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Digitale Förderung im Klassenzimmer sucht Partner: So können Unternehmen IT-Talente schon in der Schule unterstützen

by Yara El-Sabagh

#ConfareBlog – Digitale Förderung im Klassenzimmer sucht Partner:
So können Unternehmen IT-Talente schon in der Schule unterstützen

Unter dem Motto „Livin IT Young Perspectives” lädt Confare Schüler*innen zum wichtigsten IT-Management Treffen Österreichs ein, dem Confare #CIOSUMMIT. In einem, eigens für sie konzipierten Programm, lernen die Schüler*innen Top-Manager kennen und erleben in Workshops was es heißt, in der Unternehmens-IT zu arbeiten. Im Zuge der Konzeption hatten wir Gelegenheit Ludmilla Schindler kennenzulernen. Ludmilla hat es sich zu Beginn der Coronakrise vorgenommen, Schüler*innen die Welt der Digitalisierung näher zu bringen, Möglichkeiten aufzuzeigen und für die Welt der IT zu begeistern.

Gegen die klassischen Hürden der Schul-Bürokratie hat sie mit DigiFö ein Angebot geschaffen, das Jahr für Jahr mehr Klassen, Lehrer und Schüler*innen nutzen. Nun hat die österreichische IT Gelegenheit zu unterstützen. Im Bloginterview verrät Ludmilla mehr über die Initiative und wie Unternehmen zum Beispiel mit Laptop-Spenden und Kursfinanzierung dazu beitragen können. Weitere Infos gibt es in der DigiFö FB Seite

Teil 1 des Interviews befasst sich mit den Bedürfnissen von Schüler*innen und warum es jetzt wichtig ist, Fähigkeiten in den Bereichen IT und Digitalisierung schon früher zu fördern. In Teil 2 können Sie lesen, wie Unternehmen von der Digitalen Schüler*innen-Förderung profitieren und was sie dazu beitragen können.

Wie hast Du es geschafft, DigiFö trotz der umfangreichen bürokratischen Anforderungen von Maßnahmen im schulischen Umfeld erfolgreich umzusetzen?

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Ein Zitat von Albert Einstein. Also hieß es für mich: Du gehst es anders an, als es im Schulsystem bisher bekannt ist und worunter so manche Schulen leiden.

Das DigiFö – Konzept funktioniert nach dem Prinzip “3 E” wie EINFACH, EFFEKTIV, EFFIZIENT – und das für alle Beteiligten. Das wird von den Pädagog*innen sehr geschätzt. In Ihren Feedbacks höre ich immer wieder, dass der unbürokratische Ablauf eines der angenehmsten Teile bei der Umsetzung der DigiFö-Kurse in den Klassen ist. Wenn sich alle an die Spielregeln halten (und darauf schaue ich), dann steht einem erfolgreichen Ablauf nichts im Wege.

Als ich meine Idee sowie das didaktische und methodische Vorgehen vorstellte und auch gleich dazu den Sponsor, Mag. Robert Gulla, bekam ich mit der Unterstützung durch Herrn Mag. Dr. Wolfgang Gröpel, das Einverständnis für die Fortsetzung meiner Initiative von der Bildungsdirektion in der Form, dass der Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer die Schirmherrschaft für diese Initiative übernahm. Als das erste halbe Jahr die Umsetzung reibungslos funktionierte und ich in meiner Funktion als Projektkoordinatorin überzeugte, kam auch die AK Wien als Kooperationspartner dazu. Ab dem Moment musste ich mich nicht mehr abends vor dem Computer setzen, um diverse Sponsoren aus der Wirtschaft und anderen Branchen anzuschreiben. Dank der Unterstützung durch die AK Wien war die Finanzierung weiterer Volks- Mittel- und Inklusiven Schulen gesichert.

UnternehmenMeine Aufgabe besteht darin, während der gesamten DigiFö-Kursdauer mit den Pädagog*innen als Ansprechperson Kontakt zu halten, die als Kursleiter*innen den Kurs leiten und für alle Fragen zur Verfügung zu stehen. Der erste Kontakt wird mit den Schulleiter*innen hergestellt, da die Schulen ihre Bereitschaft sich an der Digitalen Förderinitiative zu beteiligen signalisieren müssen. Danach werden die wichtigsten Rahmenbedingungen per Email verschickt und danach überlasse ich den Schulen, wann sie mit dem Kurs starten, was meistens zu Beginn des jeweiligen Schulsemesters passiert. Ich bekomme die Informationen, wer den Kurs halten wird, wann der Kurs startet und welche digitalen Kursinhalte geplant sind. Auch die Anzahl der Kinder und die Zusammensetzung der Kindergruppe nach Geschlecht und Alter ist mir wichtig. Dies brauche ich für meine Statistiken, die in die Öffentlichkeitsarbeit hineinfließen.

An den Gymnasien stöhnen die Lehrer*innen, die für die „Digitale Grundbildung“ zuständig sind darüber, dass sie langweilige Lehrinhalte für eine Gruppe von 25 oder mehr Schüler*innen anbieten sollen. Da frage ich mich: Wie soll unter diesen Rahmenbedingungen ein effektiver und effizienter Informatikunterricht stattfinden? Wo hat Differenzierung und Individualisierung da noch Platz?  Wie soll man da noch auf die besonderen Interessen von einzelnen Schüler*innen eingehen? Wie erkennt man spezielle Begabungen?

