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Wie die Digitale Transformation die Schule verändert – IT-Infrastruktur und mangelnde Digitalkompetenz werden zum Hemmschuh

by Yara El-Sabagh

Exclusive im #ConfareBlog mit: Schule und die Digitale Transformation

Mit Livin IT Young Perspectives ermöglicht Confare in diesem Jahr erstmals Schüler:Innen den Besuch des Confare #CIOSUMMITs, des wichtigsten IT-Management Treffpunkts Österreichs. Sie erhalten einen Einblick in die Welt von IT und Digitalisierung, treffen hochkarätige Manager und können mehr über Perspektiven und Jobaussichten in diesem Umfeld lernen.  

Im Zuge der Vorbereitung der Veranstaltung haben wir mit Bildungsexperten und Pädagogen über Schule und Digitalisierung gesprochen.

An der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten hat Prof. Sandra Niedermeier die Professur für Digitalisierung in Bildung und Gesellschaft inne. Wir wollten von Sandra wissen, wie weit der gesellschaftliche Wandel in der Schule bereits angekommen ist. Das Fazit: Es verändert sich etwas, aber es geht zu langsam.

Auch die CIO und CDO Community ist gefragt. Was können Unternehmen und ihre IT zu einer besseren Welt beitragen? Dafür gibt es die Confare #ImpactChallengeNominieren und Einreichen ist jetzt möglich!

Was sind denn die wichtigsten gesellschaftlichen Entwicklungen, die auf unser Bildungssystem Auswirkungen haben?

Digitalisierung, Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Globalisierung- wir sehen, wie aktuell viele Themen, die alle Bildungssysteme direkt treffen. Ohne jetzt den Finger zu sehr in die Wunde zu legen: wir haben Nachholbedarf bei vielen Dingen.  Angefangen beim Mangel an Erzieherinnen in Kitas, dem weiterhin flächendeckenden mediendidaktischen Ausbildung von LehrerInnen bis hin zum Thema digitale Ausstattung von Schulen und Hochschulen.

Gleichzeitig verändert sich die Welt um uns herum rasant und verändert wie wir lernen und lehren werden. Aktuell wird zum Beispiel besonders das Thema KI stark in Hochschulen und Schulen diskutiert, denn es wird direkte Auswirkung auf Prüfungsformate haben.

Man hat den Eindruck, die Welt ändert sich rasant. Gleichzeitig scheint im Bildungssystem der Wandel nur sehr langsam zu passieren. Wie gut sind unsere Schulen denn wirklich an die Anforderungen unserer Zeit angepasst?

Das kommt nun ganz drauf an, wie man Schulen und Hochschulen betrachtet und auf welcher Ebene. Hier macht sich eine Schere zunächst bei der IT-Grundausstattung auf: die Einen (z.B. gern als Modellschulen bezeichnet) sind bereits weitgehend im digitalen Zeitalter angekommen, die Anderen können vom Wlan Router, digitalem Whiteboard oder Ähnlichem nur träumen. Gleichzeitig zeigte sich insbesondere in der Pandemie dringender Nachholbedarf beim Thema Lernplattformen und Konferenztools. Nun ist es nicht ein Mangel an Möglichkeiten der Nutzung dieser Tools, sondern oftmals der Mangel an entsprechenden Schulungen der Lehrkräfte gewesen, der uns hart getroffen hatte. Das Stichwort lautete und lautete nach wie vor: mehr Digitalkompetenz für unsere Lehrende (sowohl in Schule als auch Hochschule). Hinzukommend unsere Ansichten über datenschutzkonforme Nutzung in unseren Bildungssystemen die aktuelle Thematik eher weniger.

Man kommt langsam voran, jedoch noch zu langsam. Wir hinken im internationalen Vergleich ein.

Wie sehr hat sich Corona denn auf unser Bildungswesen ausgewirkt?

Da ich bereits lange im Bereich der digitalen Bildung unterwegs bin, kann ich sagen: zum Positiven. Leider werden jetzige Errungenschaften oft zurückgenommen und auch die Einstellung zum digitalen Lernen wird merklich versucht ins Negative zu drehen. Dabei geht es gar nicht darum, Präsenz oder digitale Lehre nebeneinander zu stellen, sondern eigentlich das Beste aus beiden Welten zu nutzen (z.B. in Blended learning Konzepten) – hier scheint man gerade zwei Schritte zurück als nach vorne zu gehen.

Wo siehst Du am meisten Handlungsbedarf?

In der Einstellungsarbeit der Gesellschaft (dies hängt nun wiederum mit sovielem zusammen, dass die Antwort zu lang würde ;)). Zudem entsprechende Stellen schaffen, die sich mit Themen der IT-Infrastruktur wie auch mit der Digitalkompetenz auseinandersetzen (nicht als weitere „Aufgabe“ an denjenigen geben, die eben IT affin sind, wie es ja in der Praxis oft genug der Fall ist). Auch ist vieles bereits vorhanden, fließt dann jedoch nicht in die Lehrpläne ein. Viele der bereits bestehenden Maßnahmen, wie Digitalpakte, Aktionspläne (z.B. https://education.ec.europa.eu/de/focus-topics/digital-education/action-plan) etc. greifen noch nicht entsprechend oder zu langsam.

Welche Perspektiven bietet die Digitalisierung für das Schulsystem?

Flexibilisierung…die Welt ist bereits viel digitaler geworden, wir müssen hier nur aus den gewohnten Mustern rauskommen.

*Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Beitrag das generische Maskulinum verwendet. Die in diesem Beitrag verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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