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Confare #TopCIO 2024: Harald Fürlinger, Weinbergmaier: Innovation und Tradition Hand in Hand

by Manuela Lungu

Jetzt im #ConfareBlog:
Der Confare #TopCIO Gewinner 2024: Harald Fürlinger

Das oberösterreichische Traditionsunternehmen Weinbergmaier ist bekannt für sein umfangreiches Sortiment an Tiefkühl-Spezialitäten in höchster Qualität – und feiert in diesem Jahr seinen 55. Geburtstag. Hat nichts mit IT und Digitalisierung zu tun? Auch wenn es nur eine kleine IT ist, hat Harald Fürlinger es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu einem strategischen Erfolgsfaktor des Unternehmens zu entwickeln. Dass ihm das gelungen ist, hat die Jury des Confare #CIOAWARD mit der Auszeichnung als #TopCIO des Jahres 2024 bestätigt.
Mehr zu den Preisträger*innen lesen Sie hier:
Einreichen und nominieren für den Confare #CIOAWARD geht nun auf www.cioaward.at – Es lohnt sich, denn es geht um Wertschätzung für erbrachte Leistung, Employer Branding für die interne IT und Inspiration für die CIO-Community.
Wer 2025 dabei sein will, wenn der Confare #CIOAWARD bereits zum 18. Mal vergeben wird, kann sich schon heute auf www.ciosummit.at anmelden.

Kannst du uns das Unternehmen Weinbergmaier kurz vorstellen? Wie ist die IT in die Organisation eingebettet?

Weinbergmaier ist Österreichs führender Tiefkühlexperte, mit den Standorten Wolfern und Wien Teil der VIVATIS-Gruppe und gehört somit zu einem der größten Lebensmittelkonzerne des Landes.
Jährlich verarbeitet Weinbergmaier rund 23.000 Tonnen hochwertigste Lebensmittel, die sich weit über die Grenzen Österreichs hinaus größter Beliebtheit erfreuen. Unter den bekannten Marken BAUERNLAND, TONI KAISER, ACKERL und HÄNSEL & GRETEL werden über 600 typisch österreichische Spezialitäten, wie traditionelle Mehlspeisen, Knödel, Strudel & Kartoffelspezialitäten, in höchster Qualität angeboten. Regionalität und Nachhaltigkeit liegen in unserer DNA und mit einem Rohstoff-Anteil von mehr als 80% an österreichischen Rohstoffen, schmeckt man das in all unseren Produkten.

Durch die Verschmelzung mit der Frisch & Frost NahrungHarald Fürlingersmittel GmbH sind wir in nur 4 Jahren vom Gewerbebetrieb mit 70 Mitarbeiter:innen zum Industriebetrieb mit 250 Mitarbeiter:innen gewachsen. Zusätzlich wurden in den letzten 4 Jahren noch weitere Übernahmen durchgeführt und der Hauptstandort in Wolfern um neue Produktions- und Büroflächen erweitert.

Trotz des enormen Wachstums und Change des Unternehmens, konnte sich Weinbergmaier die positiven Aspekte der familiären Unternehmenskultur und das WIR-Gefühl bewahren und weiter festigen.

Wie ist nun die IT in dem ganzen eingebettet?

Bei der Verschmelzung im Jahr 2020 sind zwei IT-Welten aufeinandergetroffen. Bei Weinbergmaier war die IT ein „Nebenjob“ und es gab damals erst seit kurzem einen dedizierten IT-Mitarbeiter.
Bei Frisch&Frost gab es ein 2-köpfiges Team und auch bedeutend mehr Infrastruktur und Anwendungen, wobei der Fokus auf den Betrieb des ERP-Systems lag. IT war auch dort nur ein Kostenfaktor, daher wurde über Jahre nur das notwendigste investiert.
Bei der Verschmelzung lag der Fokus auf eine möglichst rasche und reibungslose Zusammenführung der Unternehmen. Die Zusammenführung der IT war zum Zeitpunkt meines Eintritts 2021 noch nicht abgeschlossen.
Wir musste daher zuerst damit starten die Zusammenführung abzuschließen, unternehmensweite Standards zu definieren und auszurollen, um mit der geschaffenen Basis die IT auf neue Beine und die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Die IT ist seit dem 2ten Halbjahr 2021 organisatorisch direkt dem technischen Geschäftsführer unterstellt. Als Leiter der Abteilung IT & Digitalisierung bin ich Teil des Management-Teams und somit sind wir bei allen strategischen Themen entsprechend eingebunden. IT wird heute viel mehr als Business Enabler gesehen und als integraler Bestandteil aller Prozesse in der Wertschöpfung, als dies in der Vergangenheit der Fall war.
Wir bringen Sichtweisen, Ideen und Möglichkeiten ein, damit wir die Anliegen und Bedarfe der Fachbereiche technologisch bestmöglich unterstützen können. Bei manchen Themen sind wir treibende Kraft, bei manchen Themen sind wir Berater und Umsetzer. Bis Ende 2023 bestand das IT-Team noch aus 4 Mitarbeiter:innen. Aktuell besteht das Team inklusive mir aus 3 Mitarbeitern und aktuell sind wir auf der Suche nach einem Lehrling.
Wir haben Partner als verlängerte Werkbank, um im Bedarfsfall auf externe Ressourcen zugreifen zu können, betreiben aber alle Anwendungen und Infrastruktur selbst, sowohl on-premise, als auch teilweise in der Cloud.

