Dr. Sophie Chung ist Geschäftsführerin und Gründerin von Qunomedical, eine digitale Plattform, die Patienten weltweit Zugang zu medizinischen Behandlungen ermöglicht. Nach ihrem Medizinstudium in Wien, sammelte Sophie Chung Erfahrungen als Ärztin in Australien, bei einem Digital Health Startup in New York und als Beraterin bei McKinsey & Company.
Im Blog spricht sie über ihre Erfahrungen in der Start-up Szene, über den Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Gründern und darüber, warum Team, Geld und Zeit die größten Herausforderungen sind – die Erfolgsfaktoren für Start-ups
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Frauen sind in der Start-up Szene selten. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?
Ich mache Dinge gerne auf meine eigene Art und Weise. Daher habe ich mir schon immer schwer getan mich rigiden, vorgegebenen Strukturen unterzuordnen. In der Start-up Szene, insbesondere als Gründerin, kann ich so meine eigenen Ideen auf meine Art und Weise verwirklichen.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher in der Start-up Szene gemacht? Werden Frauen akzeptiert?
Ich habe überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Mir gefällt der frische Wind, das in Frage stellen von bestehenden Strukturen und der Raum für unkonventionelles Denken. Frauen werden absolut akzeptiert und kollegial behandelt.
Gibt es einen Unterschied zwischen GründerINNEN und ihren männlichen Kollegen?
Gründerinnen befinden sich leider noch immer in der Minderheit. Einer der wesentlichen Unterschiede ist meiner Meinung nach das Kommunikationsmuster. Männer sind lauter, schneller und aufgeschlossener in der Kommunikation und kommen dadurch im ersten Moment selbstbewusster rüber.
Der Anteil an GründerINNEN liegt in Europa bei knappen 15 %. Was braucht es, um diesen Anteil zu erhöhen?
Viel. Mädchen müssen in jungen Jahren zu viel mehr Mut und rebellischem Handeln (im positiven Sinne) erzogen werden. Es braucht echte Vorbilder, mit denen sich heranwachsende Generationen identifizieren können und eine Männerwelt, die sich darum bemüht, Frauen echte, gleichwertige Chancen zu ermöglichen.
Was sind die größten Herausforderungen für GründerINNEN? Welche Hürden gibt es?
Team, Geld und Zeit. Team – weil Gründen ein Mannschaftssport ist, in dem unterschiedliche Fähigkeiten einander ergänzen während alle in die gleiche Richtung laufen. Mit dem richtigen Team steht und fällt der Erfolg. Geld – weil das Verwirklichen von großen Ideen Ressourcen benötigt und Geld dabei ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor ist. Zeit – weil man beim Gründen auch mit der Zeit achtsam umgehen muss, die einem zur Verfügung steht, damit die schönen Dinge im Leben außerhalb der Company auch zum Zuge kommen.
Welche Tipps würdest Du Frauen mit auf den Weg geben, die ein Start-up gründen möchten?
Do it! Sich nicht entmutigen lassen von Nein-Sagern, mit den richtigen Menschen umgeben, die einen fordern und fördern und sich auf eine harte, lange Zeit bereit machen.