Exklusiv im #ConfareBlog mit Sabrina Mai, Verbund:
Digitale Lösungen als Katalysator der Energiezukunft für Österreich
CIOs und IT-Manager*innen machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie zu meistern. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.
Der Confare #ImpactAward macht diese Leistungen sichtbar. Die Gewinner*innen werden beim Confare #CIOSUMMIT Frankfurt gekürt. Wollen Sie persönlich die besten Beispiele erleben? Melden Sie sich jetzt an.
Wir stellen Ihnen die Nominierten im Confare Blog vor: Als Projektmanagerin für digitale Projekte bei Österreichs größtem Energieproduzenten, dem VERBUND, ist Sabrina Mai überzeugt: Innovation braucht Empathie. Wenn es um die Versorgungssicherheit des Landes und das Gestalten der Energiewirtschaft der Zukunft geht, spielt die Digitale Transformation eine entscheidende Rolle mit gesellschaftlicher Tragweite. Es gilt Menschen, Organisation und Technik in Einklang zu bringen. Lesen Sie im Interview über spannende Projekte und was es dabei für ein Changemanagement braucht.
Ab Mai können Sie Sabrina und weitere hochkarätige IT-Leader*innen täglich mit Ihrer Stimme beim Voting unterstützen.
Sie kennen weitere IT- und Digitalisierungs-Profis, die die Welt zu einem besseren Ort machen?
Was bedeutet die Digitale Transformation für den Verbund?
Sabrina Mai: Als Österreichs führendes Energieunternehmen ist VERBUND indirekt in einer Vorreiterrolle auch zum Thema digitale Transformation. VERBUND stärkt durch Digitalisierung seine Positionierung als grüner, effizienter & attraktiver Versorger und Anbieter von Energielösungen. Durch Digitalisierung als Effizienztreiber können wir das gesamte Erzeugungsportfolio besser nutzen und ausbauen. Wir fungieren durch digitale Lösungen als Katalysator der Energiezukunft für Österreich.
Wieviel Innovation verträgt denn ein Traditionsunternehmen wie VERBUND? Wie gut lassen sich denn Transformationsvorhaben mit dem Anspruch auf Stabilität und Sicherheit unter einen Hut bringen?
Sabrina Mai: Eines der Hauptziele und Hauptbestreben von VERBUND ist es, eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten. Das bedeutet, dass Lösungen, Systeme, Innovationen und somit die gesamte Digitalisierung Merkmale erfüllen müssen, sodass der Eckpfeiler “stabile Energieversorgung” zu jedem Zeitpunkt unangetastet bleibt. Natürlich ist Stabilität und Innovation nicht immer ganz einfach unter einen Hut zu bringen. Durch die große Bandbreite an Wissen und Kompetenz in den verschiedenen Fachbereichen lässt sich gebündelt in den einzelnen Projektvorhaben auch diese Hürde meistern. Das wichtige ist hierbei, dass für Innovation immer alle nötigen Parteien von Anfang an involviert werden, um möglichst viel Akzeptanz und Empathie für neue Lösungen und Digitalisierung zu erzeugen. Ohne Akzeptanz ist auch das beste Innovationsvorhaben, welches im Detail spezifiziert und konzipiert ist, nicht möglich umzusetzen.
Wie ist denn die Digitale Transformation organisatorisch bei Euch verankert? Was genau ist Deine Rolle dabei?
Sabrina Mai: Digitale Transformation trifft uns alle im VERBUND. Organisatorisch wird dieses Thema aus der VERBUND AG, der Mutterorganisation gesteuert. Meine Rolle ist es dabei, als Projektleiterin für digitale Projekte, Vorhaben selber zu leiten, aber auch das Thema voranzutreiben, Technikvorhaben und Synergien zu bündeln, um sprichwörtlich: “das Rad nicht neu zu erfinden”. Durch die Vielfalt an Gesellschaften, die wir haben, stellen wir als Holding sicher, dass möglichst viel Freiraum zur Entfaltung entsteht. Dies ermöglichen wir zum Beispiel im Rahmen des “Masterplans Digitalisierung“. Innerhalb dieses Masterplans fassen wir die Vorhaben über die Organisationsgrenzen hinweg zusammen und bringen alles in eine einheitliche Linie.
In welchen Innovationsfeldern bist Du denn genau aktiv? Was waren dabei Deine größten Erfolge?
