IT macht Samsung SDI Battery Systems fit für das extreme Wachstum im E-Mobility Markt

Christian Neubauer hat sich der Aufgabe gestellt die IT der Samsung SDI Battery Systems fit für die enorme Dynamik zu machen, die gerade im Markt rund um E-Mobility herrscht. Dass er dabei die IT-Landschaft massiv umgebaut hat und als Partner der Fachabteilung wahrgenommen wird, wenn es darum geht rasche Veränderungen und Wachstum zu verarbeiten, macht ihn in den Augen der Jury zu einem spannenden Kandidaten für den CIO AWARD 2019, den Confare in Zusammenarbeit mit EY und Computerwelt am 3. April 2019 auf dem 12. Confare CIO SUMMIT vergibt. Er hat 3 entscheidende Tipps für Nachwuchs-CIOs.

Du hast vor etwa 2 Jahren die IT bei Samsung SDI Battery Systems übernommen. Wo waren die wichtigsten Handlungsfelder?

Vor allem die Konsolidierung der sehr heterogenen IT-Landschaft und deren Optimierung auf technischer und finanzieller/budgetärer Ebene standen zunächst im Vordergrund. Dabei wurde aber auch schnell erkannt, dass wir für die Zukunftsprojekte nicht richtig aufgestellt waren und somit die gesamte IT-Infrastruktur grundlegend erneuern mussten, um für neue Themen wie der Digitalisierung das notwendige Umfeld aus IT-Sicht zur Verfügung stellen zu können.

Ein weiterer wichtiger Punkt war es IT-Services neu zu machen, damit die Fachbereiche besser und schneller serviciert werden können. Hier wurde vor allem auf Automatisierung und Selfservice gesetzt, um mit der kleinen IT-Mannschaft den Workload schaffen zu können.

In allen Vorhaben war mir wichtig die richtigen Schritte für die nächsten Jahre zu setzen. Dies wurde in einer entsprechenden IT-Strategie verankert, welche mit den Fachbereichen, aber vor allem auch mit dem Vorstand abgestimmt und bestätigt wurde.

Was sind die Eckpfeiler Deiner IT-Strategie?

Speziell im Umfeld der Electric Mobility in dem die Samsung SDI Battery Systems unterwegs ist, gibt es derzeit extrem viel Bewegung und die prognostizierten Zuwachsraten lassen viel Veränderung auch in den nächsten Jahren noch für uns erkennen. Deshalb muss die IT ein Umfeld schaffen, welches sehr rasch mit den Veränderungen und dem Wachstum umgehen kann.

Auf der anderen Seite geht es uns wie auch vielen anderen Unternehmen und auch wir kämpfen mit dem Fachkräftemangel vor allem auch in unserem Engineering-Bereich. Hier müssen wir zum Teil mit externen Mitarbeitern und Partnern zusammenarbeiten, was natürlich einige Security-Themen aufbringt.

Deshalb wurde in der IT-Strategie vor allem auf Flexibilität und Security Wert gelegt und wir haben uns entschieden im Server- und Storage-Bereich auf neue Technologien wie z.B. eine hyperconverged Serverumgebung zu setzen. Im Engineering-Umfeld bauen wir eine virtuelle Desktopumgebung mit weltweitem Zugriff auf, die entsprechend gesichert ist, um unseren Engineering-Bereich optimal unterstützen zu können.

Weitere wichtige Punkte in der IT-Strategie sind Themen wie Standardisierung und Automatisierung im gesamten IT-Bereich auch als wichtige Grundlage für die notwendige Flexibilität und Geschwindigkeit in der Erbringung unserer Services.

Wie muss eine moderne IT aufgestellt sein, um im Digitalen Zeitalter relevant zu bleiben?

Speziell im Zeitalter der Digitalisierung ist es extrem wichtig, dass die IT ein optimaler Partner der Fachbereiche ist. Dabei gilt es zwei wichtige Aufgaben zu übernehmen: Auf der einen Seite muss die IT die Grundlagen für Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, schaffen – hier ist es wichtig, dass dies möglichst früh geschieht, damit Ideen und Vorgaben aus den Fachbereichen rasch umgesetzt werden können. Hier gilt auf jeden Fall das Gesetz, dass der Schnelle den Langsamen frisst. Auf der anderen Seite muss die IT mehr denn je die Prozesse der Fachabteilungen verstehen und hier ganz eng mit diesen zusammenarbeiten, um gemeinsam Lösungen zu finden und rasch umzusetzen.

