fbpx

Armin Fanzott, Parkside Interactive: KI als strategischer Wettbewerbsvorteil: Was CIOs jetzt wissen müssen

by Agnes Hartl

Neu im #ConfareBlog – Armin Fanzott: KI als strategischer Wettbewerbsvorteil: Was CIOs jetzt wissen müssen

Parkside Interactive, Software-Schmiede aus Graz, arbeitet unter anderem für Top-Unternehmen wie LinkedIn und ist auch für Confare Softwareentwicklungs-Partner. Armin Fanzott ist Head of AI & Data Science und gestaltet auf dem Confare #CIOSUMMIT Wien, dem wichtigsten CIO-Treffpunkt in Österreich, eine interaktive CIO Executive Arena unter dem Titel: Business AI Status 2024 – Time to CREATE and ACT! – hier geht’s zur Anmeldung.

Im Vorfeld haben wir mit Armin darüber gesprochen, warum sich Unternehmen schon jetzt intensiv Künstlicher Intelligenz befassen sollten und welche Rolle der CIO dabei spielt.

Treffen Sie die Softwareprofis von Parkside und mehr als 700 hochkarätige Branchenprofis beim Confare #CIOSUMMIT Wien. Die Teilnahme ist für IT-Manager*innen kostenlos.

ChatGPT hat einen wahren AI Hype losgetreten. Welche Fragen sollte man sich als CIO dazu stellen?

Armin Fanzott: Die zentrale Frage eines CIO sollte lauten „Wie kann uns AI dabei helfen unsere Wettbewerbsposition am Markt zu stärken?“ oder etwas dramatischer „Wie müssen wir unsere AI Journey angehen, um in 10 Jahren nicht Geschichte zu sein?“

Diese Fragen werden im Topmanagement gestellt. Das Thema AI dann auf die Straße zu bringen ist entscheidend und da tun sich einige schwer. Einen signifikanten, spürbaren Nutzen für das Unternehmen zu generieren – und das möglichst schnell. Ist erstmal die Strategie des Topmanagements klar und die Stoßrichtung für AI festgelegt, braucht es die richtigen Use Cases und das richtige Team um AI Projekte zum Erfolg zu führen.

Gibt es neue Anforderungen an Leadership, die durch den Einzug von AI im Unternehmen zu beachten sind?

Armin Fanzott: Ich würde nicht sagen neue Anforderungen, sondern man muss sich der Erfolgsfaktoren für AI Projekte ganz am Anfang bewusst sein. Und die sind in jedem Unternehmen unterschiedlich. In sehr großen Unternehmen werden AI Projekte bereits seit Jahren realisiert. Dort geht es um das Entwickeln interner AI Expertise, Aufbau eines AI Ökosystems mit externen Partnern, Data Governance/Architektur oder das Staffing von umfangreichen AI Projekten.

Im Mittelstand ist der AI Reifegrad niedriger (Ausnahmen bestätigen die Regel). Mittelständler stehen oft am Anfang. In diesen Unternehmen ist es wichtig das Management und Mitarbeiter über AI aufzuklären, sie zu inspirieren und Best Practices sowie Chancen für die Mitarbeiter aufzeigen, um Jobängste zu nehmen. Vertrauen ist das Fundament, auf dem man AI-Initiativen aufbauen. Das Management muss dazu beitragen, dass dieses Vertrauen entsteht, die richtigen Schwerpunkte setzen und die Motivation bei den Mitarbeitern entwickeln an AI Themen zu arbeiten.

Erfolgsfaktoren für AI Projekte:

Welche Rolle können Generative AI und ChatGPT in der modernen IT-Organisation selbst einnehmen?

Armin Fanzott: Nicht „können“ sondern „werden“. GenAI hat wahrscheinlich den größten Impact in Zukunft auf Serviceorganisationen aller Art. Unabhängig von der Branche. Egal ob es sich um interne oder externe Services handelt. Denn jede Serviceorganisation steht vor denselben Herausforderungen. Höhere Effizienz, steigende Kundenerwartungen, komplexere Produkte und konstanter Fachkräftemangel. GenAI Lösungen helfen Serviceorganisationen in all diesen Dimensionen besser zu werden. Wir lancieren im März unsere Service-Copilot Lösung, die Servicemitarbeitern hilft Daten in Wissen zu übersetzen. In Service-Copilot vereinen wir GPT und anderen AI Technologien in einem User Interface, das genau auf die Bedürfnisse von Servicemitarbeitern zugeschnitten ist. Der Copilot hilft Kundenanfragen deutlich schneller und effizienter zu erledigen. Und mit dem Copilot an der Seite muss nicht jeder Servicemitarbeiter ein Fachspezialist mit langjähriger Erfahrung sein.

Wie sieht die Rolle der IT dabei aus, die Möglichkeiten der modernen KI im Unternehmen nutzbar zu machen?

Armin Fanzott: Die IT muss dafür sorgen, dass die technische Infrastruktur bereitsteht, um KI-Anwendungen zu entwickeln und einen performanten Einsatz zu gewährleisten. Nicht nur im Sinne von computational power, sondern auch die sichere Datenspeicherung und -verarbeitung. Entscheidend ist auch die Unterstützung der Fachbereiche im gesamten KI Lebenszyklus. Von der Business-Analyse über die Implementierung bis zum laufenden Betrieb. Die IT muss sich die richtigen KI Partner ins Unternehmen holen, die sie in allen Phasen der KI Entwicklung unterstützen. Das Thema KI ist so breit und schnelllebig sodass die Zusammenarbeit mit externen KI Spezialisten unerlässlich ist. Eine IT die business-orientiert geführt ist wird der Dreh- und Angelpunkt, um die Möglichkeiten der modernen KI voll auszuschöpfen und so dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Beschleunigt die KI-Durchdringung von Unternehmen deren Weg ins Data driven Business?