Die nächste Frage ist: Welche Ziele verfolgt die IT-Community in der Zukunft ?

Wie wichtig ist ihnen, gut ausgebildete junge Arbeitnehmer*innen zu haben?

So wie ich die Digitale Förderinitiative an Schulen und in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht habe, so kann die IT-Community sichtbar werden. Jeder Sponsor, der die Digitale Förderinitiative unterstützt, ob als Sponsor der DigiFö-Computerförderkurse oder in Form von digitalen Geräten, die für die Dauer des Kurses an Schulen verliehen werden, unterstützt im hohen Ausmaß die digitale Entwicklung im Bildungssystem. Und wird dadurch als potenzieller Arbeitgeber für eine junge Generation greifbar und verstehbar. Noch wissen die meisten Schüler*innen nicht, wofür sie das digitale Knowhow in Zukunft benötigen werden? Wo sie ihre digitalen skills einsetzen werden können. Wer stellt ihnen die Möglichkeiten, die die Digitalisierung zu bieten hat, vor? Im DigiFö-Kurs passiert das. Aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz, ChatGPT, Coding u.a. spannende digitale Inhalte werden von gut ausgebildeten bzw. an digitalen Themen interessierten Pädagog*innen vorgestellt, vermittelt und gemeinsam in Kleingruppen ausprobiert.

Die Gesellschaft muss erkennen, dass Bildungsfragen alle angehen! Wir müssen alle die Verantwortung für eine gute Ausbildung von jungen Menschen übernehmen. Dazu muss man nicht wie ich Bildungswissenschaften studieren. Das lässt sich an den zahlreichen Feedbacks aus unterschiedlichen Branchen erkennen.

Ich bekam im Jänner 2021 eine Nachricht vom ehemaligen Studienkollegen, einem Neuropsychologen. Er ist Professor für Biologische Psychologie und Leiter der Social, Cognitive and Affective Neuroscience an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien, die lautete: „Vorweg finde ich das super und beeindruckend, was du da machst, und ich dachte mir damals schon als ich es auf Facebook gesehen habe – das will ich unterstützen!

Eine Professorin von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik schrieb mir im April 2021: „Ich finde Ihr Projekt toll und äußerst wichtig. 

In Krisenzeiten werden die sozialen Ungleichheiten noch deutlicher sichtbar. 

Wenn man den Mut hat, auf diese Divergenzen zu sehen, es nicht an Empathie fehlt, keine Angst vor Verantwortungsübernahme vorliegt, dann auch noch gehandelt und somit aktiv verändert wird… – Ich gratuliere Ihnen!

Ein weiteres Feedback von einer Managerin der WU Executive Academy das ich bekam lautete: „Eines der wohl wichtigsten Projekte. Ich denke, sinnvoller geht`s nicht. Danke für  deine mutige und inspirierende Herangehensweise“.

Eine Kollegin vom Viktor Frankl Zentrum schrieb mir: Was du dir vornimmst, setzt du auch vorbildhaft in die Tat um.

Du bist ein Leuchtturm für viele Menschen, die durch deine Initiative auch Mut fassen, tätig zu werden. Bleib so begeistert bei der Umsetzung deiner Projekte, die so große Wertschätzung den Kindern gegenüber spiegelt!  Danke dafür!

Diese Feedbacks lassen erkennen, dass Menschen, die den tieferen Sinn hinter dieser Initiative erkennen, es zu schätzen wissen. Im Bildungssystem ist das nicht immer selbstverständlich.

Eine Unternehmerin für pädagogische Bildungseinrichtungen formulierte es im Jänner 2022 so: „Es ist so wichtig, dass es Menschen wie Sie gibt! Danke. Leider ist es so in Österreich, dass viele gute Ideen nicht angenommen und weiter unterstützt werden“.

Ich bin mit meiner Digitalen Initiative abhängig von Sponsoren. Solange die DigiFö-Computerförderkurse gesponsert werden, kann ich einen Beitrag für eine gut ausgebildete junge Generation leisten. Diese Initiative signalisiert auch den Schüler*innen, dass sie gesehen und in ihrem Wissensdrang unterstützt und auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Davon profitieren alle, nicht nur das Schulsystem, sondern eben auch die Wirtschaft, die auf gut ausgebildete junge Menschen angewiesen ist. Das diese auch in anderen Branchen gebraucht werden, ist schon längst nicht mehr zu übersehen. Digitalisierung ist in allen Bereichen ein Thema.

Welche Möglichkeiten haben IT-Unternehmen und IT-Abteilungen sich einzubringen oder zu sponsoren? Wo kann man sich melden?

Melden kann man sich unter meiner Email-Adresse: l.schindler@gmx.at

Ich bekam aber auch über Messenger auf Facebook eine Kontaktanfrage von einer Professorin der PH Wien, die mich fragte, ob ich im Rahmen einer Veranstaltung für PädagogInnen, meine Initiative vorstellen könnte, damit „dieses zukunftsweisende Projekt mehr Aufmerksamkeit bekommt“, wie sie es formulierte.  Wer mich erreichen möchte, der nimmt Kontakt mit mir auf, in welcher Form auch immer. Auch über LinkedIn. Im Telefonbuch bin ich auch zu finden.

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