OUT NOW im #ConfareBlog miT Confare #CIOAWARD Preisträger Guru Sivaraman, Beitrag des CIOs zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.
Confare Swiss CIOAWARD Preisträger Guru Sivaraman, Universitätsspital Zürich, ist sich bewusst: IT unterstützt alle wesentlichen Prozesse im Unternehmen und trägt daher massgeblich zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei. Gerade im Gesundheitswesen, wo der Fachkräftemangel an allen Ecken und Enden spürbar ist, muss der CIO der Employee Experience sein besonderes Augenmerk widmen.
Das Bloginterview entstand im Zuge unserer Recherche für das kommende Confare Factsheet „Employee Experience“ in Zusammenarbeit mit Nexthink. Kein Factsheet verpassen: einfach das Confare Factsheet Abo HIER ordern.
Beim Confare CIOAWARD hat Guru Sivaraman die Auszeichnung als CIO des Jahres 2022 entgegen genommen. Zahlreiche IT-Manager leisten in Zeiten des Wandels Besonderes – nomieren Sie jetzt für den Confare Swiss CIOAWARD 2022 oder reichen Sie ein! Holen Sie Erfolge und Leistungen auf die Bühne, und zeigen Sie, was für spannende Aufgaben die Unternehmens-IT heute zu bieten hat!
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Welchen Beitrag kann die interne IT leisten, um das Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten?
In Healthcare ist der Fachkräftemangel eine strategische Herausforderung, vielleicht sogar mehr als in den meisten anderen Branchen. In diesem Kontext wird Mitarbeiter-Attraktivität zu einer zentralen Fragestellung. IT-Abteilungen und der CIO müssen es als Teil ihrer Aufgabe verstehen, hier einen Beitrag zu leisten. Und der kann vielfältig sein. Es geht dabei nicht nur darum die Arbeitsumstände zu gestalten und eine „fit for purpose“ Infrastruktur zu bieten, sondern auch darum, die Art der Zusammenarbeit im Unternehmen auf eine zeitgemäße Basis zu stellen.
Geschwindigkeit, Innovationsbereitschaft und Zusammenarbeit sind heute entscheidende Faktoren. Was können IT-Verantwortliche tun, damit Mitarbeiter produktiv arbeiten können?
Die Qualität der Arbeit wird zunehmend wichtig: Können Mitarbeitende ihren Job effizient machen und ihre wertvolle Zeit für die Patient:innen einsetzen? In den USA übersetzt man diesen Gedanke mit dem Akronym GROSS: Get Rid of Stupid Stuff. IT – die Qualität des digitalen Arbeitsplatzes und der digital enabled Prozesse – ist genau dafür ein wesentliches Instrument.
Als CIO steht man vor der Herausforderung den richtigen Dingen Priorität zu geben und durch eine gute Steuerung der IT-Mittel sicherzustellen, dass diese dann auch erfolgreich umgesetzt, betreut und betrieben werden.
Das hat zwei wichtige Dimensionen: RUN und CHANGE. Um in beiden Disziplinen erfolgreich zu sein, kommt es auf die Effizienz und Agilität der IT-Prozesse und -Organisation selbst an. Ein klares Rollenverständnis und ein tragfähiges Modell der Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen sind dafür notwendig.
Den Bereich „RUN“ gilt es dabei einfach zu beherrschen. Ein stabiler und performanter Betrieb wird von Mitarbeitenden schlicht vorausgesetzt. Im Feld CHANGE punktet man mit skalierbaren Plattformen, die es ermöglichen, neue Anforderungen effizient und nachhaltig zu erfüllen.
Was macht das Erlebnis des Anwenders am digitalen Arbeitsplatz aus? Welche Indikatoren müssen dabei betrachtet werden, wie messen Sie diese und wie kann die IT darauf positiv wirken?
Fit for Purpose ist dabei ein entscheidender Faktor. Können die Menschen im Unternehmen auf Basis der IT-Unterstützung ihre Aufgaben erfolgreich erledigen? Anytime/anywhere hat sich als neuer Standard etabliert. Immer weniger Arbeit ist lokal und zeitlich so eingeschränkt, dass man ihr mit einem unflexiblen Arbeitsplatz gerecht werden könnte. Die Komplexität verschwindet dabei aber nur scheinbar. End to End Stabilität und Performance sind gefragt. Die IT ist gefordert, diese Komplexität abzufedern und dem Anwender Einfachheit und Handhabbarkeit zu bieten. Dort, wo man dem User die Komplexität nicht ersparen kann, braucht es Schulung, Schulung, Schulung. Weiterbildung bei Anwendern ist dabei genauso wichtig, wie in der IT selbst. IT ist Business und Business ist IT – ein gegenseitiges Verständnis der Vorgehensweisen, Bedürfnisse und Anforderungen ist dabei wichtig.
