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Viktor Valy, iteratec: Die wichtigsten Kriterien für moderne und grüne Software

by Manuela Lungu

Out now im Confare Blog: Viktor Valy, Iteratec: Die wichtigsten Kriterien für moderene und grüne Software

Viktor Valy, iteratec: Die wichtigsten Kriterien für moderne und grüne Software

Software eats the world – ist ein geflügeltes Wort des Digitalen Zeitalters. Dementsprechend prominent ist das Thema Softwareentwicklung auch auf dem wichtigsten IT-Management Treffpunkt Österreichs, dem Confare #CIOSUMMIT Wien vertreten. In der Fachausstellung präsentieren führende Anbieter wie iteratec ihre innovativen Dienstleistungen und Lösungen.

Im Vorfeld der Veranstaltung haben wir mit iteratec Geschäftsführer Viktor Valy darüber gesprochen, was bei der Softwareauswahl wichtig ist, wie moderne Software-Entwicklung aussieht und wie man den Erfolg von Software-Projekten sicherstellt.

Persönlich treffen Sie Viktor und mehr als 700 hochkarätige IT-Profis aus dem DACH-Raum beim www.ciosummit.at – Die Anmeldung für IT-Verantwortliche ist nicht mit Kosten verbunden.

Confare_CIOSUMMIT_Wien_2025

Welche Rolle spielt Software auf dem Weg des Unternehmens zu digitaler Reife? Wie sehen Sie die unterschiedliche Bedeutung von Standard- vs. Individual-Software?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Digitale Reife kann man sehr gut an dem Anteil und der Wertschöpfung eines Unternehmens mit digitalen Produkten messen. Ein Papierformular auf ein digitales Formular zu tauschen ist keine Digitalisierung. Da ist zwar für die Umwelt und ggf. für die Verarbeitungszeit etwas passiert, aber da ist kein Mehrwert, sogenannter Business Value entstanden, und damit hat sich der Reifegrad des Unternehmens nicht verändert. Wie bei so vielen Themen im Leben muss es immer der passende Mix zwischen Standard- und Individual-Software sein. Eine Faustregel, die bei sehr vielen unserer Kunden gut funktioniert, ist ein Standard-Kern der IT-Landschaft, wo Prozesse und Berechnungen abgebildet werden, die branchenüblich, aber nicht firmenspezifisch sind. Die individuelle-Softwareentwicklung spielt an zwei Stellen eine Rolle. Zum einen, bei der performanten und zukunftssicheren Integration dieser Produkte. Wir nennen das im Jargon den „Glue“. Durch immer mehr spezialisierte und dadurch einer Vielzahl an Produkten, kommt es immer mehr auf eine gute Gesamtarchitektur und Verbindung an. Der andere Teil ist, wo Anbieter ihre USPs ausarbeiten wollen. Hier muss man für den Kunden den Unterschied bewirken, um die Kaufentscheidung ihrer Endkunden in die gewünschte Richtung zu steuern. Also es ist immer eine goldene Mitte zu suchen.

Es heißt, im digitalen Zeitalter wird jedes Unternehmen zu einem Teil auch Software-Unternehmen sein. Welche Ressourcen, welches Wissen und welche Menschen braucht es dazu, um diesen Wandel erfolgreich zu meistern?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Das ist eine sehr gute Frage, weil es aus meiner Sicht die „klassischen IT-Abteilungen“ so nicht mehr geben wird. Jede:r ist gezwungen in digitalen Lösungen zu denken. Schauen Sie sich Jahresberichte von Unternehmen an. Finden Sie eines, wo Digitalisierung nicht vorkommt? Das heißt, die Unternehmen verankern Digitalisierung in ihrer Strategie. Es gilt allerdings, „Culture eats strategy for breakfast“ und damit sind wir bei der Frage. Es geht hier um Mindset und Kulturwechsel. Das kann man sich grob so vorstellen, was ich persönlich in der Automotiv Branche erleben durfte, als Maschinenbauer plötzlich über Nacht Elektrotechniker geworden sind und sich statt um die Diesel-Fertigungslinie um den E-Motor kümmern mussten. Das funktioniert nicht. Es braucht eine viel agilere Denkweise sowie Ressourcen rund um Hardware, Policies, und Vielem mehr, bzw. eine Kultur, die viel mehr ausprobieren und Feedbacksammlungen erlaubt. Der Jargon an der Stelle heißt: Fail fast & learn. Das vielen Fachbereichen beizubringen, ist eine lange Reise.

