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Von Behörden bis zum konservativsten Unternehmen: Keiner will sich die Chancen des Metaverse entgehen lassen

by Yara El-Sabagh

OUT NOW: Metaverse: Von Behörden bis zum konservativsten Unternehmen

In einem eigenen Competence Center befasst man sich bei EY mit Innovationsthemen wie Blockchain Metaverse NFTs. Hier ist Gabriel Theis am Werk um die Potenziale solcher Ansätze für Unternehmen sicht- und nutzbar zu machen. Die Confare CIO-Community ist uneins, wenn es um das Metaverse geht. Während CIOAWARD Preisträger Franz Hillebrand von Signa der Meinung ist, dass es wohl erst wichtiger wäre, den Herausforderungen der realen Welt zu begegnen, anstatt eine künstliche Realität anzustreben, meint Carsten Priebs: Genau jetzt sollte man sich als CIO mit diesem Thema befassen. Naheliegend Gabriel Theis zu seinen Erfahrungen und Einschätzungen rund um das Metaverse zu befragen.

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Welche Erfahrung konntest Du bereits im Metaverse sammeln?

Mittels Virtual-Reality Brille habe ich an einer virtuell begehbaren Kunstaustellung, auf der Metaverse Plattform „Spatial“ teilgenommen und dabei in der 3D Umgebung mit anderen Teilnehmern verbal kommuniziert.

Auf der Metaverse Plattform „Decentraland“ konnte ich an virtuellen Shows wie z.B. der „Metaverse Fashion Week“ oder an Konzerten von Künstler partizipieren. Darüber hinaus habe ich an Reckruiting Events innerhalb des Metaverse teilgenommen und konnte auf eine immersive Weise mit den Kandidaten interagieren.

Wie aktiv sind denn aus Deiner Sicht Unternehmen heute schon dabei die Möglichkeiten des Metaverse zu evaluieren?

Aufgrund des vergangenen Hypes, der Covid Pandemie und der grundsätzlich immer mehr voranschreitenden digitalen Welt, sind meiner Ansicht nach, sehr viele Unternehmen auf das Thema aufmerksam geworden und haben bereits die Chancen wie z.B. der digitalen Kollaboration im Metaverse aber auch der Herausforderungen für sich bewertet.

Der Fakt, das konservativere Unternehmen sich von uns u.a. zu den möglichen Geschäftsmodellen im Metaverse beraten lassen, ist für mich ein Zeichen, dass niemand die neuen digitalen Trends verpassen möchte. Tatsächlich muss man festhalten, dass insbesondere Unternehmen mit starken Markennamen die Themen nicht mehr nur evaluieren, sondern bereits Projekte mit Millionenbudget umsetzen.

Auch im öffentlichen Bereich tut sich einiges, so arbeitet z.B. Dubai und Seoul an digitalen Zwillingen ihrer Städte, also der Schaffung von eigenen Metaverse Plattformen, um dort unter anderem öffentliche Dienstleistungen, Bildungsdienstleistungen, Einkaufsmöglichkeiten und andere Dienste von kooperierenden Unternehmen in Anspruch nehmen zu können.

Einem Laien erklärt, was darf man sich unter diesem Hype Thema vorstellen?

Das Metaverse lässt sich als das „begehbare Internet“ oder als eine virtuelle Welt beschreiben. Mittels Avatars, einem virtuellen Abbild, können Nutzer miteinander interagieren. Vorläufer davon sind Second Life oder Minecraft, wo man nicht nur virtuelle Gegenstände kaufen, sondern diese mitunter auch handeln kann und sich eine zweite, virtuelle Identität zulegen kann. Ein Metaverse kann eine Spieleplattform, ein digitales Schulungs- und Werbeinstrument oder ein digitales Klassenzimmer sein. Bekannte Plattformen sind Decentraland, The Sandbox aber auch Meta (ehemals Facebook) und Microsoft (Mesh) arbeiten an eigenen Ökosystemen. Eine einheitliche Definition gibt es noch nicht.

Eines ist klar: Das Metaverse eröffnet uns ein Tor zu neuen digitalen Erfahrungen und scheint all das zu sein, was sich die Menschen darunter vorstellen können. Für das besondere Erlebnis können Anwender auch schon mit Virtual Reality-Brillen in das Erlebnis einsteigen. Mit Hilfe dieser VR-Brillen tauchen User in die virtuellen Welten ein, können mit anderen interagieren und somit das Geschehen beeinflussen.

