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CONFARE CIO IMPACT CHALLENGE NOMINEE KARIN WEGSCHEIDER – Mit Herz, Hirn und Händen führen

by Barbara Schweinberger

CIOs und IT-Manager machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie erfolgreich zu begegnen. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.

Kennen Sie solche Vorbilder? Bis Ende Juni kann man sie nominieren, diese Weltverbesserer und Verantwortungsträger – bei der DACH-weiten Confare CIO IMPACT Challenge. Die Gewinner werden beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt gekürt. Wollen Sie persönlich die besten Beispiele erleben? Melden Sie sich jetzt an.

Confare Impact Challenge

Wir stellen Ihnen die Nominierten im Confare Blog vor. Karin Wegscheider vom Bundesrechenzentrum (BRZ) entwickelt mit ihrem Team Digitalisierungslösungen für die öffentliche Verwaltung. Sie hat ihr Team in Zeiten großer Veränderung und Restrukturierungen im Konzern übernommen und mit Community-Ansätzen und der ihr eigenen Leadership-Maxime „mit Herz, Hirn und Händen“ zu einer engagierten und tatkräftigen Gruppe von Expertinnen und Experten geformt, die gemeinsam Digitale Transformation für ihre Kunden möglich macht.

Treffen Sie zahlreiche hochkarätige CIOs und IT-Entscheider beim 2. Confare #CIOSUMMIT Frankfurt!

Confare #CIOSUMMIT Frankfurt

Vor welcher Herausforderung steht man als Führungskraft, wenn in einem Konzern eine große Restrukturierung stattfindet?

Karin WegscheiderRestrukturierungen sind notwendig und wichtige Investitionen in die Zukunft. Sie schaffen aber oft Unsicherheit. Nicht nur unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sondern auch unter Führungskräften. Von der Führungskraft wird häufig erwartet, dass sie die „rettende Insel“ im Sturm ist, dass sie rasch Klarheit schafft und Ruhe in das gefühlte Chaos bringt. Das ist aber gar nicht so einfach, weil man als Führungskraft selbst auch mitten in der Veränderung ist.

Was mir geholfen hat, ist einerseits offen zu sein für das Team und die Emotionen der Teammitglieder. Andererseits ist es wichtig, das Team zu aktivieren und einen Rahmen zum Handeln zu geben. Sobald ich als Mensch das Gefühl habe, zur Veränderung im Unternehmen beizutragen, die Veränderung mitzugestalten und nicht nur Mitfahrerin oder Mitfahrer zu sein, fühlt sich die Unsicherheit weniger dramatisch an. Der so schädliche Eindruck der Machtlosigkeit, der Ohnmacht entsteht so gar nicht erst.

Ich bin davon überzeugt, dass jede Restrukturierung, jede Veränderung in einem Unternehmen, die sich nicht evolutionär entwickelt, sondern aktiv angestoßen wird, mit der Hilfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich zu einem wirklichen Erfolg werden kann.

Wenn Organisationen diese Stärke nutzen, können Veränderungen im Unternehmen zu echten Erfolgsgeschichten werden.

Sie setzen dabei auf den Community-Faktor. Was bedeutet das in der Praxis?

Im Zuge der ersten Meetings und Workshops in der neuen Organisationsstruktur unseres Unternehmens haben wir gemerkt, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen von „der Organisation“ allein gelassen fühlten. Mein Ansatz war: wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen und unseren Bereich und unsere Rolle gestalten. Das macht niemand für uns. Wir haben die Chance am Schopf gepackt und für aktive Veränderung in unserem Bereich genutzt: Im Mai 2019 wurde unsere PM-Community geboren (PM steht für Productmanagement).

In der PM-Community habe ich die Rolle der Facilitatorin übernommen, die die Community mit Input füttert, Themen vor- und aufbereitet, die Workshops moderiert und nachbereitet. Mein Ziel ist es, die Community mit Leben zu füllen.

Wie genau sieht die Community aus? In der PM-Community treffen wir uns einmal pro Monat auf freiwilliger Basis für 1,5 Stunden zu einem vorab kommunizierten Thema. Mittlerweile haben 33 PM-Communities stattgefunden. Im Laufe der Zeit haben wir viel dazu gelernt, wie zum Beispiel: was ist optimale Frequenz, welche Uhrzeit passt gut, wie werden die erarbeiteten Ergebnisse zur Verfügung gestellt, wie funktioniert die Umstellung auf virtuelle Treffen und vieles mehr. Die PM-Community ist gewachsen und entwickelt sich immer weiter – das ist schön zu sehen.

Wie gelingt es, Ängste und Zweifel bei so einer großen Veränderung zu bewältigen?

