#ConfareBlog mit Isabel Delgado out now: Die Circular Economy kommt in der IT an – Worauf CIOs bei Reuse, Refurbishing und Recycling von Endgeräten achten
Auf dem Confare CIOSUMMIT Frankfurt zeigen hochkarätige IT-Chefs und Digitalisierungs-Pioniere, welchen Beitrag sie einerseits für eine nachhaltigere IT-Nutzung, andererseits für Klimaneutralität und Ressourcenschonung im Unternehmen tun. Beim täglichen Voting bei der Confare #Impactchallenge kann man sie dabei aktiv unterstützen.
Dies sind auch die Ziele des Teams von Everphone rund um Gründer Jan Dzulko. Persönlich trifft man die Experten für Reuse, Refurbishing und Recycling beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt – im Bloginterview haben wir mit CSO Isabel Delgado darüber gesprochen, was IT-Chefs bei solchen Maßnahmen beachten müssen und was für eine nachhaltige Nutzung von Endgeräten wirklich wichtig ist.
Worauf CIOs bei Reuse, Refurbishing und Recycling von Endgeräten achten?
All about Recycling in der IT hier im #ConfareBlog
Inwiefern gehört Nachhaltigkeit auf die Agenda von IT-Chefs?
Nachhaltigkeit bedeutet Verantwortung. Heute sehen wir bereits die konkreten Auswirkungen des Klimawandels. Da ist es essentiell, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein und entsprechend zu handeln. Neue gesetzliche Anforderungen wie die CSRD-Richtlinie der EU (Corporate Sustainability Reporting Directive) und das deutsche Lieferkettengesetz sind Initiativen, um höhere Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen durchzusetzen. Das gilt insbesondere für Unternehmen. Die IT-Departments sind hier besonders in der Verantwortung: Sie müssen eigene negative Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren und mit digitalen Lösungen dazu beitragen, dass sich ganze Unternehmen nachhaltiger aufstellen können. Deswegen ist auch bei Everphone Nachhaltigkeit einer der zentralen Markenwerte: Wir sind Teil des Problems. Aber wir wollen auch Teil der Lösung sein.
Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für mehr Nachhaltigkeit in der IT?
Das nachhaltigste Gerät ist das, was du bereits in den Händen hältst. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass funktionierende Geräte so lange wie möglich genutzt werden. Die Nutzungsdauer lässt sich einfach verlängern. Eine Alternative ist ein zweiter Lebenszyklus, beispielsweise durch Refurbishment und anschließender Wiederverwendung. Ein weiterer Punkt ist das Zusammenführen privater und geschäftlicher Nutzung auf einem Gerät. Unzählige Angestellte in Deutschland haben heute sowohl ein privates als auch ein geschäftliches Smartphone. Das ergibt keinen Sinn. Technisch lassen sich heutzutage Rufnummern per Dual-SIM und Datenströme per MDM auf den Geräten sauber trennen. Es gibt also keinen Grund, zwei Geräte zu besitzen. Und praktisch ist das sowieso nicht. Nichtsdestotrotz entwickelt sich der Markt weiter und jedes Jahr gibt es Neuerscheinungen, welche von Unternehmen auch gewünscht werden – denken wir nur an die Einführung von 5G. Bei den Neuerscheinungen sind auch die Gerätehersteller in der Pflicht: Hier kann Nachhaltigkeit durch die Auswahl umweltschonender Materialien, energie- und wassersparende Produktionsabläufe, effiziente Logistik oder auch durch das Ausgleichen entstandener Emissionen verbessert werden. Die Voraussetzungen für mehr Nachhaltigkeit in der IT sind vorhanden und es werden täglich neue geschaffen – wir müssen sie aber auch nutzen.
Wie nachhaltig sind Smartphones heute? Was könnte man besser machen?
Die Nachhaltigkeit von Smartphones variiert zwischen den unterschiedlichen Herstellern. Wichtige Punkte sind hier: Wie lange wird das Betriebssystem aktualisiert? Wie gut lassen sich Bauteile reparieren? Können die Ressourcen nach der Nutzung extrahiert werden? Hier gibt es definitiv noch Optimierungsbedarf. Geräte müssen modularer gestaltet werden, damit einzelne Teile besser ausgetauscht und so Geräte länger genutzt werden können. Am Ende der Lebensdauer müssen Rohstoffe und Metalle so gut wie möglich wiedergewonnen werden. Das vermeidet Elektroschrott und die extrem aufwändige und immer schwierigere Förderung von Rohstoffen. Neben der Hardware spielt aber auch die Software eine große Rolle: Updates könnten ältere Modelle mit einschließen und auch hier eine längere Nutzungszeit möglich machen.
Bei Everphone setzen wir uns dafür ein, dass so viele Geräte wie möglich wiederaufbereitet und wiederverwendet werden, anstatt sie zu recyceln. Im Jahr 2021 wurden 98 Prozent aller zurückgegebenen Geräte refurbisht und in einen zweiten Lebenszyklus gegeben. Nur zwei Prozent landeten beim Recycling.
Welche Anforderungen haben Unternehmen, die sich Refurbish, Recycle und Reuse bei Endgeräten annähern wollen?
Ein kritischer Aspekt ist für die meisten Unternehmen der Datenschutz und die Datensicherheit. Wenn mein altes Gerät aufbereitet und weitergegeben wird, kann man dann noch auf meine Daten zugreifen? Natürlich nicht. Bei unserem Konzept folgen wir den Empfehlungen des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik). Bei der Rückgabe von Geräten erfolgt eine zertifizierte und revisionssichere Löschung der Daten.
Wie sehen solche Projekte aus?
Üblicherweise haben Unternehmen bereits einen Bestand an Mobilgeräten. Deswegen ist es für viele nicht einfach zu entscheiden, wie sie den Einkauf – zum Beispiel durch Refurbishing und Recycling – nachhaltiger gestalten: Anfangen ist hier oft die größte Herausforderung. Wir haben dazu ein Konzept entwickelt, wie man von einem herkömmlichen Flottenbestand einen sanften Umstieg in ein nachhaltigeres Device-as-a-Service-Modell schafft.
Was macht den Erfolg von Everphone aus? Was sind die nächsten unternehmerischen Ziele?
Meiner Einschätzung nach basiert der Erfolg von Everphone auf unserer „Simple-and-Sustainable“-Lösung, welche auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Unternehmen angepasst werden kann. Die Bereitstellung mobiler Endgeräte ist in vielen Unternehmen komplex und zeitintensiv. Sie ist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden – besonders im Schadensfall. Wir bieten Unternehmen eine Gesamtlösung. So gut wie alles, was an Prozessen rund um die Mobilgeräte anfällt, aber keinen direkten Mehrwert bietet, übernehmen wir. Beispiel: Ein Firmenhandy geht kaputt. Im Everphone-Mietmodell können Angestellte den Schaden mit einem Klick im Everphone-Portal direkt melden. Ein neues Gerät wird unverzüglich verschickt, die Angestellten sind nach kürzester Zeit wieder arbeitsfähig. Zusätzliche Kosten fallen nicht an. Diesen Service verknüpfen wir mit einem Circular-Economy-Ansatz: Das defekte Gerät setzen wir im Hintergrund wieder instand. Danach ist es bereit für einen zweiten Nutzungszyklus. Das Refurbishing verursacht nur minimale Emissionen und verlängert die Lebensdauer der Geräte. Nachhaltiger Service im doppelten Sinne