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Confare #ImpactChallenge Gewinnerin Frederike Fritzsche: Diversity und Kulturwandel machen OTTO fit für KI, Metaverse und Transformation

by Yara El-Sabagh

OUT NOW im #ConfareBlog Confare #ImpactChallenge Nominee Frederike Fritzsche:
Diversity und Kulturwandel machen OTTO fit für KI, Metaverse und Transformation

CIOs und IT-Manager machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie erfolgreich zu begegnen. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.

Wir stellen Ihnen die Nominierten im Confare Blog vor: Dr. Frederike Fritzsche hat sich als Tech Ambassador im OTTO Konzern der Aufgabe verschrieben den digitalen Kulturwandel voranzutreiben und die Menschen im Unternehmen dabei zu begleiten. Denn KI, Metaverse und Web3 bieten für OTTO eine Menge Chancen, sind aber auch eine Herausforderung für eine Organisation, die auf eine Tradition von fast 75 Jahren zurückblickt. Frederike ist überzeugt, dass Diversity dafür ein entscheidender Schlüssel ist.

Wie funktioniert kulturelle und digitale Transformation bei einem Traditionsunternehmen wie Otto in der Praxis?

Ich glaube die Erkenntnis, dass die digitale Transformation auch den kulturellen Wandel bedingt, war ein absolut zentraler Aspekt. Transformation wird durch Technologie möglich, aber von und für Menschen gemacht. Am Ende geht es immer darum, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen: Allen voran unsere Kund*innen, die der Dreh- und Angelpunkt jeder neuen Entwicklung sind. Gleichzeitig ist uns daran gelegen, die Teams zu befähigen, ihre Ideen umzusetzen. Intern braucht es zudem ein Bewusstsein für die Notwendigkeit des Wandels – und das über die gesamte Organisation hinweg. Bei uns ist das Thema Technologie deswegen auch auf oberster Vorstandsebene durch unseren CIO verankert. Das ist nach wie vor selten in der Unternehmenswelt.

Welche Rolle spielst Du als Tech Ambassador dabei?

KIAls Tech Ambassador gebe ich authentische Einblicke in die Kultur bei OTTO. Ich möchte Menschen für IT-Themen begeistern und zeigen, dass wir ein modernes Tech-Unternehmen sind. Dabei ist mir besonders wichtig, auch die Kolleg*innen, die hinter der Technologie stehen, sichtbar zu machen. Zudem setze ich mich als Lead für Women in Tech für eine diversere IT ein. Und das mit Erfolg – mit bislang 29 Prozent Frauenanteil in den Tech-Berufen liegen wir über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 18 Prozent. Ganze 60 Prozent der Tech-Einstellungen im Februar waren weiblich. Das zeigt: Es geht.

Die Otto IT zeichnet sich durch einen hohen Frauenanteil, insbesondere auch auf der Führungsebene aus. Warum schafft Ihr das, während andere es mangels Bewerberinnen aufgeben?

Zu sagen: „Es gibt keine Bewerberinnen” ist keine Option für uns. Wir möchten jede zweite Stelle in der IT mit einer Frau besetzen. Dafür muss man kreativ werden und eine Vielzahl an Instrumenten etablieren. Wir haben einen ganzen Maßnahmenkatalog entwickelt. Frauen sichtbar zu machen, hat dabei meiner Meinung nach den größten Impact. Frauen ziehen Frauen an! Also galt es, weibliche Rolemodels sichtbar zu machen und sie zu ermutigen, ihr Know-how in Videos, in Sessions, auf Konferenzen, in Social-Media-Beiträgen oder im Co-Recruiting zu teilen.

Warum ist Diversity für Dich denn gerade in der IT so ein wichtiges Thema?

IT ist eine der am schnellsten wachsenden und einflussreichsten Branchen der Welt. Technologie beeinflusst unser tägliches Leben und hat das Potenzial, die Welt zu verändern.  Sie ist aber auch in der Lage, bestehende soziale Ungleichheiten zu verstärken oder zu mindern. Wenn sie nur von einer homogenen Gruppe von Entwicklern gestaltet wird, besteht die Gefahr, dass sie bestimmte Benutzergruppen nicht angemessen berücksichtigt.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass diejenigen, die diese Technologie entwickeln und gestalten, eine Vielfalt an Hintergründen, Erfahrungen und Perspektiven mitbringen.

Mehr Vielfalt in der Belegschaft führt zu innovativeren Produkten und Dienstleistungen, die besser auf die Bedürfnisse einer breiten Palette von Benutzer*innen zugeschnitten sind. Zudem trägt die Förderung von Diversity auch dazu bei, eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeiter*innen unabhängig von ihrem Hintergrund sicher und wertgeschätzt fühlen.

Unternehmen spielen oft Vorreiter bei der Adaption von Technologien in der Gesellschaft. Du befasst Dich sehr intensiv mit dem Thema KI. ChatGPT zeigt vor, wie weit Automatisierung dabei gehen kann. Welche Fragen sind aus Deiner Sicht die wichtigsten, mit denen sich CIOs und das IT-Management dabei befassen sollten?

Das Thema ist wahnsinnig vielschichtig. Im Mittelpunkt sollte aber die Frage stehen, wie wir sicherstellen können, dass KI-Systeme ethisch und verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Eng damit verbunden sind auch die Themen Datenschutz und Datensicherheit. Aufklärung ist hier essenziell – das Management und die Mitarbeiter*innen müssen gleichermaßen im Umgang mit KI geschult werden.

