Annina Galipeau, Geschäftsführerin von medienjobs.at, hat sich der Herausforderung Start-up gestellt. Nach dem Motto “Wo eine Wille, da ein Weg” hat sie ihr Business aufgebaut.
Im Blog erzählt sie uns über ihren Weg in die Selbstständigkeit, was in der Start-up Welt wirklich zählt und warum es sich lohnt, an seine Idee zu glauben.
Frauen sind in der Start-up Szene selten. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?
Selbstbestimmung. Es ist mir wichtig, selbst entscheiden zu können, wie ich mein Arbeitsleben gestalte. Natürlich bringt das auch eine große Herausforderung mit sich, denn als Selbständige bin ich selbst verantwortlich. Verantwortlich dafür, dass meine Firma läuft. Das ist aber auch das Schöne daran, denn ich kann sehen, was ich selbst geschaffen habe. Mit medienjobs.at geht es nun seit Jahren bergauf. Anfangs ist es natürlich nicht leicht und man muss viel Geduld und Stärke aufbringen. Aber ich war – und bin – mir sicher, dass die Jobplattform medienjobs.at Bestand hat, daher war die Entscheidung in die Selbstständigkeit zu gehen am Ende doch leicht und vor allem die richtige!
Welche Erfahrungen haben Sie bisher in der Start-up Szene gemacht? Werden Frauen akzeptiert?
Um ehrlich zu sein, habe ich noch nicht viele Erfahrungen mit der Start-up Szene gemacht. Aber ich habe das Gefühl, dass mit einem Start-up oft sehr viele männliche Attribute verbunden werden. Es wird verlangt „tough“ zu sein, sich nach vorne zu boxen, laut zu sein um gehört zu werden. In dieser Welt fühlen sich Frauen oft nicht wohl. Aber ich denke, es kommt darauf an, was man wirklich aus seiner Idee und seiner Motivation macht und wie das Start-up schlussendlich dasteht. Man muss nicht immer der lauteste sein um Erfolg zu haben.
Gibt es einen Unterschied zwischen GründerINNEN und ihren männlichen Kollegen?
Ich denke Frauen überlegen sich oft sehr viel genauer, ob Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen sollen. Sie prüfen die Möglichkeiten, aber auch das Risiko. Männer versuchen es oft einfach mal. Sie gehen mit weniger Bedenken an die Sache ran. Prinzipiell glaube ich aber, dass man, um ein Start-Up zu gründen, eine Idee haben muss, für die man brennt. Und dabei kommt es nicht auf das Geschlecht des Gründers an, sondern darauf, wie sehr man mit seiner Idee erfolgreich sein möchte und was man dafür geben möchte.
Der Anteil an GründerINNEN liegt in Europa bei knappen 15 %. Was braucht es, um diesen Anteil zu erhöhen?
Gerade Aspekte wie Familiengründung und Kinder machen es für Frauen meiner Meinung nach schwieriger ein Unternehmen zu gründen. Auch wenn Kinderbetreuung bestimmt geregelt werden kann, bin ich persönlich nicht sicher, ob ich nicht sogar selbst auch gerne eine Babypause einlegen möchte. Bei Selbständigen gestaltet sich das aber leider oftmals sehr schwierig und vor allem als Frau ist man dann schnell einmal auf Hilfe angewiesen. Dieses Problem haben aber nicht nur selbstständige Frauen. Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen ist leider nie einfach.
Was sind die größten Herausforderungen für GründerINNEN? Welche Hürden gibt es?
Den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen erfordert Mut. Es ist eine Herausforderung diesen Weg zu gehen und dabei ein erfolgreiches Business aufzubauen. Herausforderungen schafft der Alltag. Aber das alles ist zu meistern. Hürden an sich sehe ich persönlich nicht wirklich. Vielleicht ist das aber auch Einstellungssache. Wo eine Wille, da ein Weg.
Wo sehen Sie gesellschaftlichen Handlungsbedarf?
Jugendliche sollten darin bestärkt werden unternehmerisch zu denken. Gerade Frauen sollte vermittelt werden: Ja – Ihr könnt das! Leider gibt es aber noch immer zu wenige weibliche Role Models. Wobei ich in den letzten Jahren einen Aufschwung beobachten kann. Entrepreneurship ist derzeit sehr en vogue. Es gibt mittlerweile viele Success-Stories von Frauen, die es geschafft haben oder aber auch einfach ihren eignen Weg gehen. Wir müssen hierauf noch mehr Aufmerksamkeit lenken. Das finde ich wichtig.
Welche Tipps würden Sie Frauen mit auf den Weg geben, die ein Start-up gründen möchten?
Einfach machen. Es braucht etwas Mut, aber es lohnt sich sehr.