Enterprise Data Management beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens Datenströme zu integrieren, zu steuern, zu sichern und zu verbreiten. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Daten genau und sicher zwischen Partnern, Anwendungen und Prozessen zu übertragen.
Effektives EDM ist keine leichte Aufgabe und kann nur erreicht werden, wenn man Daten vollständig versteht und eine intelligente EDM-Strategie implementiert. Meistert man aber sein EDM, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, dafür braucht es aber vor allem eins: Verständnis.
Es gilt bei Geschäftsführung, Management und Mitarbeiter ein Bewusstsein für die Chancen der Datenwelt zu schaffen. Das geht vor allem über gelungene Use-Cases und Erfolgsbeispiele, aber grundlegend auch über eine gemeinsame Sprache. Viel zu schnell verliert man im Dschungel der Buzzwords den Überblick.
1. EDM macht Möglichkeiten offensichtlich
EDM ist ein wesentlicher Baustein jeder Digitalisierungsstrategie. Ziel ist es hierbei, Daten für jegliche Kommunikation & Interaktion präzise zu definieren und an „jeder Stelle“ zur Verfügung stellen zu können. Hierbei ist man sehr oft mit unzähligen Alt- bzw. Legacy-Systemen konfrontiert, welche man auch nicht einfach „über Nacht“ ersetzen kann. Eine gute EDM Strategie umfasst auch solche Systeme und reduziert dabei deutlich auch die Abhängigkeiten zu den Legacy Systemen. Kurzum: EDM ist die Basis – und keine Übergangsstrategie – für die IT von Morgen.
Nino Messaoud, CDO, L-Bank (Staatsbank für Baden-Württemberg)
Aber was macht die Bedeutung des EDM in der Praxis aus und welche Aufgaben und Ziele des EDM sind besonders wichtig? Das meint die Confare CIO Community:
Nur wenn alle Stakeholder die Begrifflichkeiten und Keywords kennen, können wir alle von einer gemeinsamen Basis ausgehen. Dabei geht es um Grundlagen der Governance. Wozu benötige ich eine Lizenz auf meinem Datensatz? Was sind Metadaten und was bedeutet das?
Günther Tschabuschnig, Digital Transformation und E-Government, BRZ
Der Druck, Enterprise Data Management zu implementieren, resultiert aus operativen Bedürfnissen. Insbesondere besteht die dringende Forderung, Daten zugänglich und nützlich zu machen. Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Daten im Entscheidungsprozess miteinbeziehen zu können, um die Effizienz zu steigern. In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, sich weg vom rein technokratischen Datenverständnis zu bewegen und hin zu einem holistischen Denken.
Das wichtigste Ziel von EDM ist nur eines: Mehrwert für den Kunden schaffen. Eines meiner Lieblingszitate von Peter F. Drucker ist: “The purpose of business is to create and keep acustomer.” Danach soll sich alles richten. Create and keep a customer.
Eric-Jan Kaak, Project Portfolio Management, SPAR ICS
2. EDM liefert klare Spielregeln und Rollenbilder
Nie wieder wird die technische Entwicklung so langsam sein, wie heute! Daher ist die Zeit von 5-Jahres-Plänen in der IT längst vorbei. Weg von einer rigiden Legacy Datensammlung im Data Center womöglich gar in Daten-Silos strukturiert, hin zu flexibleren, agilen Modellen wie die Public Clouds. Ein schnellerer Einblick in die Gesamtheit der Daten wird immer relevanter, sei es für Analysezwecke oder Fehlerbehebungen. Hier braucht es Transparenz.
Organisatorische Voraussetzungen: Enterprise Data Management unterscheidet hier mehrere Stufen der Zugänglichkeit. Von Data Literacy – also der Fachexpertin in dem Gebiet oder der Domäne, über den Data Steward, die die Schnittstellen zwischen Fachbereich und Data Management darstellen und dem Data Office, wo Strategien und Leitlinien (wie z. B. Lizenzmodelle, Metadatenschema, Schnittstellen etc.) mit dem Management diskutiert werden.
Günther Tschabuschnig, Digital Transformation und E-Government, BRZ
Zu einer erfolgreichen Enterprise Data Management-Strategie gehört die Data Governance. Zunächst einmal müssen alle Datenflüsse bewertet werden, man muss die Projektziele definieren, also was man durch die Implementierung von Enterprise Data Management erreichen möchte, und auch die Endziele. Anschließend werden bestimmte Standards, Richtlinien und Verfahren festgelegt. Diese sollen dazu beitragen Korruption, Sicherheitsverletzungen und Datenverlust zu verhindern und einheitliche Vorgangsweisen zu etablieren.
Wir haben dafür ein entsprechendes Governance Framework definiert. Man braucht im Unternehmen zunächst einmal ein gemeinsames Verständnis darüber, was wir überhaupt mit Daten tun und wie wir mit Daten umgehen wollen. Die erste Herausforderung ist das gemeinsame Bekenntnis abzuholen: Wir teilen Daten! Wir stellen sie wirklich untereinander zur Verfügung! Die Daten gehören uns!
Marcus Frantz, CDTO, Zumtobel
Nicht außer Acht gelassen werden dürfen dabei die Partner, Endkunden und Lieferanten. Sie verlassen sich darauf, dass mit den generierten Daten verantwortungsbewusst und vor allem sicher umgegangen wird. Für den Schutz der Daten trägt das Data Stewardship bei. Der Data Steward erkennt den Wert der erhobenen Daten und versucht die Qualität verantwortungsvoll aufrechtzuerhalten. Bei einer erfolgreichen EDM Implementierung braucht es nicht nur Diebstahl- und Leckage- Abwehrmaßnahmen, sondern auch die Datenintegrität muss erhalten bleiben, Korruption oder Zerstörung verhindert werden.
Das Enterprise Data Management muss sicherstellen, dass der Kunde das Vertrauen behält, dass die Verwendung von Daten nur zum Vorteil des Kunden geschieht.
Eric-Jan Kaak, Project Portfolio Management, SPAR ICS
Im Confare Factsheet, erfahren Sie alles zur Rolle der Cloud, den Säulen eines ausgereiften Enterprise Data Management und wie Sie Backups vor Ransomeware schützen können. Sie können hier das vollständige Factsheet herunterladen:
Gender-Hinweis:
Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.