin Kaiser, Lufthansa Cargo: Kulturwandel, Kundenorientierung und unternehmerisches Mindset in der IT

by Edita Nemcova

Neu im #ConfareBlog – Stand Out of the Crowd!
Confare #ImpactAward Nominee Jasmin Kaiser, Lufthansa Cargo

CIOs und IT-Manager*innen tragen dazu bei, die Welt zu verbessern. Sie setzen neue Führungsprinzipien um, schaffen die Grundlagen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und meistern gesellschaftliche Herausforderungen durch den Einsatz von Digitalisierung und Technologie. Sie bewirken Veränderungen in Unternehmen und ganzen Branchen, unterstützen Menschen in Not und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung.

Der Confare #ImpactAward würdigt diese Verdienste. Die Preisträger*innen werden beim Confare #CIOSUMMIT in Frankfurt ausgezeichnet. Möchten Sie persönlich die besten Beispiele dieser Erfolge erleben? Melden Sie sich jetzt an.

Als CIO und CDO bei Lufthansa Cargo gestaltet Dr. Jasmin Kaiser die Digitale Transformation, sowie die Daten- und AI Roadmap des Unternehmens. Lufthansa Cargo gehört zu den Vorreitern in der Digitalisierung der Luftfrachtbranche. Ihr Anliegen ist es, dass IT und Fachbereich Hand in Hand im Sinne des Endkunden und der Andwender handeln. Sie ist überzeugt: dafür braucht es einen Fokus auf Unternehmenskultur und ein unternehmerisches Mindset in der IT. Ab Mai können Sie Jasmin und weitere hochkarätige IT-Leader*innen täglich mit Ihrer Stimme beim Voting unterstützen.

Nicht verpassen: Auf dem Confare #CIOSUMMIT Frankfurt findet wieder das Female IT-Mentoring statt. Top IT-Managerinnen teilen Wissen, Meinungen und Erfahrungen mit Frauen, die Karriere in der IT anstreben. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wie siehst Du eine moderne Auslegung der Rolle als CIO und der IT im Unternehmen?

In einer modernen Organisation agiert der/die CIO auf Augenhöhe mit den Business-Bereichen. IT-Anforderungen werden mit einem unternehmerischen Weitblick bewertet und der IT-Bereich darf dabei auch kritisch sein. Es wird nicht in einer “Kunden-Dienstleister-Beziehung” agiert. Die IT hat nicht die Rolle “um jeden Preis” stetig neue Features zu liefern, sondern stellt dem erwarteten Nutzen die kurz- und langfristigen Kostenauswirkungen gegenüber.

Der/die CIO trägt nicht nur die Verantwortung für Aufgaben wie einen stabilen Betrieb der Legacy IT, die Modernisierung der IT-Infrastruktur und IT-Security, sondern hat ebenfalls die Aufgabe, die Digitalisierung gemeinsam mit den Prozessverantwortlichen zu gestalten und voranzutreiben. Dabei wird ein Silo-Denken überwunden und ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt.

Weiter ist der/die CIO nicht nur für das Management der IT-Kosten verantwortlich, sondern wird auch für die Value Generation aus Digitalisierung, Automatisierung/AI, Daten und Tech Innovation geschätzt.

Die IT agiert nicht im Hintergrund, sondern macht Fortschritt, Erfolge und Optimierungspotentiale sichtbar und kommuniziert adäquat an die Geschäftsführung und das gesamte Unternehmen.

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Der Kundenbegriff hat sich in der IT stark verändert. Welche Rolle hat die Beziehung zum (End-)Kunden für eine moderne IT?

Für mich steht der externe wie interne Nutzer unserer Systeme im Zentrum. Der Aufbau einer direkten Beziehung zum Endnutzer ist wesentlich und muss gemeinsam mit den Fachbereichen als Business-Partner orchestriert werden. Viel zu oft kommt das Feedback über mehrere Ebenen und/oder Organisationseinheiten und geht mit einem gewissen Informationsverlust einher. Manche kleine Systemänderung kann eine große Wirkung für den Anwender haben. In einer zunehmend digitalen und datengetriebenen Welt ist es wichtig, die Endnutzer stärker in den Fokus zu stellen.

Bei Lufthansa Cargo intensivieren wir hier unsere Bemühungen insgesamt stark: Wir etablieren Key User Communities für unsere Hauptprodukte und arbeiten an Verbesserungen von Meldungen rund um Release-Informationen, System-Instabilitäten und Produkt-Roadmaps. Am wichtigsten erscheint mir allerdings, die IT-Mitarbeiter am Alltag der Anwender vor Ort teilhaben zu lassen.

Wie hängen Kulturwandel und IT-Strategie zusammen?