Insbesondere durch den Boom von Kryptowährungen und durch die Möglichkeiten der Blockchain Technologie wurde der Hype rund um das Metaverse positiv befeuert. Aber auch große Unternehmen wie u.a. Microsoft haben mit der Akquisition von Activision Blizzard für ca. €65 Milliarden Anfang 2022 für große Aufmerksamkeit gesorgt und ihren Glauben in die Zukunft des Metaverse bewiesen.

Wie wichtig ist das Metaverse aus CDO/CIO Sicht schon heute?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der digitale Trend auf den Mehrwert für das eigene Unternehmen und die Kundeninteraktion geprüft werden muss. Das Metaverse birgt sehr viele Möglichkeiten und kann die Zusammenarbeit, Customer Journey und auch das Community Building auf ein ganz neues, immersives Level heben. Aufgrund der rasant voranschreitenden Technologie und dem großen Angebot von Metaverse Plattformen gibt es sehr viele Chancen, allerdings birgt es auch Risiken, über welche man sich bewusst sein sollte. CDOs/CIOs, welche in Unternehmen tätig sind bei welchen es insbesondere um Kollaborationen, Kreativität, Gamification Aspekte geht aber auch Unternehmen mit einem starken Kundenbezug sollten definitiv die Potenziale für ihr Geschäft auf eine etwaige Relevanz überprüfen.

Welche ersten Schritte empfiehlst Du IT-Managern, um erste Eindrücke zu sammeln?

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Metaverse Plattformen und deren Anwendungsschwerpunkte. Tauchen Sie dann durch einen Avatar in die virtuelle 3D Welt von verschiedenen Anbietern ein und lassen Sie sich vorurteilsfrei voll darauf ein. Ein immersives Erlebnis verschafft die Verwendung von Virtual-Reality Brillen auf Plattformen wie z.B. Spatial.

Erkunden Sie die Möglichkeiten und informieren Sie sich darüber wie und welche Metavers Plattformen von Unternehmen genutzt werden.

Der Film „Ready Player One“ ist sicherlich nicht nur eine gute Abendunterhaltung, sondern kann darüber hinaus inspirieren in welche Richtung sich das Metaverse in Zukunft entwickeln kann und gibt Aufschluss über mögliche technische und geschäftliche Zusammenhänge.

Was sind die zukünftigen Einsatzgebiete, mit denen man rechnen könnte?

Zukünftige Einsatzgebiete liegen insbesondere im Bereich Kollaboration, digitale Dienstleistungen, Retail, Konsumgüter, Customer Journey und Community Building. So werden zum Beispiel angehende Ärzte Operationen in einer virtuellen Umgebung simulieren können, wobei sie 3D-Soundeffekte nutzen, um das Erlebnis lebensechter zu gestalten. In einer 3D-Umgebung können Unternehmen gemeinsam an der Erstellung von Designs, Workshops oder anderen kreativen Projekten arbeiten. Dank künftiger Fortschritte bei den digitalen Diensten wird es möglich sein, z.B. Behördengänge mit einer digitalen Identität (Metaverse Avatar) durchzuführen.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit Ihren Freunden in einer virtuellen Umgebung einkaufen, und zwar mit einem virtuellen Abbild von Ihnen selbst, d. h. einem 3D-Avatar, der Ihren Körpergrößenindex hat. Durch Einkleiden ihres Avatars können Sie die Passform und den Stil in Bezug auf den eigenen Körpertyp beurteilen und mit Ihren Freunden gemeinsam darüber beraten.

Das Metaverse bietet ein hervorragendes Potenzial für Community Building, Kundeninteraktion und Kundensupport, insbesondere wenn es darum geht, eine noch bessere Beziehung zum Kunden aufzubauen, Stichwort Customer Lifecycle Journey. Um mit der nächsten Generation in Kontakt zu kommen, müssen sich die Unternehmen ständig neu erfinden. Digitale Medien werden von vielen jungen Menschen bereits intensiv wahrgenommen. Die Vorstellung, dass sich die Bewerbungsprozesse zum Teil und möglicherweise irgendwann vollständig ins Metaverse verlagern, ist nicht mehr nur eine Theorie, sondern wird von EY bereits in der Praxis gelebt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Potenzial des Metaversums nur durch die eigene Vorstellungskraft begrenzt ist. Eines ist sicher: An der Nutzererfahrung muss zweifellos noch gearbeitet werden, insbesondere an der Hardware – wie Computer, Smartphones oder Virtual-Reality-Brillen, die das Metaverse-Erlebnis ermöglichen.

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