Was sind die organisatorischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit zwischen IT, Kunden und Externen? Welche Methoden haben sich dabei bewährt?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Kurze Antwort: Augenhöhe. Die aktuelle Arbeitsweise in der Innovationsszene ist erstaunlich einfach: bereichsübergreifend Personen zusammenstellen und sie „machen lassen“. Sobald man Silos aufbricht und die Verantwortung den Teams übergibt, von der Vision bis zum Betrieb, entstehen zeitliche, finanzielle und budgetäre Wunder. Methodisch gibt es da viele motivierende Formate, wie Liberating Structures oder Google Venture Sprints. Eines möchte ich noch festhalten: die Zeit der Förderung von Zusammenarbeit durch Teambuildings beim Kanu bauen sind zu Ende, endlich. Ich treffe Kunden, die machen wollen, und das WIE sich erwarten. Wertvolle und belastbare Zusammenarbeit entsteht dann, wenn man wirklich an einem Strang zieht, egal ob Fachbereich, IT oder Externe. Wir beobachten, dass gerade bei strategisch wichtigen Projekten, wir nennen sie Unterschiedsprojekte, die menschliche Nähe genauso wichtig ist wie die Diversität in den Teams. Wir leben in einer Welt, wo die technische Machbarkeit nicht das Thema ist, viel mehr, das Verständnis dieser und damit die Organisation, wie Technologie eingesetzt wird.

Geschwindigkeit und Time-To-Market sind enorm wichtige Faktoren beim Entwickeln digitaler Produkte. Was ist zu beachten, damit Softwarequalität und Sicherheit nicht zu kurz kommen?

iteratec GmbH

Viktor Valy: DAls Katalysator für schnelle Time-To-Market wird häufig agil genannt, ein schon sehr benutztes Wort. Agil heißt aber nur, dass man sich den Gegebenheiten schnell anpasst, und damit einer schnellen Time-to-Market folgt. Da kommt der nächste Jargon, technische Schuld, ins Spiel. Wer nur „feature-feature“ entwickelt, wird bald von der technischen Schuld eingeholt. Das ist nicht anders, wie in vielen anderen Bereichen in der Industrie, wenn man nicht in die Anlagen, Infrastruktur, etc. präventiv investiert, dann holt es einen früher oder später ein und dann steht mal Alles, weil es bisschen geschneit hat (ich bin Heavyuser im Bahnverkehr). Genauso ist das auch bei den digitalen Produkten. Nur wer diese regelmäßig wartet, kann auch schnell liefern. Qualität und Sicherheit ist ein Hygienefaktor, den man immer mitberücksichtigen muss.

Was sind denn die entscheidenden Faktoren beim Beurteilen moderner Software? Worauf sollte man schon in der Entwicklung achten?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Mit digitalen Produkten bilden wir unsere internen bzw. externen Prozesse ab. Wie oft ändern sich diese Prozesse im Unternehmen? Wie leicht lassen sie sich anpassen? Dafür gibt es einen sehr guten Vergleich. Ein Bug in der Entwicklung kostet 1 Euro, in der Testumgebung 10 Euro, bei den User Tests 100 Euro und in der Produktion 1000 Euro. Umso weiter hinten in der Kette Bugs gelöst werden, desto schlechter ist die Wartung der Software. Nun stellt sich die Frage, ist die Software von gestern noch modern, oder schon veraltet? Gerade wenn wir an Beschaffung und Einkauf denken, hat Software eine andere Dynamik als es Anlagen haben. Man kann mit Software klein anfangen, und sukzessive ausbauen und sehr wohl auch umbauen. Wenn ich das so sage, stellen Sie sich vielleicht einen Flickenteppich vor. Genau da kommt der Engineering Teil zum Tragen, das dem nicht so wird. Ein modularer Aufbau ist das A und O einer modernen Software, um mit laufenden Investments immer am Puls der Zeit bleiben zu können.

