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„Innovation ist nicht Selbstzweck“ – Mit Blockchain Digitale Ökosysteme bauen

by Katharina Konstacky-Degasperi

Georg Diedrich, Geschäftsbereichsleiter IT der Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat in der Jury des ersten Confare IDEAward in Deutschland mitgeholfen, zukunftsweise Projekte aus dem Bereich Digitalisierung fachgerecht zu beurteilen. Im Bloginterview spricht er über Digitalisierung im Bereich Healthcare, die besondere Aufgabe des CIO und wie Blockchain den Aufbau digitaler Ökosysteme ermöglicht.

Wie sehr sind Sie in Ihrer täglichen Arbeit von der Digitalisierung betroffen? Wie sehr verändern sich Ihr Unternehmen und Ihre Branche?

Als Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe vertreten wir die Interessen von ca. 14.000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten in unserem Gebiet. Das Thema Digitalisierung rückt dabei zunehmend ins Interesse der Ärzteschaft. So sind wir eine der ersten KVen in ganz Deutschland – wenn nicht gar die erste überhaupt – die sich ausdrücklich dem Thema Digitalisierung widmet und einen eigenen „E-Health-Ausschuss“ gegründet hat. Hier thematisieren wir alle Fragestellungen rund um das Thema Digitalisierung / eHealth, angefangen von der Telematikinfrastruktur, über Möglichkeiten der Telemedizin bis hin zu modernen Themen des mHealth, sprich des mobile Health mit seinen Apps und Mobilgeräten. Erst letzten Freitag haben wir sieben Leitsätze veröffentlicht, die diese Themen stützen und die Offenheit der westfälischen Ärzte und Psychotherapeuten der Digitalisierung gegenüber deutlich machen.

Auch intern arbeiten wir stark an dem Thema Digitalisierung. Wir verstehen Digitalisierung dabei als umfassendes Thema für das ganze Unternehmen und betrachten die Perspektiven, Prozesse, Kultur und Technik gleichrangig. Ohne das eine wird das andere nicht funktionieren.

Was bedeutet es CIO zu sein? Hat sich auch die Rolle verändert?

Als CIO ist man heute bei weitem nicht mehr nur für den reibungslosen Ablauf der IT zuständig. Der moderne CIO ist erster Ansprechpartner der Fachbereiche, Übersetzer zwischen den Bereichen und kommt zunehmend in die Rolle, proaktiv an Lösungsvorschlägen für das Business zu arbeiten bzw. diesem Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Eigentlich – wenn man es einmal auf den Punkt bringen will – ist ein moderner CIO im positiven Sinne „Mädchen für alles“ und sitzt immer zwischen den Stühlen. Mit diesem zunehmenden Aufgabenspektrum gewinnt der CIO natürlich auch an Bedeutung im Unternehmen. Und gerade hier bedarf es eines besonderen Fingerspitzengefühls! Ein CIO ist Dienstleister im eigenen Unternehmen und muss angemessen mit den neuen Möglichkeiten umgehen – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Welche Rolle spielen Innovation und Kreativität dabei?

Innovation und Kreativität haben keinen Selbstzweck. Ein noch so kreativer und innovativer CIO ist fehl am Platz, wenn er die Fachseite des Unternehmens nicht versteht und in seinen Gedanken mitnimmt. Man muss immer wieder reflektieren, ob man frei nach Porter „First Mover“ oder doch lieber „First Follower“ sein will. Sowohl das eine als auch das andere kann in der jeweiligen Situation  richtig sein.

Wieviel kann und soll man noch alleine machen? Wie kann ein Digitales Ecosystem des CIO aussehen?

Grundsätzlich befinden wir uns als Unternehmen im Wettbewerb. Und ebenso grundsätzlich muss jeder bestrebt sein, besser zu sein, als die Konkurrenz. Bei genauerer Betrachtung weichen diese traditionellen Ansätze aber zunehmend auf. Den aus meiner Sicht vielversprechendste Ansatz um diese Grenzen zu überwinden, stellt das Thema „Blockchain“ dar. Der Einsatz von Blockchains wird es uns ermöglichen, gemeinsam mit konkurrierenden Unternehmen das gleiche Ziel zu verfolgen. Technik versetzt uns in die Lage, alte Traditionen aufzubrechen und ganz neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Für Banken, für das produzierende Gewerbe aber auch für das Gesundheitswesen ergeben sich durch den Einsatz von Blockchains ungeahnte Möglichkeiten. Inwieweit die einzelnen Branchen bereit sind dieses Potential auch tatsächlich zu heben, wird sich zeigen. Ich bin mir daher  sicher, dass uns als IT-Verantwortliche weiterhin sehr interessante Zeiten bevorstehen.

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