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Laissez-faire-Führungsstil als Zukunftshoffnung? Unternehmen brauchen Regelbrecher

by Yara El-Sabagh

OUT NOW im #ConfareBlog mit Markus Czerner
Laissez-faire-Führungsstil als Zukunftshoffnung? Unternehmen brauchen Regelbrecher

Alles Kopfsache“ war der erste Bestseller von Markus Czerner, in dem er Erfahrungen aus dem Spitzensport und der Arbeit mit Sportlern für die Arbeitswelt nutzbar gemacht hat. Seither wagt er sich immer wieder an die heißen Eisen unserer Wirtschaft, sei es die geforderte Fehlerkultur (Fail Good, 2020) oder die Bereitschaft Normen zu hinterfragen (Ignore The Rules, 2021). Markus ist gern gesehener Gast auf den Bühnen der Confare Events und schreibt in seiner monatlichen Kolumne im Confare Blog über Mindset und Erfolg in einer Welt, die sich massiv verändert.

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LaissezMachen wir uns nichts vor: Regeln stehen uns oftmals im Weg und verhindern Entwicklung. Um dieses Problem zu lösen, muss es an der Wurzel angepackt werden: Beim Menschen selbst. Wir werden mit Regeln groß und bekommen in jungen Jahren bereits eingebläut, Regeln zu folgen. Wir werden regelbewusst erzogen, sodass es ab einem gewissen Alter normal ist, Regeln jeglicher Art zu befolgen. Das beschert uns selbst, der Gesellschaft und Wirtschaftsunternehmen das Problem des ausbleibenden Wachstums.
Dabei gibt es durchaus Erziehungsmethoden, die auf Kreativität abzielen. Eine von diesen ist der »Laissez-faire Erziehungsstil«. »Laissez-faire« ist Französisch und bedeutet so viel wie »machen lassen«. Eltern nehmen bei der Erziehung ihrer Kinder eine passive Rolle ein. Sie verzichten auf Eingreifen jeglicher Art. Was zunächst seltsam und unorthodox klingt, verfolgt ein durchaus erfolgversprechendes Ziel: Kinder sollen sich selbstständig entwickeln, ohne durch den Eingriff von außen in eine Richtung gedrängt zu werden. Es gibt keine Strafen, keinen Tadel, aber auch keine Lobesworte. Unterstützung seitens der Eltern erfahren die Kinder nur, wenn sie aktiv darum bitten.

Mit dem Laissez-faire-Erziehungsstil sollen Selbstständigkeit und Kreativität gefördert werden. In der Wissenschaft steht diese Art der Erziehung stark in der Kritik. Langzeitforschungen haben ergeben, dass Kinder so kein adäquates Sozialverhalten entwickeln können. Sie haben es schwer, sich in gesellschaftliche Strukturen einzugliedern und können nicht die Grenzen und Regeln anderer Menschen respektieren.
Eine nachvollziehbare Kritik, die dennoch zu undifferenziert ist. Die ausgesprochene Kritik ist ja genau das, was mit dem Erziehungsstil bezweckt werden soll. Wer so erzogen wird, soll kein Leben nach gesellschaftlichen Regeln und Grenzen haben.
So sehr dieser Stil auch in der Kritik stehen mag, so sehr streben Wirtschaftsunternehmen nach solch einer »Erziehung«. Hier wird nur nicht das Wort »Erziehungsstil« in den Mund genommen, sondern das Wort »Führungsstil«.

Maximale Freiheit für die Mitarbeiter, Entscheidungskompetenz, unbegrenzter Urlaub – alles Dinge, die bei Netflix und vielen anderen erfolgreichen Unternehmen Standard sind. Sie versprechen sich dadurch maximalen Erfolg. Es ist wenig verblüffend, dass viele dieser Erfolgsunternehmen in den USA den Laissez-faire-Führungsstil praktizieren. So auch Warren Buffett, erfolgreichster Investor aller Zeiten und fünf-reichster Mensch der Welt. Er gewährt seinen Managern absolute Freiheit.
Dieser Führungsstil birgt natürlich auch Gefahren: Nicht jeder Mensch ist in der Lage, mit so viel Freiheit umzugehen. Dafür bedarf es einer gehörigen Portion Selbstverantwortung. Gefährlich wird es dann, wenn Mitarbeiter das Vertrauen und die gegebene Freiheit ausnutzen. Diese Gefahr kann seitens eines Unternehmens aber sehr leicht gebannt werden, indem die richtigen Mitarbeiter eingestellt werden. Nicht die am besten Qualifiziertesten sind die richtigen Mitarbeiter, sondern die, die am besten zur Unternehmenskultur passen.

Bei aller Kritik und Skepsis dem Laissez-faire Führungsstil gegenüber: Es sind genau die Kritikpunkte, die heute so dringend von Unternehmen gesucht werden: Menschen, die »out oft he box« denken und Regeln brechen.

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