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Confare Swiss CIOAWARD Preisträger Markus Köpfli, Mettler-Toledo: Vom internen Dienstleister zur modernden Digitalabteilung

by Yara El-Sabagh

 OUT NOW im #ConfareBlog mit Confare Swiss CIOAWARD Nominee Markus Köpfli, Mettler-Toledo:
Vom internen Dienstleister zur modernden Digitalabteilung

Der Confare Swiss #CIOAWARD, den Confare in Zusammenarbeit mit EY und der Computerworld verleiht, holt seit mittlerweile 12 Jahren IT-Manager*innen und Ihre Teams vor den Vorhang, die ein modernes und zukunftsorientiertes Rollenbild des CIO prägen. Verliehen wird die Auszeichnung auf dem Confare #CIOSUMMIT, dem wichtigsten IT-Management Treffpunkt der Schweiz, besucht von mehr als 150 hochkarätigen CIOs und IT-Entscheider*innen.

Mettler Toledo ist der weltgrößte Hersteller von Wägesystemen, die einen Wägebereich von 0,1 Mikrogramm bis 1000 Tonnen abdecken. Markus Köpfli ist 2019 angetreten, die IT-Agenden des internationalen Konzerns mit mehr als 16.000 Mitarbeiter*innen zu übernehmen. Sein Ziel: Die interne IT als moderne Digitalabteilung zu etablieren und digitale Wertschöpfung zu ermöglichen. Seine Erfolge auf diesem Weg machen ihn in den Augen der Jury zu einem aussichtsreichen Kandidaten für den CIOAWARD und die Auszeichnung als Confare #TopCIO. 

2019 haben Sie die IT-Agenden als CIO übernehmen und die IT neu im Unternehmen verankert. Welche Ausgangslage haben Sie vorgefunden und wie sah das Zielbild aus?

Die IT wurde damals primär als Lieferorganisation angesehen. Die Strukturen und Prozesse waren eher traditionell. Für unsere Business-Units war es oft schwierig, die richtigen Ansprechpartner zu finden und die Lieferzyklen waren lange. Meine Vision war eine moderne Digitalabteilung zu gestalten, welche auf Augenhöhe mit den Business-Units neue, digitale Businessmodelle erschafft, die unsere Kunden und uns als Firma weiterbringen. Ich wollte das Team aus der Lieferantenecke holen und mit einer agilen Organisation neue Lösungen mit den Business-Kollegen erschaffen. Heute würde ich sagen ist uns das gelungen.

Mettler-ToledoDie neue IT-Strategie steht unter dem Motto: GROW. Was steckt dahinter?

GROW ist unsere Strategie für die nächsten Jahre. Im Kern geht es darum als Digitale Organisation zu wachsen, auf unseren Stärken gute Lösungen basieren auf Business-Anforderungen zu liefern aufzubauen und künftig eine beratende Rolle im Unternehmen einzunehmen. In meinen Augen sollte die IT heute nicht mehr Anforderungsumsetzer sondern treibende Innovationskraft sein. Dies setzt ein breites Kunden- Produkt- und Technologieverständnis auch für neue Technologien voraus. Unser Ziel ist es in unsere Leute zu investieren um Digitale Lösungen initiieren und unsere Units darin beraten zu können. Dabei setzen wir auf Trainings aber auch auf neue Kollaborationsformen bei denen wir bereits bei der ersten Idee mit am Tisch sitzen. Das war früher oft nicht der Fall.

Was bedeutet es im Digitalen Zeitalter CIO zu sein? Wie sieht ein modernes Rollenbild aus?

Ich denke die Rolle ändert sich aktuell schlagartig. Mit Software as Service Lösungen wird tiefes Technikwissen weniger relevant. Umso relevanter hingegen wird es, Wege zu finden, wie neue Technologien im Unternehmen möglichst gewinnbringend eingesetzt werden können. Der CIO wird hier immer mehr zum Koordinator und Brückenbauer zwischen den Geschäftseinheiten und sollte die digitale Innovation mit vorantreiben. Der CIO der Zukunft ist sicherlich mehr Unternehmer als Techniker. Zudem werden langfristige und gesunde Kollaborationen mit den Software-Lieferanten immer wichtiger und erfordern mehr strategisches Denken aber auch Verhandlungsgeschickt.

Wie verändert sich dadurch die Rolle der IT im Unternehmen?

Die IT steht naturgemäß immer mehr im Zentrum. Mit zunehmend digitalisierten Produkten und Prozessen verschmelzen IT und Business. Dabei sollte die IT meines Erachtens künftig mehr eine Coaching-Rolle im Unternehmen einnehmen. Es geht künftig nicht mehr so sehr darum, die Lösungen zu bauen, sondern die richtige Lösung zu finden und anzuwenden. Anwender brauchen dafür neue Skills und die IT sollte dabei helfen, diese in der Organisation aufzubauen. Es geht weniger darum, als IT alle Technologielösungen selbst zu beschaffen und zu betreiben sondern sicherzustellen, dass das Business in der Lage ist, dies selbst zu tun.

Welche Bedeutung hat dabei der Human Factor?

Digitale Lösungen werden uns künftig viel nicht wertschöpfende Arbeit abnehmen. Das ist eine Chance den Menschen mehr Zeit für Kreativität und Kollaboration zurückzugeben. Es ist wichtig, dass man den Mitarbeitenden die Sorge nimmt, dass mit der Digitalisierung ihre Jobs entfallen. Sie werden sich ändern – und sind wir mal ehrlich, viele unserer täglichen Aufgaben heute sind nicht besonders erfüllend. Wir werden mehr Zeit für das haben, was das Unternehmen wirklich weiterbringt: Innovation, Kundenservice, persönlicher Kontakt. Digitalisierung ist also ansich eigentlich ein Human Factor – und Kommunikation und Training sollten im Vordergrund stehen.

Wie verändert sich dadurch die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und dem Management?

Mit Digitalen Lösungen ändern sich auch die Arbeitsabläufe und Organisationen. In agilen Teams vermischen sich technische und Business-Disziplinen. Alle arbeiten gemeinsam an einer Lösung. Traditionelle Strukturen und Hierarchien werden dabei weniger relevant, was auch neuen Führungstechniken bedarf. Manager sollten sich künftig mehr darauf Fokussieren, den Kontext, die Vision und Ziele zu erklären und die Lösungsfindung den Produktteams zu überlassen.

Wo sehen Sie die Perspektiven? Was sind die nächsten Schritte?

Viele Industrieunternehmen stehen aktuell an einem Punkt, wo sie ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die ERPs wurde konsolidiert und optimiert, die Prozesse wurden harmonisiert, die Datenstrukturen bereinigt. Nun geht es darum, die Früchte dieser Arbeit zu ernten: Mit digitalen Lösungen neue Businessmodelle zu erschaffen, welche zusätzliche Umsatzströme generieren und Kunden bessere Lösungen und Service bieten. Wir stehen hier meines Erachtens alle noch am Anfang und die Möglichkeiten sind endlos. Die nächsten Schritte sind, das Unternehmen fit zu machen, eine gemeinsame Sprache zwischen IT und Business zu etablieren und natürlich die vielen guten Ideen, an denen wir bereits arbeiten, umzusetzen.

Was bedeutet der Confare #CIOAWARD für Sie und für die Schweizer CIO-Community?

Der Confare CIOAWARD ist eine wichtige Anerkennung für IT-Abteilungen, welche heutzutage bereits oft ein wichtiger Motor im Unternehmen sind. Es ist zudem eine gute Plattform über die Firmen voneinander lernen und sich austauschen können.

Gender-Hinweis:

Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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