Welche Bedeutung haben IT und Digitale Transformation in Eurer Branche?

Die Lebens- und Nahrungsmittelindustrie ist aktuell, wie auch andere Branchen, sehr gefordert. Zum einen haben wir durch diverse weltweite Krisen mit gestiegenen Kosten quer durch die Wertschöpfung zu kämpfen, zum anderen haben wir sehr viele Regularien, die eingehalten werden wollen. Das trifft nicht nur Regularien in Bezug auf Lebensmittel zu, auch Themen wie NIS2 haben einen direkten Impact. Natürlich ist auch das Thema Fachkräfte und Mitarbeiter:innen-Mangel akut.
Was mich zur IT und digitalen Transformation in der Branche bringt. IT und die digitale Transformation sollte zwingender Bestandteil jedes Unternehmens in der Branche sein. Da sprechen wir noch gar nicht vom Wettbewerbsvorteil, sondern davon, überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Um also weiterhin am Markt attraktiv zu bleiben, muss man seine Hausaufgaben machen. Will man darüber hinaus auch einen Wettbewerbsvorteil generieren, muss man mehr als nur seine Hausaufgaben machen. Innovationen, neue Technologien und vor allem ein entsprechendes digitales Mindset bei den Mitarbeiter:innen sind Schlüsselfaktoren um am Ball, oder in unserem Fall am Knödel zu bleiben.
Bei all der Bedeutung die IT und digitale Transformation im Unternehmen bzw. der Branche hat, sollte man aber natürlich nicht außer Acht lassen, dass es auch die richtigen Menschen am richtigen Ort benötigt, Innovationen in der Produktentwicklung und vor allem auch gute Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten. Denn am Ende des Tages machen wir die Dinge ja, um für unsere Kunden die beste Qualität zu einem fairen Preis zu liefern, frei nach unserer Vision „Das Beste aus Österreich, auf jedem Teller“.

Was bedeutet das für Deine Rolle als CIO (IT-Leiter)?

Die Herausforderungen sind sicher Ressourcen und Know-How. Man muss zum einen am Puls der Zeit bleiben was Technologie betrifft und deren Möglichkeiten, zum anderen muss man ein Ohr für die Bedarfe und Anforderungen aus den Fachbereichen haben und deren Prozesse verstehen.
Zudem ist es ein enormer Spagat zwischen operativen Themen und den strategischen Weiterentwicklungen, denn trotz allen operativen Herausforderungen müssen die Themen auch weiterentwickelt und in die Zukunft gedacht und geplant werden.
Bei meinen Mitarbeitern muss ich darauf achten, dass sie fokussiert bleiben, wissen was für uns als Unternehmen wichtig ist, damit sie im Stande sind ihre knappen Ressourcen auch korrekt zu priorisieren. Auch das Arbeitspensum muss entsprechend im Rahmen bleiben, was bei der Unmenge an Themen gar nicht so einfach ist. Hier muss ich Sparringpartner sein und dort wo notwendig auch unterstützend eingreifen.
Klarerweise sind wir als Abteilung, wie die anderen auch, entsprechend gefordert Kosten und Nutzen gegenüberzustellen, Kosten einzusparen wo es möglich und sinnvoll ist und wirtschaftlich zu agieren.
Überall wo wir nicht weiterkommen muss ich dafür sorgen, dass wir die richtigen Partner haben die uns unterstützen.
Alles in allem ist es sehr herausfordernd, aber absolut spannend und interessant hier vorne mit dabei zu sein, um nicht hinten nachzulaufen.

Wie gelingt es Euch, als kleines Team und ohne riesige Budgets, den großen Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden?

