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640% mehr Homeoffice – Hartmann One-IT meistert die Krise mit Hackathons und Cloud

by Fernando Ducoing

Zum Portfolio der HARTMANN GRUPPE gehören zahlreiche Produkte und Lösungen rund um die Gesundheit. Eins der Standbeine des Konzerns sind Desinfektionsmittel. Die Marke Sterillium® gehört hierbei zu den bekanntesten. Die Coronakrise hat nicht nur die Nachfrage in diesem Bereich massiv gesteigert, sondern auch gezeigt, dass der vom Unternehmen eingeschlagene Weg in Richtung digitale Transformation der richtige ist. Dieser Kurs trägt u. a. die Handschrift von CIO Sinanudin Omerhodzic. Er zählt daher zu Recht zu den Nominierten für die Auszeichnung #CIO2020 – CIO OF THE DECADE, die Confare gemeinsam mit EY in diesem herausfordernden Jahr 2020 vergibt. Wir wollten von ihm wissen, wie das Unternehmen mit den aktuellen Anforderungen des Marktes umgeht und welche Rolle die IT dabei spielt.

Im Rahmen des Confare #CIOSUMMIT in Wien haben Sie die Gelegenheit, Sinanudin und zahlreiche andere hochkarätige IT-Entscheider aus dem DACH Raum persönlich zu treffen.

  • Welche Rolle spielen IT-Infrastruktur und Cloud bei der Bewältigung besonderer Marktanforderungen?
  • Mit welchen Sofortmaßnahmen hat die HARTMANN GRUPPE auf den Lockdown und die Coronakrise reagiert?
  • Was kann man als CIO aus der Situation lernen?
Confare CIO EVENTS

Die Produkte der HARTMANN GRUPPE spielen bei der COVID-19-Krise eine besondere Rolle. Was bedeutet das für Eure Branche und das Unternehmen?

Die Situation war von Beginn an durch eine hohe Dynamik geprägt. Die Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung oder Desinfektionsprodukten stieg massiv an. Wir haben daher verschiedene Maßnahmen initialisiert. So haben wir die Produktionsmengen von Desinfektionsmitteln kurzfristig hochgefahren und dabei unsere Synergien genutzt. Inzwischen produziert daher auch Kneipp, ebenfalls ein Unternehmen der HARTMANN GRUPPE, Desinfektionsgel. Bei unseren Maßnahmen ging es auch um die Sicherung neuer Bezugsquellen bei Schutzprodukten und das Identifizieren alternativer Logistiklösungen, für den Fall das der Versand durch die Zulieferer nicht mehr möglich sein sollte. HARTMANN fokussierte sich dabei immer auf die kritischen Bereiche der Gesundheitsversorgung, u. a. Kliniken, Pflegeheime oder Arztpraxen. Und es wurden natürlich weitreichende Schutzmaßnahmen für Mitarbeitende ausgerollt. Dazu gehörten z. B. Homeoffice-Regelungen, erweiterte Hygienemaßnahmen und angepasste Schichtregelungen in der Produktion.

Sinanudin Omerhodzic - HARTMANNWelche Rolle spielt die IT dabei?

Entscheidend in solch einer Situation ist die reibungslose Funktionalität der Kommunikationsmittel, mit denen ein Unternehmen auf verschiedenen Ebenen arbeitet. Denn um eine produktive Arbeitsweise der Mitarbeitenden zu ermöglichen, ist es essenziell, dass der Zugriff auf das Netzwerk auch von zu Hause aus gewährleistet ist.

Dabei gilt es mehrere Aspekte zu beachten. In Hinblick auf die Business Continuity muss sowohl die Sicherheit der Systeme unter dieser enormen Auslastung als auch eine Vernetzung im Homeoffice samt Internetnutzung ermöglicht werden. Homeoffice bedeutet aber auch, dass die Mitarbeitenden in ihrer eigenen Netzwerkumgebung arbeiten und damit das Sicherheitsrisiko für Cyberattacken erhöht ist. Um den IT-Schutz dennoch sicherzustellen, wurden deshalb zusätzliche Sicherheitsprozesse ausgerollt.

Im Vergleich zu der Zeit vor COVID-19 ist die Anzahl an täglichen, parallelen Homeoffice-Sessions bei HARTMANN um 640 % und die der virtuellen Konferenzen um mehr als 525 % gestiegen. Gleichzeitig konnten wir einen viermal höheren Traffic auf unserer Webseite verbuchen als vor der Pandemie. Dies verdeutlicht welch entscheidenden Beitrag die IT zur Geschäftskontinuität in diesen Zeiten leistet. Ich betrachte diese Faktoren als Operational Excellence.

Um auf Ereignisse wie die Coronapandemie als Unternehmen schnell und agil reagieren zu können, braucht es zudem eine Cloud-Strategie. Wir bei HARTMANN haben mit ihrer Umsetzung bereits vor drei Jahren begonnen und unsere Infrastruktur auf breite und schnell skalierende Beine gestellt. Denn es ist die Aufgabe der IT eine Grundlage dafür zu schaffen, dass Unternehmen auch in Krisenzeiten wie diesen agieren können.

Entscheidend war bei diesem Prozess auch die Gründung unserer Initiative „OneIT“, die sich zum Ziel gemacht hat unsere IT-Organisation, die aus 14 verteilten Einheiten bestand zu einer globalen zusammenzuführen – was auch gelungen ist.