Welche Rolle spielt KI in Eurer Digitalstrategie?

Eine sehr große Rolle. KI-Technologien können dabei helfen, eine bessere Datenanalyse und Vorhersage zu ermöglichen, die Effizienz von Geschäftsprozessen zu optimieren, die Kundenerfahrung zu personalisieren und zu verbessern sowie die Sicherheit von Daten und Systemen zu erhöhen. Das Forecasting erlaubt so auch einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen. Dabei ist es wichtig, KI nicht als alleinige Lösung für alle Probleme zu betrachten, sondern als Teil einer umfassenden Digitalstrategie, die alle relevanten Aspekte des Unternehmens einbezieht.

Und wie sieht es mit Web3 und dem Metaverse aus? Welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten und Fragestellungen beschäftigen Dich rund um diese Themen?

Web3 und das Metaverse haben das Potenzial, den Online-Handel und die Art und Weise, wie wir im Internet einkaufen, grundlegend zu verändern. Es gibt viele Möglichkeiten, wie diese Technologien die Kundenerfahrung verbessern und den Online-Handel effizienter und personalisierter gestalten können. Das Metaverse ermöglicht es Einzelhändlern, Einkaufserlebnisse zu schaffen, bei denen Kunden ihre Produkte in virtuellen Umgebungen erleben und ausprobieren können. Die Kombination von KI und Web3-Technologien erlaubt eine personalisiertere Shopping-Erfahrung. Dafür werden Daten aus dem Metaverse und anderen Quellen genutzt, um die Bedürfnisse und Vorlieben der Kund*innen besser zu verstehen. Die Blockchain-Technologie, die Teil von Web3 ist, ermöglicht es Einzelhändlern, sichere und effiziente Zahlungen zu akzeptieren, ohne dass Drittanbieter wie Banken oder Kreditkartenunternehmen erforderlich sind. Web3 und die Blockchain-Technologie bieten auch Möglichkeiten, um die Sicherheit von Transaktionen und Kundendaten zu erhöhen.

Allerdings gibt es auch einige Herausforderungen und Fragestellungen, die mit diesen Technologien verbunden sind. Ethik und Datenschutz gehören zum Beispiel dazu. Die Verwendung von Daten aus dem Metaverse und anderen Quellen erfordert ein hohes Maß an ethischem und verantwortungsvollem Umgang mit den Kundendaten und der Privatsphäre. Zudem sehe ich es als Herausforderung, dass es nicht “das eine” Metaverse gibt. Verschiedene Anbieter stellen Plattformen zur Verfügung, haben unterschiedliche Bezahlsysteme und Zugänge.

Die Verwendung von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie kann regulatorische Schwierigkeiten mit sich bringen, da diese Technologien noch nicht vollständig in das rechtliche Rahmenwerk integriert sind. Auch technisch sind noch Fragen offen, denn die Skalierbarkeit und Leistungsfähigkeit von Web3-Plattformen und -Anwendungen ist noch nicht vollständig gelöst und könnte für eine breite Einführung hinderlich sein.

Insgesamt bieten Web3 und das Metaverse viele Möglichkeiten für den Online-Handel und die Zukunft des Einkaufens. Es ist jedoch wichtig, diese Technologien mit Bedacht zu nutzen und die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft? Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?

Eine der wichtigsten Verantwortlichkeiten von Führungskräften ist es, sicherzustellen, dass das Unternehmen ethisch und verantwortungsvoll handelt. Sie sollten auch eine Kultur fördern, die auf Integrität, Transparenz und Respekt basiert und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter*innen diese Werte teilen und in ihrer täglichen Arbeit umsetzen.

Darüber hinaus haben Führungskräfte auch eine Verantwortung, sich aktiv an gesellschaftlichen Debatten und Diskussionen zu beteiligen und ihre Expertise und ihren Einfluss zu nutzen, um positive Veränderungen zu bewirken. Zum Beispiel, indem sie Diversität und Inklusion begünstigen, Bildungs- und Umweltinitiativen unterstützen oder die Entwicklung der Gemeinschaft fördern.

In der täglichen Praxis bedeutet dies, dass Führungskräfte aufmerksam und vorausschauend sein müssen, um die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Handlungen auf die Gesellschaft und die Umwelt zu verstehen und wo nötig zu minimieren. Sie sollten auch sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter*innen die Werte und Praktiken des Unternehmens verstehen und umsetzen und dass das Unternehmen sich aktiv für positive Veränderungen in der Gemeinschaft einsetzt.

Welche Bedeutung hat die Confare #ImpactChallenge für Dich persönlich?

Die Confare #Impact Challenge ist für mich eine Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen, wie viel man durch Diversität in der Tech-Branche erreichen kann. Sie ist ein zentraler Hebel, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Ihr Impact – um den Begriff aufzugreifen – ist potenziell enorm. Denn wenn diverse Teams diverse Technologien entwickeln, können wir Lösungen schaffen, die so vielfältig sind wie unsere Gesellschaft, ihre individuellen Bedürfnisse und ihre Herausforderungen. Ich freue mich sehr, für dieses wichtige Thema nominiert zu sein!

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