OUT NOW im #ConfareBlog mit Confare #CIOAWARD Nominee Martin Buresch, CDIO, GG GROUP:
Enterprise Architecture ermöglicht integriertes Business- und Informations-Management
Martin Buresch hat umfangreiche Erfahrungen als Unternehmensberater sammeln können, bevor er selbst als CIO in Industrie-Unternehmen tätig wurde. Dabei hat er bereits einen Confare #CIOAWARD entgegennehmen dürfen. Martin ist überzeugt: IT und Business dürfen heute nicht mehr als reine Silos unabhängig voneinander existieren. Doch für ein integriertes Management von Technologie und Business braucht es eine entsprechende Struktur und eine Enterprise Architektur, die das unterstützt.
Inmitten der diversen Krisen unserer Zeit hat Martin Buresch diese mutigen und vielschichtigen Veränderungen in Gang gebracht und ist daher in den Augen der Jury ein Role Model und ein vielversprechender Kandidat im Rennen um den Confare #CIOAWARD und die Auszeichnung als #TopCIO des Jahres.
Martin und über 555 hochkarätige IT-Chefs sind bereits für das Confare #CIOSUMMIT angemeldet, den größten und wichtigsten IT-Management Treffpunkt Österreichs. Schon angemeldet?
Wie sehr sind denn Euer Unternehmen und Eure Branche vom Digitalen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft betroffen?
Wir sind als Automobilzulieferer klassischerweise in einer Sandwichposition zwischen den Kundenanforderungen der OEMs und unseren Suppliern mit all den bekannten Ressourcenengpässen der Elektronik- und Rohstoffbeschaffung. Der Digitale Wandel, mit all den neuen Technologien muss aktiv gemanagt, werden. Einerseits gilt es, aktiv Know-how aufzubauen und zu entscheiden, andererseits gilt es auch zu beraten, welche der Technologien für unser Geschäft relevant sein können und ob bzw. wie wir sie managen können.
Erster Schritt in der neuen Rolle war es, eine zeitgemäße IT-Strategie zu erarbeiten. Was muss diese aus Deiner Sicht beinhalten?
Die Zeiten wo Business und IT getrennt betrachtet wurden sind meines Erachtens vorbei. Es gilt eine integrierte Business- und Informationsmanagement-Strategie in einem gemeinsamen Ansatz zu erarbeiten. In diesem Sinne benötigt es wesentliche Strategie-Building-Blocks zur Erreichung der Geschäftszeile, wie Performance-Strategie, Innovationsstrategie, Digitale Strategie und Personalentwicklungsstrategie, um die Kernfähigkeiten zur Erreichung der Geschäftsziele weitere zu entwickeln.
Darauf aufbauend habe ich eine funktionale Strategie für die Group IT entwickelt, die auf den vier Standbeinen, Digitale Themen, Strategie & Organisation, Compliance und Security aufbaut.
Du hast den Aufbau eines Architektur-Konzepts in Deiner Einreichung besonders betont. Was braucht es dafür?
Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass vorwiegend in Applikationen und Projekten gedacht wird. Das fördert die Datensilos, komplexe Schnittstellen und dass die IT von Anbietern und Fachbereichen aus dem Projekt heraus getrieben wird. So entstehen über die Zeit komplexe Lösungen, die oftmals keine Integrierte Datensicht und kein effizientes Datenmanagement mehr erlauben, von Informationsgewinnung ganz zu schweigen
Abhilfe ermöglicht hier ein ganzheitliches Enterprise Architektur Management, welches Prozesse, Daten/Informationen, Applikationen, Technologie und insbesondere die dazugehörige Organisation ganzheitlich berücksichtigt. Dazu habe ich eine Position geschaffen und Prozesse implementiert, welche die Umsetzung projekt- und abteilungsübergreifend plant und steuert.
Was war denn nun Dein konkretes Zielbild für die IT? Wie kommt man von der Strategie dann auch zum konkreten Umsetzen?
Als VP Digitalization (CDO) und CIO habe ich eine umfassende Rolle inne. Das bedeutet sowohl eine Gesamtsteuerung und Initiierung neuer digitaler Themen als auch ein effizientes Management des täglichen Betriebs und dessen Weiterentwicklung.