Um als IT den Markt und das Unternehmen proaktiv unterstützen können, speziell in Bezug auf COVID-19, ist es zudem wichtig neue Technologien zu identifizieren, die wir uns zunutze machen können. Wir haben uns gefragt, wie beispielsweise Künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann, um die aktuellen Probleme, die durch die Pandemie ausgelöst wurden, zu meistern. Dafür hat die Initiative „OneIT“ von HARTMANN gemeinsam mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens kurzerhand einen Hackathon arrangiert. Dabei wurden zahlreiche Ideen in sechs Kategorien entwickelt, von denen einige bereits umgesetzt werden. Die Kategorien lauteten:

  • Schutz von Hochrisikopopulationen
  • Schutz der Beschäftigten im Gesundheitswesen
  • Datenschutzerstkontaktverfolgung und digitale Epidemiologie
  • Verbesserung der Intensivpflege
  • Schutz der psychischen Gesundheit
  • Weitere Ideen

Um als Unternehmen die sogenannte Digital Technology Excellence bieten zu können, ist es zudem notwendig neue Strukturen zu schaffen (z. B. eine produktorientierte Organisationsstruktur) sowie Innovationsfähigkeit in der IT zu fördern, indem man neue Rollen definiert, wie z. B. die des Technology Leaders. Da HARTMANN eine solche Struktur bereits 2019 aufgebaut hat, war es uns nun möglich, in diesem Umfeld unser innovatives Potenzial abzurufen.

Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um den Betrieb unter den neuen Rahmenbedingungen aufrecht zu halten?

Relativ zeitnah wurde zunächst eine IT Emergency Task Force gegründet, die mit unterschiedlichen Aufgaben betraut wurde. Sie bearbeitet ad hoc Aktivitäten, gewährleistet die Stabilität der IT-Systeme, macht alle Mitarbeitenden Homeoffice-fähig und steuert den permanenten Zugang zu Kommunikationssystemen, wie z. B. zu E-Mails, dem Telefonsystem und Remote-Access. Als Reaktion auf die zunehmende Auslastung wurden außerdem verschiedene geschäftsnotwendige Applikationen, wie beispielsweise SAP, optimiert. Im Rahmen dessen wurde auch die Serverfunktionalität erhöht und die Internetbandbreite ausgeweitet.

Um dem zusätzlichen Bedarf an Homeoffice-Sessions gerecht zu werden, haben wir außerdem unsere Plattformen und Systemlandschaften ausgebaut.

Über 4.000 zusätzliche Mitarbeitende wurden innerhalb kürzester Zeit Homeoffice-fähig gemacht. Für unseren Kundenservice haben wir eine virtuelle Lösung implementiert.

Eine weitere Maßnahme war die Teilnahme an einem weiteren Online-Hackathon, bei dem Fachleute, Wissenschaftler, Patienten, Unternehmen und Innovatoren aus aller Welt in Teams zusammenarbeiteten mit dem Ziel, einen Beitrag zu den weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten. Innerhalb von 70 Stunden wurden gemeinsam Prototypen entwickelt rund um die Themen: klinisch bedingte Einschränkungen, Virologie, Gesundheitswesen, Datenmanagement, Prävention, Hardware, psychische Gesundheit und Epidemiologie. Eine Jury beurteilte diese anschließend und vergab Preise.

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Über welche nächsten Schritte sollte man als CIO nachdenken? Wo besteht unmittelbarer Handlungsbedarf? Wie sollten langfristige Bemühungen aussehen?

Wichtig ist es, eine schlagfertige, effiziente und agile IT-Organisation im Einsatz zu haben, die in der Lage ist, schnell zu reagieren. Daher hat die HARTMANN-IT bereits Anfang des Jahres 2020 begonnen, eine produktorientierte Struktur aufzubauen.

Darüber hinaus müssen ausreichendes Know-how und entsprechende Kompetenzen intern gestärkt werden, um strategische Themen zu unterstützen und voranzubringen.

Cloud-basierte Technologien ermöglichen uns dabei die Skalierung der Geschäftstätigkeit und erleichtern die Zusammenarbeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Aufbau neuer Rollen zur Förderung der Innovationstätigkeit.

Wie wirkt sich die aktuelle Situation auf Eure digitalen Initiativen aus? Welche Rolle spielt die Digitalisierung zukünftig für das Unternehmen?

Bei HARTMANN ist Gesundheit unser Antrieb. Wir sind in den Bereichen der Risikoprävention und des Hygienemanagements tätig und arbeitet daher kontinuierlich mit Institutionen und anderen Einrichtungen zusammen, um den Nutzen und Einsatz von Technologien weiter zu steigern und Maßnahmen zur Unterstützung zu identifizieren. Eine große Rolle spielen dabei digitale Initiativen. Ein wichtiger Bestandteil unserer IT-Strategie ist es, uns in unserem Business als erster Ansprechpartner in Sachen digitale Geschäftsmodelle zu positionieren und vom Markt als Digital Leader wahrgenommen zu werden.

CIO OF THE DECADE

#CIO2020 steht für Networking und Erfahrungsaustausch mit führenden IT-Executives aus dem DACH-Raum, Insights und Erfolgsbeispiele namhafter Unternehmen sowie die feierliche Verleihung des Community Awards CIO OF THE DECADE und des Confare #IDEAward. Wir freuen uns darauf, auch Sie am 20. Oktober im Jumeirah Hotel Frankfurt zu begrüssen!

CIO Ticket

Die Teilnahme ist für CIOs, CDOs und IT-Manager mit KEINEN Kosten verbunden.

Gilt nicht für Hersteller oder Dienstleister aus den Bereichen Software, IT-Dienstleistungen oder Unternehmensberatung

 

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