Sabrina Mai: Aktuell bin ich stark in den Feldern Prozessverbesserung, Automatisierung und Robotik beschäftigt. Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt von meinem vielfältigen Arbeitsalltag. Hierbei sticht als Leuchtturmprojekt für mich aktuell das Projekt Zerberus besonders heraus. Dabei handelt es sich, um einen digitalen Roboterkollegen in Form eines Hundes, den wir als 16-köpfiges Team für unser thermisches Kraftwerk Mellach in der Steiermark erprobt und implementiert haben. Mit diesem Projekt sind wir nun noch besser in der Lage, das Wissen zu sichern, welches aufgrund der kommenden Pensionierungswelle gefährdet gewesen wäre. Zusätzlich haben wir einen deutlichen Mehrwert in der konsistenten Datenerfassung erzeugt und schaffen es, unsere Kolleg:innen in ihrer tagtäglichen Arbeit besser zu unterstützen und auch die Arbeitssicherheit zu verbessern. Innerhalb dieses Projekts war es eine der größten Erfolge, die Freude und Mitarbeit der Kolleg:innen zu sehen und natürlich wie die ersten Schritte von Zerberus auf unserem Kraftwerksgelände getätigt wurden. Allgemein kann man sagen, Erfolg bedeutet für mich, wenn ich dazu beitragen konnte, den Konzern im Sinne der digitalen Transformation ein Stück weiter zu bringen und wenn ich sehe, dass das, was wir als Team geschaffen haben, etwas Nachhaltiges ist, was man auch in Zukunft noch sehen wird.
Was braucht es, um mit Widerstand und Ängsten richtig umzugehen?
Sabrina Mai: Widerstand und Ängste sind mit Innovation, digitaler Transformation – zusammenfassend gesagt, mit Veränderung – immer verbunden. Wie auch schon vorher gesagt, braucht es für Vorhaben immer Akzeptanz und Empathie. Deswegen ist es wichtig, schon vor Projektstart die nötigen und relevanten Personen über Projektvorhaben zu informieren und ins Boot zu holen. So können alle Beteiligten von Anfang an ihre Wünsche, Ängste und Bedenken einbringen, sodass wir diese Themen auch adressieren und lösen können. Natürlich kann man hier nicht immer alle vollends zufriedenstellen. Wir können aber zu jederzeit daran arbeiten, dass wir pragmatische Ansätze und Kompromisse finden.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass Empathie und Gespräche zwei der Punkte sind, um Widerstand und Ängste zu minimieren.
Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man bei der Digitalisierung? Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?
Sabrina Mai: Mit Digitalisierung trägt man eine sehr hohe gesellschaftliche Verantwortung. Der Grund dahinter: In den meisten Fällen wird Digitalisierung als Ressourceneinsparung und somit mit dem Verlust des Arbeitsplatzes verbunden. Hierbei muss auch ich sehr viel Aufklärungsarbeit leisten, denn Digitalisierung ist in meinen Augen als Chance zu sehen. Chance sich auf andere Dinge bzw. Aufgaben zu konzentrieren, für die man vlt. bis jetzt keine Zeit hatte bzw. strategisch wichtige Aufgaben, welche im Sinne von VERBUND zur Energiewende 2030 beitragen. Wenn wir wieder zum Beispiel zu Zerberus zurückkommen, haben wir damit den Kolleg:innen ermöglicht, dass sie nur im Bedarfsfall Inspektionsrunden im Gas-Dampf-Kombinationskraftwerk absolvieren müssen, da das ab jetzt von Zerberus übernommen wird. So können sich unsere Kollegen darauf konzentrieren, den Betrieb innerhalb der Warte effizienter zu erfüllen.
Umso wichtiger ist es wieder Empathie und Akzeptanz zu erzeugen und immer den Kolleg:innen mitzugeben, dass es ein klares Nicht-Ziel der Digitalisierung ist, unsere Mitarbeiter:innen zu ersetzen – Weil ohne sie könnten wir unsere strategischen und für die Umwelt wichtigen Ziele nicht erreichen.
Welche Bedeutung hat der Confare #ImpactAward für Dich persönlich?
Sabrina Mai: Für mich bedeutet der Confare #ImpactAward sichtbar zu machen, was wir als Team jeden Tag leisten. Sei es jetzt als Digitalisierungsteam in der Organisation oder als temporäres Projektteam, jede und jeder Einzelne von uns leistet tagtäglich Großartiges, um die digitale Transformation im Konzern voranzutreiben und somit ein Stück weit die Energiezukunft mitzugestalten.
Genderhinweis:
Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.