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Bernd Preuschoff: Praxis-Guide: So gehen Digital Leader mit disruptiver Transformation, KI und ChatGPT um

by Yara El-Sabagh

 Exklusiv im #ConfareBlog mit Bernd Preuschoff:
Praxis-Guide: So gehen Digital Leader mit disruptiver Transformation, KI und ChatGPT um

Trotz aller Unkenrufe: Prof. Michael Lang und Confare #ImpactChallenge Winner Bernd Preuschoff wissen, dass es in Deutschland zahlreiche Beispiele dafür gibt, wie Digitale Transformation erfolgreich funktionieren kann. In dem von ihnen herausgegebenen „Praxis-Guide für Digital-Leader“ (auf Amazon und Verlag verfügbar) lassen die beiden genau diese erfolgreichen Profis zu Wort kommen, anstatt mit Binsenweisheiten und Kalendersprüchen belehren zu wollen. „Ein wertvoller Beitrag im breiten Fundus an Digital Leadership Literatur“ meint Confare Gründer Michael Ghezzo. Also wollten wir von Bernd gleich einmal mehr über das Buch wissen, aber auch darüber, wie er die aktuellen Trends und Entwicklungen bei der Digitalisierung von Gesellschaft und Unternehmen einschätzt.

Von der Deutschen Bahn, über OTTO, Bundesagentur für Arbeit bis zur VERBUND AG: Sensationelle Paradebeispiele für Innovation, gesellschaftliche Verantwortung und Digitale Transformation sind unter den Nominierten der Confare #ImpactChallenge 2023 – Unterstützen Sie Ihre Favoriten täglich im Online Voting mit Ihrer Stimme.

Warum dieses Buch? Ist nicht schon alles zum Thema gesagt?

In der Tat gibt es bereits eine Menge Veröffentlichungen zum Thema – die wenigsten jedoch beruhen auf echter Erfahrung, sondern konzentrieren sich auf die Theorie oder Einzelfälle. Wir wollten ein Werk herausbringen, in dem 14 Profis aus unterschiedlichsten Branchen und mit diversen persönlichen Lebensläufen erzählen, wie sie es geschafft haben, die Transformationen in ihren Unternehmen voranzutreiben. Sie teilen ihr Wissen, was funktioniert und was nicht, welche Hilfen und Stolpersteine es gibt und erzählen auch von ganz persönlichen Erlebnissen, die sie geprägt haben. Diese 14 Autoren vereinen über 30 namhafte Auszeichnungen, sind CIOs des Jahres, CIO-Award-Gewinner, Impact-Award-Preisträger uvm. – wir sind überzeugt, dass es uns gelungen ist, eine riesige Menge an Erfahrung in diesem Buch zu versammeln, die man sonst in der Literatur nirgends findet

An wen richtet sich das Buch? An die Tech-Commmunity?

Natürlich ist das Buch auch für unsere Kolleginnen und Kollegen spannend – aber vor allem war es uns allen ein Anliegen, die Geschäftsführungen, Bei- und Aufsichtsräte zu erreichen, die sich immer noch fragen, wie das alles gehen könnte. Hier müssen wir im deutschsprachigen Raum vorankommen, dass auf diesen Ebenen die richtigen Entscheidungen getroffen und Weichen gestellt werden. Wenn Anke Sax in unserem Buch über „gute und schlechte Strategie“ spricht oder Michael Müller-Wünsch über die Transformation eines Riesen wie der OTTO Group erzählt (beide übrigens „CIO des Jahres“ in Deutschland), dann kann da jeder etwas mitnehmen. Zudem wollen wir unsere Erfahrung natürlich auch mit all den jungen Talenten teilen, die sich für eine Aufgabe in unserer Digital-Welt interessieren und die unsere Fehler ja nicht nochmal machen müssen.

Was bedeutet denn Digitale Disruption heute noch? Wem droht das Schicksal von Kodak, Encyclopedia Britannica und Videothek?

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass digitale Disruption, also die Bedrohung eines analogen durch ein digitales Geschäftmodell, gar nicht mehr so sehr im Vordergrund steht, sondern eine Facette eines viel größeren Themas darstellt. Unsere Welt wird gerade durch viele Themen transformiert und das gleichzeitig: Klimawandel, Energiekrise, makroökonomische Krisen sind nur ein paar der Themen, die Unternehmenslenker auf dem Tisch haben. Digitale Fertigkeiten sind immer Teil der Lösung und hier Fähigkeiten aufzubauen, ist entscheidend für die Zukunft der Unternehmen. Anders zu arbeiten und vielleicht auf anderen Wegen Geld zu verdienen, sind integraler Bestandteil davon.

TransformationChatGPT hat der Digitalen Transformation wieder sehr viel Aufmerksamkeit gebracht. Ihr habt durch Euer Buch einen Einblick in zahlreiche Unternehmen und Branchen. Wie wirkt sich das „Jahr der angewandten KI“ konkret aus?