Strategie und Unternehmenskultur sind untrennbar miteinander verbunden. Bei der Definition einer neuen Strategie muss eine Überprüfung erfolgen, ob die existierende Kultur diese fördert oder ihr entgegensteht. Werte und Verhaltensweisen haben einen großen, wenn nicht sogar den größten, Beitrag für den Erfolg der Strategieimplementierung.

Unser IT-Strategieprogramm bei Lufthansa Cargo basiert auf 7 Säulen, wobei die Säule „Kultur, Identität und Mindset“ den kulturellen Aspekt stark berücksichtigt. Wir haben drei zentrale Kulturelemente für unsere IT-Funktion definiert – “Entrepreneurial Mindset”, “Endnutzer-Fokus” und “Dialog”. Mit Letzterem möchten wir die Dialoge zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden, innerhalb von Teams sowie im Umgang mit Fachbereichen und Nutzern, gezielt fördern. Klischees über “nerdige ITler” sind überholt.

Innerhalb der Lufthansa Cargo durchlaufen wir zudem auch gerade unternehmensweit eine Cultural Journey. Dies ist eine großartige Möglichkeit, unsere Vorstellungen mit anderen Bereichen zu diskutieren und zu verankern. Denn gerade ein Entrepreneurial Mindset in der Digitalisierung ist natürlich erst im Zusammenspiel mit den verschiedenen Unternehmenseinheiten besonders effektiv.

Ebenso wie die Umsetzung einer Strategie Zeit benötigt, so dauert auch ein Kulturwandel.  Mir ist dabei wichtig, die Werte und Verhaltensweisen ebenfalls selbst vorzuleben und gleichzeitig meinen Mitarbeitenden psychologische Sicherheit zu bieten.

Was bedeutet ein Entrepreneurial Mindset für eine interne IT? Wie verändert sich dadurch die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen?

Dreh- und Angelpunkt ist für mich meine Haltung als CIO und die meiner Mitarbeitenden. Wenn wir unternehmerisch denken, so bewerten wir die verschiedenen wirtschaftlichen Dimensionen unserer IT-Produkte. Dabei muss die IT dem Unternehmen aufzeigen, was durch Digitalisierungen und Automatisierung möglich ist, aber ganz klar wirtschaftlich handeln.

Es gehört zu unserem neuen Mindset die Einflüsse auf Komplexität, Stabilität und Must-haves wie Compliance, Governance und IT-Security zu berücksichtigen und im Gesamtzusammenhang sicherzustellen.

Heutzutage entwickelt sich schnell für so gut wie jede Problemstellung ein technischer Prototyp, aber die Lösungen dann auch im Unternehmenskontext längerfristig stabil, sicher, und kosteneffizient zu betreiben, ist die Kunst. Ein Entrepreneurial Mindset bedeutet aber auch, dass man konsequent einen Prototyp einstellt, wenn der Erfolg ausbleibt, oder sich auch von den Applikationen und Features trennt, sofern das Kosten-Nutzenverhältnis negativ wird.

Es darf also nicht darum gehen, welcher Bereich die Lorbeeren erntet oder wer, wie nachgibt. Die Einführung von IT-Produkten muss stets eine Teamleistung sein, die immer das Unternehmenswohl im Blick behält. In vielen Unternehmen hat sich das folgende Bild geprägt: Die Erfolge feiern die Fachbereiche und der IT-Bereich steht für IT-Ausfälle, also für den unangenehmen Teil, gerade. Das ist eine Aufgabenteilung, die ganz klar keine Zukunft hat.

Dieses Mindset ist auch für manche Fachbereiche (heraus-)fordernd und führt auch unweigerlich zu Konflikten, bis sich das stetige Streben und der gemeinsame Blick auf das optimale Setup als das Neue Normal etabliert hat.

Welche Kommunikations-Maßnahmen sind erforderlich?

Aus meiner Sicht benötigt jeder/jede CIO ein umfangreiches Kommunikationskonzept. Botschaften über einen längeren Zeitraum kontinuierlich zu platzieren ist essenziell für einen Kulturwandel. Ich investiere hier jede Woche mehrere Stunden und denke stets über neue Formate und Inhalte nach. Dennoch bleibt bei mir oft der Eindruck, ich könnte als CIO noch aktiver kommunizieren.

Wenn man möchte, dass die IT auch für die Digitalisierungserfolge mitgefeiert wird, müssen auch Mitarbeitende und Führungskräfte innerhalb des IT-Teams dementsprechend aktiv werden. Auch wenn Kommunikation und Marketing jahrzehntelang nicht typischerweise zu dem gehörten, was man von einem ITler erwartet hat.

Ich ermuntere meine IT-Mitarbeitenden sich bei Videoaufnahmen, Webcasts und Unternehmens-Artikeln zu „zeigen“ sowie sich für erreichte Meilensteine und Erfolge zu feiern.