Das ist zum größten Teil dem Engagement und der Motivation meines Teams zu verdanken. Viele Dinge versuchen wir selbst zu lösen. Wir versuchen vorhandene Tools und Technologien möglichst im vollen Umfang einzusetzen. Nicht für jedes neue Problem, ist zwingend ein neues Tool notwendig. Mit einer zukunftsfähigen IT- und Systemarchitektur haben wir einen Rahmen geschaffen, welcher es uns ermöglicht auch mit wenig Aufwand große Ziele zu erreichen und flexibel zu agieren.
Natürlich priorisieren wir im Rahmen des Budgets und der Ressourcen entsprechend intensiv in Abstimmung mit den Bedarfsträgern. Wir haben aktuell sehr viele Bälle gleichzeitig in der Luft, umso wichtiger ist es sich zu fokussieren um Dinge fertig zu machen. Wir müssen aber auch Entscheidungen treffen im Sinne des Unternehmens, ob etwas wirklich Mehrwert bringt, oder nur „schön“ wäre.
Wir setzen unsere Themen mit einem „lean“ Mindset um, sozusagen pragmatisch.
Zu guter Letzt haben wir Partner, die uns in Bereichen, wo uns das Know-How, oder die entsprechendeTiefe fehlt unterstützen können. In einem Team unserer Größe, ist es unmöglich, dass wir Experten zu jedem Spezialthema haben, der nichts anderes macht den ganzen Tag. Bei uns soll jeder alles können, mal oberflächlich, mal tiefgreifender. Damit jeder alles zumindest halbwegs abdecken kann, haben wir ausführliche Dokumentationen zu den wichtigsten Themen erstellt.

Wie wichtig ist Dir die Human Xperience? Was bedeutet das in der täglichen Arbeit?

In Zeiten wie diesen, mit Digitalisierung, Automatisierung, künstlicher Intelligenz und vielen anderen Themen, ist es eigentlich der Mensch, der wieder in den Blickpunkt rückt.
Zum einen wird es immer einen Menschen brauchen, der die Technologie bedient, überwacht und dafür sorgt, dass der Input und Output korrekt sind. Zum anderen ist die Technologie in den meisten Bereichen kein Ersatz, sondern eine Ergänzung bzw. Unterstützung. Die Xperience der Mitarbeiter*innen, soll durch die digitalen Möglichkeiten verbessert werden, in dem man ihn oder sie entlastet und unterstützt. Raum für eigene Ideen schafft und dem/der Mitarbeiter:in den Freiraum gibt sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.
Dazu muss man die Mitarbeiter*innen begleiten, sensibilisieren und mitnehmen. Vor allem die Unternehmenskultur spielt hier eine wesentliche Rolle.
Dasselbe gilt in ähnlicher Form für unsere Kunden, auch hier schaffen wir mit der digitalen Transformation und neuen Technologien eine positive Human Xperience, weil wir zielorientierter und rascher die Bedürfnisse der Kunden adressieren können und der Kunde im Zentrum unseres Handelns steht.
In meiner Rolle, ob als Abteilungsleiter, oder auch als Management-Team Mitglied, ist es meine Aufgabe Input zu liefern, Dinge einzufordern und selbst auch dafür zu sorgen, dass die oben angeführten Rahmenbedingungen vorhanden und geschaffen werden. Daher ist es mir sehr wichtig, dass die „Human Xperience“ gelebt wird, egal unter welchem Begriff. Ohne dem Menschen im Mittelpunkt, wird eine Transformation, egal in welcher Form, nicht funktionieren.

Wie gestaltest Du die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereich?

Direkte, transparente und offene Kommunikation ist das Stichwort und das Ganze auf Augenhöhe.
Wir haben zwar Prozesse, die uns unterstützen, wie zum Beispiel den Strategieprozess. Hier definieren wir über alle Bereiche hinweg gemeinsam die Strategie, aber wir sind in einer Größe, wo man noch den Luxus hat, einfach auch persönlich miteinander kurzfristig das Gespräch zu suchen.
Ansonsten sind wir über diverse digitale Kanäle jederzeit erreichbar und über Tickets können die Mitarbeiter*innen den Status zu Ihren Themen im Self-Service abfragen.
Bei größeren Themen arbeiten wir in Projekten zusammen, wo jeder entsprechende Arbeitspakete bearbeitet.
Bei neuen Technologien, oder Maßnahmen, die aus der IT getrieben werden, wird die Organisation informiert und wenn notwendig bzw. gewünscht, natürlich geschult.
Alle relevanten Themen werden im monatlichen Management-Team Meeting abgeglichen und besprochen, damit jeder Fachbereich weiß, was den jeweils anderen gerade beschäftigt (wenn man nicht sowieso involviert ist).
Eine Key-User Struktur ermöglicht uns dann darüber hinaus, in den Fachbereichen spezielles Know-How aufzubauen. Dadurch haben wir direkte Schnittstellenfunktionen in den Fachbereichen, die wir nutzen, um Bedarfe abzuholen und Themen zu kommunizieren.

Dabei sein, wenn 2025 der Confare #CIOAWARD bereits zum 18. Mal vergeben wird, schon heute auf www.ciosummit.at anmelden. Den Confare #CIOAWARD selbst gewinnen: Einreichen und nominieren auf www.cioaward.at

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Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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