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Mit diesem Netzwerk ist „frau“ weder alleine noch hilflos! Confare GF Barbara Klinka-Ghezzo im Interview

by Yara El-Sabagh

Exclusive im #ConfareBlog: Confare GF Barbara Klinka-Ghezzo – Was sucht eine Frau in einem Job in der IT?

Wow! Nächstes Jahr findet das Confare Female IT-Mentoring bereits zum vierten Mal statt. Die nächsten Stationen sind Zürich und Frankfurt. Mehr als 40 hochkarätige weibliche IT-Führungskräfte haben dieses und letztes Jahr als Mentorinnen unterstützt, mit dabei u.a. Annette Hamann von Beiersdorf, Christina Koch, Lufthansa Group, Cornelia von Grünigen von SBB Informatik, Susanne Ebm, Flughafen Wien, Ulrike Holzhammer, Baloise Group, Confare #ImpactChallenge Gewinnerin Melanie Fichtner und viele mehr. DACH-weit haben mehr als 100 Frauen mit ambitionierten IT-Karrieren die Gelegenheit zum Austausch und zum Netzwerken als Mentees und im Rahmen unserer Female IT-Events genutzt.

Der durchschlagende Erfolg dieser Initiative zeigt, wie groß der Bedarf für ein weibliches IT-Netzwerk wirklich ist. Initiiert wurde das Female IT-Mentoring durch Confare Geschäftsführerin Barbara Klinka-Ghezzo. Wir wollten von Barbara wissen, was sie von den bisherigen Events mitgenommen hat, wie es mit dem Mentoring weitergeht und wie man bei den kommenden Terminen im Rahmen der Confare CIOSUMMITs Wien, Zürich und Frankfurt mitmachen kann.

Warum ist es eine gute Idee, als Frau eine Karriere in der IT anzustreben?

Ich glaube, dass die sogenannten weiblichen“ Eigenschaften perfekt zu dem Anforderungsprofil der IT Manager:innen passen! Wir sind es gewohnt, oft sehr diffuse Problemstellungen mit all unseren Sinnen zu lösen. Wenn ein „männlicher“ IT Manager vielleicht ausschließlich auf Logik setzt, haben Frauen oft die Gabe, sich hineinzuversetzen. Uns kommt hier zugute, dass wir auf mehreren Ebenen gleichzeitig ansprechbar sind! Auch ist das sich ständig Ändernde in der IT, genau das Spannende und Richtige für Frauen, das passt gut zur weiblichen Neugierde und Verspieltheit. Der Wille etwas bis ins Detail zu lösen, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, denn in der Technik braucht es nun einmal auch Genauigkeit, da kommt der angeborene Perfektionismus geradezu wie gerufen!

Dann hat ein Beruf in der IT viel mit Teams zu tun, das kommt der sozialen Ader entgegen!

Auch bieten IT-Jobs heute Sicherheit UND Flexibilität. Das ist für Frauen ebenfalls etwas ausgesprochen Wichtiges! „frau“ kann sich hier perfekt weiterentwickeln. Beispiel: nach Einstieg aus der Karenz wird man nicht zurückgestuft, sondern geht seinen Weg weiter!

Was würden Sie Recruitern und HR-Abteilungen empfehlen um Frauen für IT-Berufe besser zu erreichen?

Frauen sehnen sich nach einem sicheren Job und nach Flexibilität. Das sind Basics. Wertschätzung ist essentiell und Weiterentwicklung. D.h. ich muss, wenn ich Frauen bei einer Jobausschreibung ansprechen will, Räume kreieren die frei gestaltbar sind, bei denen man sich persönlich einbringen kann, die das Verantwortung übernehmen zu lassen, aber so, dass man sich nicht gleich erschlagen fühlt. Ich glaube, man wird neue Arten des Miteinanders gestalten müssen, bei denen man Coaching mithineinnimmt, Peers zur Seite stellt, quasi ein Hineinwachsen ermöglicht und damit die Zuversicht stärkt.

Welchen Nutzen bieten Networking und Mentoring konkret?

Das berufliche Netzwerk ist das A und O! Da sind Frauen oft sehr zurückhaltend. Am Netzwerk wird oft gespart, weil man hier meist seinem Partner den Vortritt lässt, besonders wenn man Familie hat und hier keine Zeit verlieren möchte. Ich glaube, dass ein berufliches Netzwerk zu haben völlig unterschätzt wird. Der Nutzen liegt nicht gleich auf der Hand, weil sich Netzwerke ja langsam entwickeln müssen und man nicht schon im Vorhinein weiß, wer kann mir wann weiterhelfen, oder wer inspiriert mich, welches Netzwerk gibt mir Power.