Die IT ist längst nicht mehr die Serviceabteilung, die Equipment und Applikationen zur Verfügung stellt, sondern ein Business-Partner, der ständig mit den Fachbereichen in Kontakt sein muss. Dabei ist es wichtig die gleiche Sprache zu sprechen und an Prozessen gemeinsam zu arbeiten und diese so anzupassen, damit sie ins digitale Zeitalter passen – analoge Prozesse nur zu digitalisieren ist der falsche Weg, man muss sie dem digitalen Zeitalter anpassen.

Dies ist natürlich für viele in der IT eine große Veränderung – wir warten nicht mehr auf Anforderungskataloge und setzen dann im stillen Kämmerlein um, sondern wir müssen ständig mit allen anderen Abteilungen kommunizieren und gemeinsam Neues entwickeln.

Was macht aus Deiner Sicht die Rolle als IT-Manager in Zukunft aus?

Der IT-Manager der Zukunft darf sich nicht mehr nur als Serviceerbringer für das Unternehmen sehen. Er muss zeigen, dass er zur Grund-DNA eines Unternehmens gehört und bei allen Entscheidungen von Beginn an dabei sein muss. Innovationen für die Zukunft entstehen nur im Miteinander. Hier muss der IT-Manager zum Teil Übersetzer spielen, damit sich IT und Fachbereiche verstehen können, zum Teil ist er Katalysator für Ideen, die aus dem Unternehmen kommen, und bringt diese dann in eine Form, damit sie rasch zusammen mit den Fachbereichen umgesetzt werden können.

Was sind Deine 3 wichtigsten Ratschläge für Nachwuchsführungskräfte, die eine Karriere als CIO anstreben?

1. Die fundierte technische Ausbildung ist natürlich wichtig für einen CIO, aber lernt in Prozessen zu denken und zu arbeiten
2. Lernt den richtigen Umgang mit den Fachabteilungen und dem Top-Management – nur wenn ihr dieselbe Sprache sprecht, könnt ihr euch verstehen – nicht jeder spricht IT-isch
3. Lernt mit Niederlagen umzugehen – Scheitern kann das Vorankommen beschleunigen – man muss nur dafür sorgen, dass das Scheitern frühzeitig erfolgt oder zumindest frühzeitig erkannt wird und man muss aus dem Scheitern für die Zukunft lernen.

Was bedeutet der Confare CIO AWARD für Dich? Warum ist es wichtig IT-Manager als role models auf die Bühne zu holen?

Seit Jahren bin ich bei der Verleihung des Confare CIO Award dabei und ich finde es großartig, dass dieser geschaffen wurde, um besondere Leistungen aufzuzeigen und zu belohnen. Dabei stehen immer wieder die Leistungen des Teams rund um den ausgezeichneten CIO im Vordergrund. Ich konnte mit meinem Team im letzten Jahr extrem viel bewegen und würde deshalb auch gerne stellvertretend für mein Team diesen Preis übernehmen und somit unsere Leistungen ins Rampenlicht rücken. Der Preis selbst ist für mich der wichtigste Preis in der österreichischen IT-Landschaft und eine großartige Möglichkeit die Leistungen der IT einem Publikum vorzustellen, das weit über das übliche IT-Publikum hinausgeht.

Ich finde es extrem wichtig IT-Manager als role models auf die Bühne zu holen – auf der einen Seite um Leistungen vor einem entsprechenden Publikum zu würdigen, aber auf der anderen Seite vor allem als Motivation für alle anderen IT-Manager, damit sie neue Ideen mitnehmen aber auch selbst ihre Leistungen anders bewerten und in Zukunft aufzeigen – entweder indem sie sich auch für den Confare CIO Award bewerben, aber vor allem um die Leistung im eigenen Unternehmen aufzuzeigen. Wir müssen lernen viel öfter auch Selbstmarketing zu betreiben, um im Unternehmen und nach außen wahrgenommen zu werden.