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Hass und Rassismus im Internet mit Digitaler Innovation bekämpfen

by Annecilla Sampt

Jahr für Jahr zeichnen wir Digitale Innovation mit dem #Confare #IDEAward aus. Manchmal stößt die Jury dabei auf Projekte, die aus dem Schema fallen, aber aufgrund eines besonderen Zugangs oder einer besonderen Idee die Öffentlichkeit einer Preisverleihung verdienen. Ein solches Projekt ist #calmdowninternet, das von ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit gemeinsam mit der Werbeagentur Tunnel23 eingereicht wurde. Für den innovativen Einsatz von digitalen Technologien zur Eindämmung von Hasspostings und Rassismus gab es den #IDEAward Sonderpreis für gesellschaftliche Relevanz, überreicht von Univ. Prof. Wolfgang Pree von der Universität Salzburg, ZTP Geschäftsführer Wolfgang Prentner und #IDEAward Initiator Michael Ghezzo.

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Die Frist endet am 31. Juli 2019.

Hass und Rassismus im Internet haben viele Ausprägungen – Welche Entwicklungen beobachten Sie dabei?

Unter Hass im Netz versteht ZARA hasserfüllte Inhalte, die sich gegen Einzelpersonen oder Gruppen richten. Die moderne Nutzung sozialer Medien bieten dafür dynamische Plattformen, um Botschaften aller Art rasch zu verbreiten. Besonders gefährlich wird es, wenn solche Botschaften zu Hass und Gewalt aufrufen, z.B. wenn Inhalte pauschal ganze Bevölkerungsgruppen herabwürdigen. Das führt wiederum zu einer Intensivierung von Feindbildkonstruktionen. Die Beobachtung, dass in Österreich Muslim*innen und geflüchtete Personen besonders von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, spiegelt sich jedenfalls auch bei den Meldungen an die ZARA Beratungsstelle wider.

Wir sehen aber auch, dass es viele Menschen gibt, die zivilcouragiert handeln. Tatsächlich gibt es viele Menschen in Österreich, die Rassismus und Hass im Netz wahrnehmen, Verantwortung übernehmen und aktiv werden. Die Message, dass Zivilcourage etwas bringt, wollen und müssen wir weiterhin mehr und mehr nach außen tragen, um noch mehr Menschen zu inspirieren sich gegen Hass im Netz einzusetzen.

Was steckt hinter #calmdowninternet?

Wir haben gemeinsam mit Tunnel23 ein Projekt auf Twitter gelauncht, um etwas Neues gegen die Verbreitung von Hass im Netz zu unternehmen. Das Projekt besteht darin, dass Personen, die Hass schürende Tweets von sich geben, von uns ASMR (Autonomous sensory meridian response) Videos zugeschickt bekommen mit einer Nachricht und dem Hashtag #calmdowntwitter. Diese ASMR-Videos werden von vielen Personen als beruhigend empfunden und sollen zum Reflektieren anregen. Gemeinsam mit Tunnel23 konnten wir somit eine völlig neue Ebene im Kampf gegen menschenverachtende Hasspostings ausprobieren. Weder Künstliche Intelligenz noch Sentimentanalyse oder gar ASMR haben uns zuvor viel gesagt – nun aber haben wir ein Potenzial kennengelernt, das uns noch viel beschäftigen wird.

Wie sind die Reaktionen?

Das Sichtbarmachen von Rassismus und Hass im Netz in Österreich ist wichtig, denn das Problembewusstsein trägt zur Sensibilisierung bei. Mit diesem Projekt konnten wir weiterhin im öffentlichen Diskurs auf diese Problematik hinweisen und mit unseren Botschaften weitere Personen erreichen. Es war auch hochinteressant zu sehen, dass doch viele Poster*innen, auf eine freundliche Intervention hin, ihr ursprünglich „hässliches“ Posting selbst gelöscht haben. Das ist natürlich um einiges erfolgreicher und nachhaltiger als es jeder Eingriff oder Zwang von außen je sein kann. Von vielen anderen wurde uns auch Lob und Wertschätzung für die Aktion zugetragen.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Das Projekt #calmdowninternet ist zwar vorbei, aber es gibt zahlreiche Arten und Weisen, wie wir weiterhin gegen Hass im Netz aktiv bleiben. Die Nutzung von Searchbots, welche automatisch auf Twitter nach hasserfüllten Worten suchen, bietet uns neue Möglichkeiten in dem Erfassen von Hass im Netz. Insgesamt braucht die Arbeit gegen Hass im Netz weiterhin jede Menge Kreativität und vor allem Unverfrorenheit und Tatkraft. Wir müssen zivilcouragiert Auftreten, neues ausprobieren und mit sogenannten Counter-Narratives (Gegenmaßnahmen) dem Hass im Netz ein Kontra setzen.

Was bedeutet der IDEAward für Sie?

Die Digitalisierung verändert mehr als nur die Wirtschaft und die Arbeitswelt. Sie verändert auch unser Zusammenleben und wie wir tagtäglich miteinander umgehen. Es ist wichtig, dass wir das nicht aus dem Auge verliehen. Mit der Nominierung zum IDEAward 2019 wird auch dieser Aspekt anerkannt und unserer Arbeit, Hass und Hetze entgegenzuwirken, gewürdigt.

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