Ich kann aus 15 Jahren Netzwerkaufbau sagen, es stärkt täglich, denn man ist weder alleine noch hilflos. Es gibt immer Situationen, da weiß man nicht weiter, oder ist nicht ganz motiviert. Ein Blick auf sein Netzwerk und man findet genau das, was man gerade braucht um wieder weiter zu kommen! Sich nicht alleine zu fühlen, sondern Mitstreiter zu haben, Menschen die einen inspirieren, das sind Dinge, die beflügeln!

Ich kann Mentoring Programme nur empfehlen. Sie vereinfachen, beruhigen und stärken! Man spricht mit Menschen, die in der Praxis schon das durchlebt haben wovor man selber gerade steht. Fragen stellen zu können, Perspektiven gezeigt zu bekommen, das ist so wertvoll und erspart unter Umständen, dass man zweifelt oder aufgibt, weil man einfach noch nicht den Erfolg seines eigenen Weges sehen kann. Manches zeichnet sich noch nicht ab, ist diffus, noch nicht greifbar. Mentoring bestätigt den eigenen Weg, man sieht, andere sind mit einer ähnlichen Haltung weit gekommen!

Was würden Sie Frauen mit auf den Weg geben, die eine IT-Leadership Karriere vorhaben?

Mut, Entschlossenheit, Freude, Durchhalten, Selbstbewusstsein und eine gewisse Toleranz Dinge nicht sofort zu lösen. Ich denke Leadership ist etwas, das Geduld braucht, „frau“ muss sich überlegen, ob sie gerne sichtbar ist und Vorbild. Frauen in Führungsrollen sind oft exotisch, daher muss man sich darauf einstellen, einer Männerwelt gegenüber zu stehen. Das ist mitunter recht tough, da braucht man Gelassenheit und Humor! Einer Frau liegt das total, einer anderen ist es eher unangenehm. Leadership bedeutet voneinander lernen, eine offene Kommunikation und ein empathischer Umgang miteinander. Also muss man mit Offenheit und Toleranz umgehen können. Wichtig ist bei einer Leadershiprolle ein gutes Netzwerk zu haben auf das man zurückgreifen kann und  Mentoren, die einen schnell und unkompliziert unterstützen!

Was kann jeder Einzelne beitragen um Vorurteilen und antiquierten Rollenbildern entgegenzuwirken?

Anders machen und sich nicht beeindrucken und verunsichern lassen! Man darf am Ende nicht vergessen: Dinge ändern sich! Wenn wir eine gewisse Haltung wahren, dann prallen antiquiere Rollenbilder ab.

Ich persönlich denke, dass jede Frau auch einen Hebel hat und auf ihre Art etwas zur Veränderung beitragen kann. Auch hier bin ich der Meinung, gemeinsam geht es am besten. Wenn Frauen zusammen kommen spürt man, dass die Inspiration die einer dem anderen gibt eine unheimliche Dynamik entwickelt. Es ist wirklich wichtig progressive und konstruktive Netzwerke zu bilden, die als Plattform dienen Veränderungen gemeinsam anzustoßen und sich aus der Community Ausdauer und Halt zu holen! Wenn man gemeinsam zuversichtlich ist, proaktiv und konstruktiv, dann verändert man schon. Jeder der das sieht, profitiert von dieser Dynamik. Veränderung geht dann sozusagen viral😊

Wie geht es weiter mit dem Confare Female IT-Mentoring?

2024 wird es wieder Termine in Wien, Frankfurt und Zürich geben. Schon jetzt kann man sich hierfür anmelden, oder auch als Mentorin mitgestalten. Generell legen wir aber Wert darauf, dass es wirklich IT-Executives und Frauen in IT-Rollen sind, die hier mitmachen. Es soll ein bisschen ein geschützter Raum für Frauen im technischen Umfeld sein und nicht ein Vertriebs-Netzwerk für die IT-Branche. Auf LinkedIn gibt es eine sehr aktive Community und in unserem Blog stellen wir weiterhin erfolgreiche Frauen mit ihren Erfahrungen als Role Models vor.

Einfach mit mir via LinkedIn in Kontakt treten. Unsere Female IT-Netzwerk Events wird es wieder geben, hier planen wir neben Terminen in Wien auch Treffen in Salzburg. Auch für Kooperationsevents sind wir offen. Auf LinkedIn gibt es eine sehr aktive Community, wo sich jeder und jede einbringen kann.

Und vergesst nicht: Frauen brauchen Sichtbarkeit – jetzt ist eine gute Zeit um Frauen für die Confare Auszeichnungen zu nominieren, den Confare #CIOAWARD in Österreich und der Schweiz und die Confare #ImpactChallenge.

Gender-Hinweis:

Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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