Was kann man als CIO tun, damit Investitionen in die Digitale Transformation und in neue Werkzeuge auch angenommen werden und sich so am Ende rechnen?
Erster Schritt: Sorgfalt beim Expectation Setting im Rahmen der Initiierung: Notwendig ist eine gemeinsame Sicht darauf, was als Erfolg gilt und was die Meilensteine auf dem Weg dorthin sind.
Business Ownership ist ein genauso wichtiger Faktor: Wenn Fachbereiche und IT gemeinsam im Driver Seat sind, gemeinsam, Mittel und Prioritäten besprechen und Transparenz über Ziele und Fortschritte herrscht, kommt es nicht dazu, dass IT etwas liefert, das dann keiner haben will.
Gerade bei grossen Initiativen braucht es meistens mehr oder genauso viel Change-Management im Business wie in der IT. Es ist wichtig, dass keine der beiden Seiten dabei zu kurz kommen.
Wie verändern die Cloud, hybride Infrastrukturen und Systeme die Anforderungen der Mitarbeiter an die eigene IT? Was kann man tun um diese Anforderungen zu verstehen?
Die Verlockungen von schnellen, günstigen Lösungen ausserhalb der limitierten eigenen IT sind sehr gross. Das Risiko, dass hier die klassische Shadow IT angefeuert wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Es benötigt nur die Kreditkarte und schon erspart man sich vermeintlich lange Projekte, aufwendige Implementierungen und Rechtfertigungen. Umso wichtiger ist eine enge Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis von Fachbereich und IT. Die IT muss eine Cloud Strategy anbieten, die Lösungen für eine sachgemässe Beschaffung, verantwortungsbewussten Umgang und integrierte Vorgehensweisen anbietet. Die grundlegenden Fragen dabei: Was wollen wir von Cloud? Ist unsere Cloud-Strategie All-in oder differenziert? Welche Use Cases machen wirklich Sinn? Wann bringt es wirklich Vorteile? Governance dieser Cloud-Strategie wird zu einer entscheidenden Aufgabe für den CIO. Dabei muss man sich bewusst sein – auch die Cloud ist nicht umsonst. In einer umfassenden Betrachtung landet man beim Cloud-Einsatz wohl um die 90% der on-Prem Aufgaben. Ein unbewusster Einsatz von Cloud kann die IT Kosten schnell in die Höhe treiben und sogar zu einem mehrfachen von on-Prem führen.
Remote- und Home-Office haben die Zusammenarbeit im Unternehmen verändert. Wie kann die IT proaktiv dabei unterstützen, das verteilte Arbeiten produktiv zu gestalten?
In der Corona Krise konnte die IT ihre Fähigkeiten beweisen. Innerhalb von 3 Wochen haben wir 35% der Workforce auf Home Office umgestellt und konnten so während der ersten Corona-Welle die tiefste in-Spital Infektionsrate unter hochspezialisierten Spitälern der Schweiz erzielen.
Die technischen Antworten lauten dabei VDI (virtual desktop infrastructure) und UCC (unified communication and collaboration).
Welche technischen und organisatorischen Massnahmen braucht es, um den Arbeits-Flow von Mitarbeitern zu unterstützen, schnelle und effektive Hilfe anzubieten und echte Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu erreichen?
Um einen sicheren Zugang zu ermöglichen, ist das Fundament ein entsprechendes IAM (Identity and Access Management) notwendig. Auf dieser Basis heisst es Integrierte Workflows zu schaffen. Das geht nur mit dem entsprechenden Integration Framework und skalierbaren Plattformen.
Bei den Endgeräten setzen wir auf Standardisierung, so dass der Support effektiv funktioniert. Bei dieser Standardisierung ist aber „fit for purpose“ eine wichtige Voraussetzung. Sonst hat man eine Menge Devices im Feld, die man gut betreuen kann, die aber dem Anwender nur Probleme bereiten.