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Cloud vs. On-Premise: Das Ende der Glaubenskriege
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Cyber Security vs. Business Continuity
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Wer jetzt weitermacht wie bisher, hat aus der Krise nichts gelernt
Nach dem Stillstand ist es wichtiger denn je, den Innovationsmotor nicht abzuwürgen und die Innovationsgeschwindigkeit ehestmöglich wieder zu erhöhen. Wir sprachen im 3. Confare CIO Digital ThinkTank – powered by Zscaler – mit #TopCIOs darüber und über das Ende der Glaubenskriege zwischen Cloud und On-Premise.
Die Coronakrise hat dazu beigetragen, dass Basis Infrastruktur wieder mit der notwendigen Ernsthaftigkeit betrachtet wird. Diskussionen über Cloud, Connectivity und On-Premise werden nicht mehr als Glaubenskriege geführt sondern mit mehr Sinn für Nachhaltigkeit und Nutzen. Business Continuity bekommt eine neue Perspektive.
Dietmar Bettio
Head Group IT @ Alpiq
Die Krise hat uns von heute auf morgen in die Digitalisierung gezwungen und so manches Unternehmen hart erwischt. Ausschlaggebend für das Ausmass der Folgen und Auswirkungen der Krise ist, wie weit das Unternehmen in der Digitalisierung fortgeschritten war. Weitgehend digitalisierte Prozesse und Unternehmensbereiche sowie vorhandene Pandemiepläne trugen massgeblich zum Erhalt der Business Continuity bei und lassen nun genug Spielraum dafür, jene Dinge “in Ruhe” zu justieren und gerade zu biegen, die in der Eile umgesetzt wurden. Unternehmen, die jedoch noch am Beginn ihrer Reise in die Transformation standen, droht ein massiver Wettbewerbsnachteil. Um den Betrieb handlungsfähig zu halten, ist hier neben technischen Lösungen mit sauberer Architektur und organisatorischen Massnahmen auch die Akzeptanz unter den Mitarbeitern gegenüber Collaboration Tools zu stärken.
- A Wir waren bereits weit auf dem Weg in Cloud und haben in der Pandemie-Situation davon profitiert
- B Wir haben in der akuten Pandemie-Situation Cloud-Projekte priorisiert, um Business Continuity zu ermöglichen
- C Cloud war bisher kein Thema und wir öffnen uns dem Thema im Nachgang
Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft
Seneca
Philosoph, Dramatiker, Naturforscher
Beim Schweizer Energieversorger Alpiq AG wurden in einer Testphase kurz vor dem Lockdown die Systeme einem Stresstest unterzogen und Mitarbeiter an Home-Office, VPN, Skype und weitere Hilfsmittel gewöhnt. Bald schon hatte der User verstanden, dass dezentrales Arbeiten viele Vorteile mit sich bringt, wie etwa das Wegfallen von Arbeitswegen und Kämpfen um die Meetingräume. Infrastruktur- und IT-Schulungen waren plötzlich heiss begehrt. Virtuelle Meeting wurden auch bei der Porsche Holding zum Standard auf allen Hierarchie-Ebenen, betont Herbert Lohninger, Head of Digital Workplace Services der Porsche Informatik.
Am falschen Fuss erwischt wurde der FC Bayern München. Bedingt vorbereitet und der Cloud gegenüber nicht aufgeschlossen, hatten Lockdown und Co. gewaltige Auswirkungen auf den Verein mit heterogenen Geschäftsfeldern wie Museum, Spielbetrieb und Ticketverkauf. Mit reduzierten Mitarbeitern und ohne vorhandenem Pandemie-Szenario mussten die notwendigsten digitalen Plattformen aufrecht gehalten werden, um weiterhin mit Fans und Mitgliedern kommunizieren zu können. Kurzfristig gelang es den Verantwortlichen, die notwendige Hardware zu bestellen, um 1200 Mitarbeiter ins Home-Office zu schicken. Die Corona-Krise hat einen Kulturwandel ausgelöst und das Ansehen der IT ist im Unternehmen gestiegen, berichtet CIO und Confare #IDEAward Preisträger Michael Fichtner.
Mit den biologischen Viren kommen auch technische
Corona ist en vogue. Natürlich auch bei Hackern, die zum Teil besser auf die Krise vorbereitet waren als so manches Unternehmen, berichtet T-Systems Secuity Nerd Siegfried Schauer. Durch Home-Office und Netzwerk-Zugriffe von mobilen, oftmals privaten Endgeräten entstanden neue Sicherheitslücken und Einfallstore. Dieser Umstand spielte jedoch in der Hitze des Gefechts eine untergeordnete Rolle. Mussten doch sämtliche Ressourcen dahingehend aufgewendet werden, die Business Continuity aufrecht zu halten.
- A Keine Auswirkungen
- B Auswirkungen wurden schnell erkannt und ausgemerzt
- C Auswirkungen werden erst im Nachgang aufgespürt und bearbeitet werden können
Die Diskussion hat gezeigt: Unternehmen, die schon früh mit Cloud-Adaption und Digitalisierung gestartet haben, konnten nun in der Krise davon profitieren!”
Michael Ghezzo
Gründer und Eigentümer, Confare GmbH
On-Premise nicht verteufeln, um Cloud zu pushen
Security ist nicht nur eine Frage von Sicherheit sondern auch rechtlicher Rahmenbedingungen, Stichwort Compliance. Schnelle Lösungen wurden gefunden und müssen im Nachgang bearbeitet werden. Cloud-affine Firmen sind auch hier klar im Vorteil. Deployment aus der Cloud funktioniert schneller. Cloud ist nicht günstiger, aber flexibler. Cloud ermöglicht Skalierbarkeit. Aber On-Premise allgemein zu verteufeln ist hier wenig zielführend. Vielmehr gilt es, je nach Anforderung On-Premise Komponenten oder Cloud vernünftig einzusetzen. Dabei ist es wichtig, die Handhabung für den User zu vereinfachen. Dies spielt eine grosse Rolle bei der Akzeptanz für neue Cloud-Lösungen.
Viele Unternehmen haben jetzt in der Krise unter Performance- und Architekturschwächen ihrer IT-Infrastruktur gelitten. Cloud-Adaption ist der nächste logische Schritt”
Claus Vaupel
Head of Solution Consultants Alpine Region, Zscaler
Zscaler Cloud Security
Treffen Sie Claus Vaupel und die Cloud Security Experten von Zscaler und weitere innovative Lösungsanbieter auf Österreichs größtem IT-Management Forum Anfang September in Wien.
Lessons learned
Die Krise verändert Geschäftsprozesse, verschiebt Akzente und Prioritäten und verlangt ein Umdenken in der Unternehmenskultur. Wir alle haben uns auf eine neue Welt vorzubereiten. Die Aufmerksamkeit gegenüber der IT hat sich geändert. CIOs und IT-Manager werden mehr und mehr in ihrer Rolle als Enabler wahrgenommen.
Ein back to normal, wie es vor der Krise war, ist somit undenkbar. Denn, wer jetzt weitermacht wie bisher, hat aus der Krise nichts gelernt.
- A werden wir möglichst weitgehend zu business as usual weitergehen
- B werden wir bestärkt durch die erfolge beim Bewältigen der Herausforderung den Digitalisierungsweg weitergehen
- C gilt es die Neuerungen und Innovationen dieser Zeit in die bestehende Infrastruktur und Architektur nachhaltig einzubetten