Armin Fanzott: KI wird sowohl zur Prozessoptimierung genutzt als auch in Produkten (embedded AI, IoT) um diese intelligenter zu machen und einen Mehrwert für die Kunden zu generieren. KI ist ein zunehmend wichtiger Bestandteil in der Wertschöpfungskette, da sie die Effizienz steigert und Innovations- und Geschäftsprozesse beschleunigt. Durch die Integration von KI in verschiedene Phasen der Wertschöpfung werden Daten für Optimierungszwecke nutzbar gemacht. In der Produktion verbessert KI die Qualitätskontrolle und steigert die Produktivität. Im Vertrieb und Marketing ermöglicht KI, Umsatzpotenziale zu erkennen, Kunden personalisiert anzusprechen und das passende Angebot zum richtigen Zeitpunkt zu platzieren. Im Kundenservice nutzt man Machine-Learning und GenAI zur schnelleren und effizienteren Problemlösung.

„Data Driven“ zu sein muss eine elementare Grundeinstellung im Management und bei den Mitarbeitern sein, um Erfolg mit KI zu haben. Aus Daten Mehrwerte für Mitarbeiter und Kunden schaffen. Glaubt man an diese Vision und bringt den Willen auf es umzusetzen, entstehen auch neue Services und Geschäftsmodelle, an die man früher nie gedacht hat. Einige Maschinen- und Anlagenbauer sind hier schon recht weit und bieten ihren Kunden datenbasierte Services an – von der Übernahme der Maschinenwartung bis zu subscribtion based services wo der Kunde keine Maschine mehr kauft, sondern Performance. Um solche Geschäftsmodelle anbieten zu können, ist die Nutzung von Daten und KI ein Muss.

Welche Sicherheits- und Datenschutzbedenken muss man beachten?

Armin Fanzott: In KI-Projekten und generell in fast allen IT Projekten sind Sicherheits- und Datenschutzbedenken immer ein Thema. Dazu zählen insbesondere der Schutz sensibler Daten vor unbefugtem Zugriff, die Sicherstellung der Transparenz und Erklärbarkeit von KI-Algorithmen (no black box), sowie die Vermeidung von Bias oder Themen der Diskriminierung. Es ist wichtig, Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO oder künftig den EU AI-Act einzuhalten. Es sollten Sicherheitsmassnahmen implementiert werden, um die Robustheit der KI-Systeme gegenüber Angriffen zu gewährleisten. Ein proaktives Sicherheitsmanagement und die Klärung der IT-Infrastruktur – insbesondere im Hinblick auf cloud-basierte Services – ist wichtig, um das Vertrauen der Nutzer in KI-Technologien zu gewährleisten.

Wie werden sich Aufgaben- und Rollenbilder im Unternehmen verändern?

Armin Fanzott: Natürlich ändern sich diese. Abhängig davon, wo ein Unternehmen in der AI Journey steht und für welche Zwecke KI Systeme genutzt werden, hat es einen Einfluss auf die Organisation, die Mitarbeiter und die benötigten Fähigkeiten. Nutzt eine IT-Serviceorganisation KI Technologie führt dies zu höherer Effizienz. Manuelle Tätigkeiten werden automatisiert (z.B. ticket dispatching, Bot unterstütze Softwareentwicklung oder im GenAI im Service), beschleunigt und somit Aufwand und Kosten gespart. Das ist aber nur ein Teil der Rechnung. Denn auf der anderen Seite braucht es neue Fähigkeiten um diese KI Systeme zu betreiben, zu optimieren und weiterzuentwickeln. Ein Softwareentwickler kann heute bereits mit KI Tools deutlich schneller entwickeln, weil mit Hilfe von GenAI das „commodity Development“ übernommen wird. Der Entwickler muss mit diesen KI basierten Copiloten umgehen können und die Qualität des Endprodukts letztlich verantworten. Die IT braucht ein breites Wissen über verfügbare KI Technologien, muss mit der Dynamik und rasanten Entwicklung umgehen können, um dem Business die richtigen KI Tools in die Hand zu geben. Dafür braucht es Mitarbeiter in der IT. Im Bereich Data Governance dasselbe. Es braucht Datenarchitekten, Daten-Prozessexperten die sicherstellen, dass Daten in der nötigen Qualität in die KI Systeme fließen. Das geht noch weiter, wenn ein Unternehmen daten- und KI-basierte Dienstleistungen oder Produkte an Kunden anbietet. Die IT wird also auch in der Produktentwicklung oder im Kundenservice eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Der CIO sollte jedenfalls im driver seat sein und eine klare Strategie parat haben.

Was bedeutet das langfristig für die Rolle des CIO?

Armin Fanzott: Abgeleitet aus der Beantwortung der vorherigen Frage muss sich ein CIO überlegen, wie die IT in Zukunft aufgestellt sein soll (zentral, dezentral, hybrid). Eines ist klar: IT Fähigkeiten werden in allen Bereichen eines Unternehmens und in der Schnittstelle zu Kunden noch relevanter.

Alles rund um Österreichs wichtigsten IT-Management Treffpunkt, dem Confare #CIOSUMMIT, zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier … www.ciosummit.at

Gender-Hinweis:

Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

Für Sie ausgewählt

Leave a Comment