Auf Basis der obengenannten 4 Standbeine der IT-Strategie wurden in gemeinsamen Workshops mit meinem IT Management 36 Arbeitspakete abgeleitet und von mir eine Steuerungsmodell zur Umsetzung entworfen, dass zum monatlichen Statusupdate herangezogen wird.
Inflation und diverse Krisen machen die aktuelle Lage sehr volatil. Was bedeutet das für Deine IT?
GG als Automobilzulieferer mit einem internationalen Footprint von Mexico bis Shanghai ist allen Herausforderungen ausgesetzt, die uns aktuell bewegen, von Covid, über die Supply Chain Krise bis zur Auswirkung des Krieges um die Ukraine. Die Basis für die Geschäftstätigkeit sind umfassende Maßnahmen der Informationssicherheit und der IT-Sicherheit auf allen Ebenen, gemeinsam mit dem in meinem Verantwortungsbereich angesiedelten CISO. Es braucht eine enge Abstimmung mit dem Business, um dieses zu beraten, wann wir z.B. mit den Vorbereitungen für neue Standorte starten müssen. Aktives und vorausschauendes Risikomanagement muss als Fähigkeit entwickelt werden. Die IT muss hierbei lernen über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Wie legst Du selbst Deine Rolle als CIO aus? Wie siehst Du die Perspektiven der CIO-Rolle?
Die integrierte Rolle sowohl als CDO als auch als CIO erlaubt mir eine ganzheitliche Sicht auf das Thema und die Weiterentwicklung der Digitalisierung.
Die Perspektive sehe ich in einem aktiven Support der Geschäftsprozessperformance – weg von den statischen Dokumentationssystemen und Datenfriedhöfen – hin zu dynamisch geführten Geschäftsprozessen, die digital ausgeführt werden. Es braucht eine klare Orientierung am Business Mehrwert, denn wir werden alle nur am Finanzergebnis und der externen Kundenzufriedenheit gemessen. Für den Beitrag der IT sehe ich 6 Value Driver als wesentlich an: Revenue- / Ergebnisbeitrag, Effizienz, Qualität, Kundengewinnung – und Bindung, Compliance und Risikominderung. Es gibt immer noch zu viele IT Organisationen, die traditionell geführt und als reiner Supporter und Kostenfaktor gesehen werden– meine Mission ist es, das zu ändern und die IT in ihrem Wertebeitrag zu stärken.
Was bedeutet der Confare #CIOAWARD für Dich persönlich?
Für mich persönlich bedeutet es eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Rollenbild des CIO und seiner Veränderung über das tagtägliche Management hinaus. Es ist eine Herausforderung, die sich entwickelnden „neuen“ Aspekte wie sozialer Wertbeitrag oder Sustainability in allen ihren Facetten auf die eigene Situation umzulegen und nach Möglichkeiten zu suchen sich auch hier stärker zu engagieren. Ein besonderer Wert im Rahmen des #CIOAWARD ist die entstanden Community von IT Managern, die nicht nur einen intensiveren Austausch über dieses Rollenbild ermöglicht, sondern auch den Rückhalt gibt, um sich hier weiter zu entwickeln.
Kannst Du schildern, wie es Dir beim Verfassen der Einreichung gegangen ist und welche Erfahrungen dabei gemacht hast?
Mir ist es wichtig, darauf zu fokussieren „Was war meine persönliche Leistung? Wie habe ich das Unternehmen in meiner Rolle weiterentwickelt und eine nachhaltigen Wertbeitrag geleistet“. Ich habe nun schon mehrere IT-Bereiche weiterentwickelt und man beginnt immer wieder von neuem. Damit stellt sich auch die Frage, wie absolut ist das Ergebnis, das man im jeweiligen Fall erreicht hat. Meine Erkenntnis ist, dass es auch auf den relativen Fortschritt ankommt, einen IT-Bereich, den man vorfindet, möglichst rasch zu einer modernen Dienstleistungsorganisation zu entwickeln. Wichtig ist hierbei ein merkbarer und dauerhafter Entwicklungsschritt, ausgerichtet auf die Werterhöhung des Business.