Wie verändert sich das Gesamt-Unternehmen durch ein neues Mindset in der IT?

Ich bin fest davon überzeugt, dass das beschriebene neue Mindset für den Erfolg vieler Unternehmen entscheidend sein wird. Wenn die Abläufe zur Entwicklung und dem Betrieb der digitalen Produkte effizienter werden und auf die Nutzer ausgerichtet sind, hat dies einen positiven Einfluss auf deren Zufriedenheit. Eine moderne IT fördert auch die Arbeitgeberattraktivität, nicht nur für Talente in der IT, sondern auch unternehmensweit. Wer möchte heute schon in einem Unternehmen arbeiten, welches in der Digitalisierung hinterherläuft?

Wie schafft man einen nachhaltigen Kulturwandel? Welche Maßnahmen haben sich bewährt?

Innerhalb des IT-Teams haben wir eine Gruppe von Mitstreiter:innen geformt, die, wie ich, für das Thema „Kultur und Mindset“ brennen. Gemeinsam haben wir eine mehrmonatige Konzeptionsphase durchlaufen und die vorherrschende Kultur im IT-Bereich von innen und außen beobachtet. Das war ein wichtiger Schritt. Denn nur wenn sich alle über den Status-Quo im Klaren und weitestgehend einig sind, kann aus meiner Sicht auch der Schwung für einen Kulturwandel aufgebaut werden.

Wir haben weiter die heutigen und zukünftigen Herausforderungen und Erwartungshaltungen an uns identifiziert. Das gewünschte “Entrepreneurial Mindset”, das sich durch eine selbstbewusste und unternehmerische Haltung auszeichnet, war ein wesentliches Ergebnis der Arbeitsgruppe.

Wie gelingt es nun, dass der Funke auf IT-Führungsmannschaft, Teams und auch die Business Partner überspringt? Wir haben uns dafür mit „Cultural Hacks“ und strukturellen Maßnahmen beschäftigt. Es hilft Fragen zu beantworten wie: Warum machen wir das? Was bedeutet das für mich? Wie wird es greifbar und erlebbar?

Das Wichtigste ist, als Führungskraft selbst nach den gewünschten Werten zu handeln und bei Misslingen nicht sofort den Kopf in den Sand zu stecken.

Ich empfehle bei einem so „weichen Thema“, wo immer möglich, quantifizierbare Ziele zu setzen. Die neuen Botschaften dürfen herausfordern und ggf. auch etwas Unbehagen auslösen. Sonst werden sie leicht überhört und bewegen die Teams nicht.

Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft in der IT? Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?

Die gesellschaftliche Verantwortung ist groß. Ohne die IT läuft in den meisten Unternehmen nichts mehr. Im Falle einer größeren IT-Störung ist auch unser operativer Betrieb stark eingeschränkt und es kommt zu Verspätungen in der Beförderung der Luftfracht. Im Gegensatz dazu führt ein stabiler IT-Betrieb sowie unsere Vielzahl an Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen zu mehr Effizienz und stabilen Lieferketten, was unsere Geschäftspartner und letztendlich auch Endverbraucher erwarten.

Durch die große KI-Welle wird die Verantwortung der CIOs nochmal mehr anwachsen. Es wird für Unternehmen entscheidend sein, eine KI- und Automatisierungs-Roadmap entschlossen zu verfolgen, um die globale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Aber zeitgleich wird auch die Entwicklung von vertrauenswürdigen KI-Lösungen und die Etablierung einer unternehmenseigenen KI-Governance maßgeblich sein, um der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden.

Bei Lufthansa Cargo engagiert sich das IT-Führungsteam darüber hinaus stark für den Nachwuchs. Wir sind ein Ausbildungsbetrieb für Fachinformatiker. Zudem beschäftigen wir Praktikanten von Fachhochschulen und Universitäten. Wir prüfen aktuell, ob wir uns auch in Schulen mit Programmierkursen engagieren. Persönlich begleite ich auch einige Mentees auf ihrem Karriereweg und bin Jurorin für die Auswahl von Stipendiaten in einem Stiftungswerk.

Welche Bedeutung hat der Confare #ImpactAward für Dich persönlich?

Jasmin Kaiser: Ich fühle mich sehr geehrt für den #ImpactAward nominiert worden zu sein. Es wäre für mich und mein Team eine wirklich großartige Auszeichnung und eine Bestätigung, dass wir mit unserer Vision einer modernen IT auf dem richtigen Weg sind und einen wertvollen Impact für unser Unternehmen und Industrie erzielen!

Entscheiden Sie mit! Ihre Stimme für Digitalisierung mit Impact beim Confare #ImpactAward im täglichen Online-Voting hier: Voting App #ImpactAward 2024 – Confare.

Sichern Sie Ihre Teilnahme beim Confare #CIOSUMMIT Frankfurt.

Gender-Hinweis:

Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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