Exclusive im #ConfareBloG mit Bernhard Gruber Interimsmanagement & der Wandel
Bevor Bernhard Gruber eine Laufbahn als Interims Manager eingeschlagen hat, war er selbst als CIO und CDO in großen Unternehmen tätig. Für ihn bietet die Rolle die Möglichkeit spannende Projekte umzusetzen, ohne über viele Jahre in einer Festanstellung fixiert zu sein. Trotzdem ist man mittendrin und nicht darauf reduziert als Coach Tipps und Training zu geben. Gerade in Transformationsprozessen, die für Angestellte zu heikel und für Externe zu kritisch sind, erweist sich der Interimsmanager als Chance für Unternehmen. Was macht die Aufgabe aus? Welche Fragen sollte man sich stellen, bevor man Interims Manager ins Unternehmen holt und was macht den Erfolg dabei aus? Im Bloginterview verrät Bernhard mehr.
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Wie entwickelt sich Deiner Ansicht nach die Rolle des CIO bei der Digitalen Transformation?
Der CIO spielt eine sehr wesentliche Rolle in diesem Team. Er kennt die technologischen Möglichkeiten, den Anbietermarkt und stellt die technische Architektur auf, so dass die verschiedenen IT-Bausteine integriert zusammenarbeiten können. Das ist die Basis, dass Daten und Prozesse im Unternehmen fließen können. Nur eine integrierte IT Architektur stellt das sicher.
Das ist sicher die Kernanforderung an den CIO – eine sichere, performante und kosteneffiziente Gesamt IT-Plattform zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus kann der CIO noch weitere Rollen einnehmen – je nachdem, welche Teammitglieder in der Führung sonst noch vorhanden sind und welche konkreten Kompetenzen der CIO selbst mitbringt.
- Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, Produkte und digitales Kundenengagement, Datenmanagement (welche Daten benötigen wir um erfolgreich zu sein).
- Organisationsentwicklung zu einer agilen kundenzentrierten Organisation.
- Entwicklung digitaler Kompetenzen auch ausserhalb der IT
- Triggern von Innovationsprojekten
- Führung des unternehmensweiten digital Transformation Team – nicht unbedingt im Sinne einer disziplinären Führung, sondern als abteilungsübergreifenden Projektleiters.
Welche Rolle sollte der CIO im Board einnehmen?
Im Board kann der CIO die „digitale CEO“ Rolle einnehmen. Er kann dem Führungsteam Hilfestellung geben wie das Unternehmen im digitalen Zeitalter erfolgreich sein kann. Er ist der Sparringpartner für alle Unternehmensfunktionen – Vertrieb, Marketing, Service, Operations, Finance, HR,…you name it. Er wird, solange er nicht CEO ist, nicht das Weisungsrecht für die anderen Unternehmensfunktionen haben – aber er kann entsprechend seinem Titel der Chief Integration Officer (CIO) und Chief Innovation Officer (CIO) sein. Er muss auf alle Fälle die Businesssprache sprechen –Techietalk ist eher untergeordnet – den Kunden interessiert meistens das Ergebnis und nicht wie das genau funktioniert. Welcher Autokäufer interessiert sich wirklich dafür wie das unter der Motorhaube abläuft? Gibt es auch – aber ist eher selten. Aber wenn er gefordert ist unter die Motorhaube zu blicken – soll er auch in der Lage sein. Der CIO ist sicher dabei nicht der Verkäufer, sondern vielmehr das Konstruktionsbüro.
Wann ist der Einsatz eines Interim-Managers eine gute Idee?
Das ist immer dann eine gute Idee, wenn eine Lücke im Management Team zu befüllen ist und ein Wandel ansteht. Sollte der CIO mit seinen tagtäglichen Aufgaben schon gut befüllt sein – und die oben angeführten fünf Punkte nicht bearbeitet werden können, ist es eine gute Idee einen Interim Manager an Bord zu nehmen. Er hat die Erfahrung und Kompetenz mit diesen Managementaufgaben. Er bringt frisches Know-how in das Unternehmen. Er ist aber eben nicht nur ein Berater – sondern auch Umsetzer. Gerade in der Zeit der Wissensriesen – und der Umsetzungszwerge ein zwingendes Argument.
Der Vorteil von Interim Managern ist, dass sie sehr schnell Ergebnisse liefern können – und gerade für den Wandel auch unangenehme heiße Kartoffeln aufgreifen können. Transformationen sind ja dann auch wieder irgendwann mal abgeschlossen und das Unternehmen ist im Future Mode of Operation angekommen. Zeit für den Interim Manager zu gehen. Interim Manager sind für viele Unternehmen eine super Gelegenheit Profile in das Unternehmen zu bekommen – die sie als Festangestelltenbasis nicht bekommen würden und auch nicht bereit sind, dafür die Top Gehälter aufzurufen.
Welches sind die 3 wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines Interim Managers?
- Erfahrung mit der Problemstellung /fachliche Kompetenz
- Persönliche Kompetenz sehr rasch in das Unternehmen zu kommen, anzudocken und wirksam zu werden
- Zeitliche Verfügbarkeit
Was ist in der Zusammenarbeit mit Interim-Managern zu beachten?
- Der Interim Manager muss auch Onboarding durchlaufen. Nur so kann er in kurzer Zeit das Unternehmen kennenlernen und dann konkret wirksam werden.
- Der Interim Manager soll nicht als EXTERNER gesehen und behandelt werden. Nur wer im System ist, kann im System wirken
- Der Interim Manager ist der Freund des Unternehmens. Er will ganz klar dem Unternehmen helfen und nicht schaden. Auch wenn er unangenehme Maßnahmen umsetzen muss, ist es zum Guten für das Unternehmen. Transformation ist kein Kindergeburtstag – und der Interim Manager kein Eisverkäufer. Er wird nicht dafür geholt, dass alles so weiterläuft wie bisher.
Was macht einen erfolgreichen Interim Manager aus?
- Fachlicher Profi und Spezialist für die Aufgabenstellung. Kein „Allerwelts“ Manager
- Sehr schnell adaptiv für das Unternehmen sein
- Kein Zögerer, Aussitzer und Systemverwalter sein. Die DNA ist Veränderer. Der erfolgreiche Interim Manager sucht nicht die Sicherheit einer Festanstellung.
Was macht die Rolle als Interim Manager attraktiv
Als Interim Manager kann man Projekte machen die interessant und herausfordernd sind. Der Interim Manager sieht mehrere Unternehmen und kann damit seine Kompetenz ständig erweitern. Der Interim Manager muss sich weniger um Politik im Unternehmen, Verteidigung seiner Stelle und um Gehaltserhöhungen kümmern. Sein voller Fokus liegt auf der Veränderung.
Wenn Sie Interesse an CIO Interimsmanagement haben freut sich Bernhard Gruber jederzeit über Kontaktaufnahme via. LinkedIn linkedin.com/in/gruberwork oder email bernhard.gruber@atreus.de
*Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Beitrag das generische Maskulinum verwendet. Die in diesem Beitrag verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.