ChatGPT ist natürlich derzeit in aller Munde – in meinen Augen ist es einer der größten technologischen Feldversuche, den wir gerade erleben. Aber richtig ist auch, dass gerade eine Schere entsteht zwischen der Geschwindigkeit, mit der eine solche Technologie auf den Markt geworfen wird und der Reife der Menschen, der Gesellschaft und der Unternehmen, damit umzugehen. Das erzeugt eine Menge Fragen und auch eine nachvollziehbare Unsicherheit. Hier muss es unsere Aufgabe als „Digital Leader“ sein, beim Erklären und Auszuprobieren zu helfen und auch als Community die kritischen Themen einer Lösung zuzuführen und nicht zuletzt auch zu ethischen Fragen Stellung zu beziehen. So kann man z.B. nicht den Mitarbeitern empfehlen, ihre Firmenpräsentationen mit ChatGPT zu erstellen, weil es so einfach ist und so damit unter Umständen wegen der firmeneigenen Datenschutz-Vorgaben in eine abmahnfähige Situation bringen, weil die genutzten Firmeninterna dadurch auf amerikanischen Servern landen. Hier sind noch viele Fragen offen – aber gezieltes Ausprobieren muss sein. Sich nicht damit zu beschäftigen, ist keine Option, auch das ist eine klare Aussage unseres Buches.

Wie hängen denn Digitale Transformation und Nachhaltigkeit zusammen?

Dazu hat Rainer Karcher ein tolles Kapitel im Buch beigesteuert, in dem er erläutert, wie Digitale Transformation bzw. die dazugehörigen Fähigkeiten Teil der Lösung und nicht Teil des Problemes sind. Er beschreibt hier den Dreiklang, sowohl den eigenen ökologischen Fussabdruck, die Auswirkungen der eigenen Tätigkeit, aber auch den „heartprint“, also die Einstellung der Mitarbeiter und Menschen um das Unternehmen herum zu verändern. Das Ziel muss es sein, die Themen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern in ein ganzheitliches Bild zu bringen, so daß die Unternehmen nicht nur reaktiv den gestiegenen Berichtsanforderungen gerecht werden, sondern aktiv einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten.

Welche Rolle spielen denn CIOs bei der Digitalen Transformation? Und welche Perspektive gibt es für den CDO?

Eigentlich ist es egal, wie man die Rolle benennt – es benötigt auf alle Fälle jemanden, der die Verantwortung übernimmt, das Thema zu treiben und die Ganzheitlichkeit sicherzustellen. Die CDIOs sind dazu prädestiniert, da sie den gesamten Überblick über die Technologie haben, müssen sich aber natürlich auch entsprechend als Treiber mit Impact im Unternehmen auf- und darstellen. Die Digitalkompetenz benötigt am Ende sowieso das ganze Unternehmen und nicht nur ein Team aus „jungen Wilden“; es braucht einen Blick auf und eine Strategie für das gesamte Unternehmen. Auch hier sind wir 14 Autoren uns alle einig.

Was machen denn Unternehmen anders, die mit der Digitalen Transformation erfolgreich sind?

Ich bzw. wir alle sind überzeugt, dass es gar nicht die komplexen Dinge sind, die eine Transformation erfolgreich machen, sondern die grundlegenden Themen, die schon immer den Unterschied gemacht haben: Anfangen, mutig sein, Dinge ausprobieren, lernen, konsequent dranbleiben und durchhalten. Das hört sich einfach an, ist aber im Unternehmenskontext eine große, meist kulturelle Herausforderung. Diese Aussage ist nicht neu, aber wir stellen fest, dass auch nach all den Jahren, in denen wir digitale Transformation diskutieren, hier immer noch die größten Herausforderungen liegen. Deswegen benötigt es auch eine engagierte und „mitspielende“ Führung, die überzeugt entscheidet und den Weg mitgestaltet – daher sind diese Rollen ja auch die Haupt-Adressaten unseres Buches.

Welche Rolle spielt der „Human Factor“?

Das ist eigentlich eine der essentiellen Aussagen unseres Buches, die alle Autoren unterstreichen: Wir müssen die Menschen gewinnen, denn Transformation ist ein Teamsport. Und zwar nicht im Sinne von „abholen“, sondern im Sinne von Erklären, Begeistern und vor allem Befähigen. Deswegen ist für jemanden, der die Position eines „Digital Leaders“ einnimmt, auch so wichtig, selbst ein nahbarer und „echter“ Mensch zu sein, der so brennt, dass er andere anzünden kann. Die Themen und Herausforderungen, vor denen wir heute in der Welt stehen, sind so groß, dass sie keine Einzelperson und kein einzelnes Unternehmen für sich alleine wird lösen können. Hier ein Miteinander zu kreieren im Unternehmen, aber auch im eigenen Marktumfeld mit starken und engagierten Partnern, ist die große Aufgabe, vor der wir alle stehen – und dazu wollen wir auch mit diesem Buch, in dem wir uns zusammengeschlossen haben, einen Beitrag leisten.

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