Meine Erfahrung ist, dass Ängste und Zweifel oftmals aus der Unsicherheit entstehen. Und Unsicherheit ist genau das, was wir oft spüren, wenn etwas Neues, Unbekanntes auf uns zukommt. Suche ich mir dieses Neue, Unbekannte selbst aus (z.B. bei einem selbst angestrebten Jobwechsel), bin ich zwar unsicher, aber freudig und erwartungsvoll, eben positiv. Wird die Veränderung über mich „gestülpt“, ohne, dass ich dies aktiv möchte, kann ein Gefühl der Machtlosigkeit mitschwingen. Was tun dagegen? Aus meiner Sicht hilft nur: AKTIV werden, HANDELN, TUN.

Mit dem Handeln nehme ich das Steuer in die Hand. Wenn ich steuere, kann ich auch bis zu einem gewissen Grad mitentscheiden, wohin die Reise geht, also gestalte ich die Veränderung aktiv mit. Es ist für eine Organisation eine der wichtigsten Aufgaben, eine große Veränderung positiv zu gestalten: das Team mitzunehmen, zu aktivieren, zu motivieren, ins Tun zu bringen. Hat man das geschafft, ist man auf dem richtigen Weg.

Confare CIOSUMMIT Frankfurt

Was sind Ihre Führungsmaximen?

Führung soll aus meiner Sicht für alle Kolleginnen und Kollegen klar, einfach und verständlich sein, ganz nach dem Motto: je einfacher, desto besser.

Meine Führungsmaximen oder Führungsprinzipien sind sehr einfach: Ich führe mit Herz, mit Hirn und mit den Händen.

Was meine ich damit:

Führen mit Herz bedeutet für mich, für die Kolleginnen und Kollegen da zu sein, wenn sie mich brauchen und sie zu unterstützen. Es bedeutet auch, Vorbild zu sein. Das heißt nicht immer perfekt zu sein und das bin ich auch sicherlich nicht. Ich habe meine Gefühle, meine Emotionen und ich zeige sie auch, weil es mir wichtig ist, dass wir alle als Menschen wahrgenommen werden und nicht nur als „Ressourcen“.

Führen mit Hirn steht für mich für das Denken, das Analysieren, das Problemlösen, seinen Kopf einzusetzen. Ich möchte, dass mein Team auch verstehen kann, wohin wir wollen, was zu tun ist und warum wir Dinge tun oder nicht tun. Das ist der Ansatz, der in den meisten Organisation gut funktioniert, wenn Fakten genannt werden, um Entwicklungen zu erklären.

Führen mit den Händen heißt für mich anpacken, zugreifen, tun, machen. Nur wenn wir aktiv sind und gestalten, können wir Dinge bewegen und weiterbringen. Ich versuche täglich anzupacken, wo es möglich und sinnvoll ist und versuche das auch meinem Team zu vermitteln.

Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft? Was bedeutet das für Sie in der täglichen Praxis?

Karin WegscheiderFür mich ist die Vorbildwirkung die wichtigste gesellschaftliche Verantwortung als Führungskraft. Wir alle sind in unserem Leben mehrfach Vorbild: als Eltern, im Berufsleben, im Vereinsleben, im Sport, in der Kunst und in vielen anderen Bereichen. Als Führungskraft erwarten die Menschen von mir, dass ich entscheide, motiviere, das Ziel vorgebe, die Rahmenbedingungen klar kommuniziere und den Weg zu gehen beginne. Auch Feedback zu geben und da zu sein, wenn Unterstützung gebraucht wird, sind in der täglichen Praxis wichtige Aspekte. Mein Team als Gesamtheit und jede und jeder einzelne darin soll wachsen und sich entwickeln können – sowohl beruflich als auch persönlich. Wenn ich dazu einen Beitrag leisten kann, habe ich viel geschafft.

Welche Bedeutung hat die Confare CIO Impact Challenge für Sie persönlich?

Ich wurde von einer Kollegin für die Teilnahme an der Confare CIO Impact Challenge nominiert und habe mich sehr darüber gefreut. Für mich bedeutet die Confare CIO Impact Challenge, dass Menschen, die einen Beitrag leisten, unsere Rolle im IT-Management zu leben und weiter zu entwickeln, wichtig sind. Wir alle arbeiten gemeinsam daran, die Bedeutung des IT-Managements in der digitalen Welt, die immer stärker und umfassender wird, zu festigen und auszubauen. Das geht nur mit motivierten Menschen, die Ideen nicht nur einbringen, sondern auch anpacken und diese Ideen zum Leben erwecken. Unsere Zukunft können und sollen wir gemeinsam gestalten und ich trage meinen Teil zum großen Ganzen bei. Ich versuche aktiv zu sein, voranzugehen, die Menschen mitzunehmen und gemeinsam im Team tolle Dinge zu entwickeln und zu erreichen – im Kleinen wie im Großen! Wenn das gesehen und auch geschätzt wird, bin ich auf dem richtigen Weg.

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