Welche Möglichkeiten gibt es, um den Faktor Nachhaltigkeit bei der Software-Entwicklung entsprechend zu berücksichtigen? Wie grün muss Software-Entwicklung heute sein?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Ich freue mich sehr, dass Nachhaltigkeit auch in der Vergabe von Softwareentwicklungsprojekten mittlerweile eine Rolle spielt. Als Benutzer ist einer der sichtbarsten Effekte der Dark Mode, wo der Hintergrund einer Software schwarz ist. Außer, dass dieser auch für die Augen viel besser ist, spart er auch enorm viel Licht, welches ausgestrahlt wird. Wenn wir in den Betrieb schauen, war früher der Ansatz das Softwareproblem mit Hardware zu lösen. Das bedeutet überdimensioniert starke Rechenleistungen und Speicherplatz einem Produkt vorzugeben, weil man es auf Softwareseite nicht lösen kann, mit den Ressourcen effizient umzugehen. Wo nun immer mehr Produkte und Kunden in die Cloud gehen, gibt es im Sinne der Nachhaltigkeit eine sehr gute Nachricht: Die Verschwendung kostet. Früher in vor Ort laufender Software war die Infrastruktur immer da, egal, ob sie gebraucht wurde oder nicht. Mit der Cloud kann man hier erheblich Energie und Kosten sparen. In der Cloud wird das FinOps genannt.
Zusammengefasst heißt das, dass grün in der Software wirklich auch billiger sein kann. Eine sehr gute Nachricht. Dafür muss man aber auch wirklich Engineering betreiben.

Technologien entwickeln sich heute rasch. Wie kann man sicherstellen, dass man nicht heute in die Legacy-Anwendungen von morgen investiert?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Kann man nicht. Hinter jeder technischen Anforderung muss es eine fachliche Anforderung geben. Wir sind da recht hartnäckig, und sagen, solange wir die fachlichen Anforderungen nicht verstehen, fangen wir nicht mit der Entwicklung in einer Technologie an. Es ist essenziell, dass Anforderungen die Technologieauswahl treiben und nicht umgekehrt. Zwei unterschiedliche Szenarien: Unser Kunde A möchte eine zukunftsorientierte Schnittstelle bauen, weil die Endkunden direkt, ohne Oberfläche mit dem Produkt des Kunden arbeiten wollen. Der Kunde hat zwei Mitarbeiter:innen, die diese Schnittstelle in Zukunft verwalten werden. Nun kann ich vorgeben, was die beste Technologie von heute ist, aber wenn die zwei Mitarbeiter:innen diese nicht kennen und keine Berührung damit hatten, ist das eine schlechte Wahl. Umgekehrt Kunde B möchte eine eigene Entwicklungsabteilung aufbauen, wo wir Know-how und methodisches Vorgehen aufbauen und übergeben. Hier gelten ganz andere Aspekte, weil wir sehen müssen, welche Technologien passen zur bestehenden IT-Landschaft, und welche Technologien sind leicht und gut am Arbeitsmarkt vertreten. In beiden Fällen ist die Passgenauigkeit viel wichtiger als die Technologie für sich. Eine Software wird dann Legacy, wenn sie nicht laufend angepasst wird und ja dazu gehört auch, dass man die komplette Benutzeroberfläche austauscht. Hier kann man aber fachliche Anforderungen als Anlass nehmen, dass man diese gleich in einer neuen, anderen Technologie umsetzt. Das heißt, unsere Aufgabe als Entwickler von digitalen Champions ist ähnlich zu dem eines Gärtners, der immer auf den Einklang achtet.

Welche Rolle spielt iteratec im Software-Ecosystem des CIO?

iteratec GmbH

Viktor Valy: Mit 27 Jahren Erfahrung haben wir von der Vision bis zum Betrieb schon alles gemacht und das branchenübergreifend. Das ist ein Erfahrungsschatz, den sich kein:e CIO entgehen lassen soll. Wenn ich an das Feedback unserer Kunden denke, fängt es oft mit den unangenehmen Fragen an. Wieso macht ihr das so? Könnte man das nicht doch besser machen? Da haben wir doch schon ganz andere Ansätze gesehen. Wir gehen konstruktiv und unabhängig vor. Diese Mentalität bringen wir von der Erstellung einer IT-Strategie, über konkrete Problemstellungen bis hin zur Individualentwicklung in jedes Projekt mit ein. Um mit einem Zitat eines Product Owners zu schließen: „Ich bin jetzt schon seit über 30 Jahren in meiner Rolle, aber dass mir ein Scrum-Team Fragen stellt, die ich einerseits nicht beantworten kann, und andererseits meine Domäne revolutioniert ist mir noch nicht passiert.“ Das sind die Momente, wo unser Job richtig Spaß macht und wie wir unsere Kunden zu digitalen Champions entwickeln.

Das Thema Cybersecurity wird von colited auch in einer Webinar-Reihe vom 28. Februar bis 12. März aufgegriffen. Internationale C-Level Experten geben Einblicke in neue Wege, die zu einer verbesserten Cybersecurity beitragen. Weitere Informationen unter: https://www.colited.com/cybersecurity/webinar/

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Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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