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Erwin Breneis, Juniper Networks: Wie moderne Rechenzentren und Intent-Based Networking die digitale Transformation antreiben

by Manuela Lungu

Jetzt im #ConfareBlog:
Erwin Breneis, Juniper Networks: Wie moderne Rechenzentren und Intent-Based Networking die digitale Transformation antreiben

Erwin Breneis ist Global Business Development Manager for Data Center bei Juniper Networks. Die Rechenzentrums- und Netzwerk- Profis von Juniper beobachten einen Trend zu intelligenterer Steuerung der IT-Infrastruktur. Rund um den wichtigsten IT-Management Treffpunkt Österreichs, dem Confare #CIOSUMMIT, wollten wir von Erwin Breneis wissen, was sich hinter dem Begriff Intent-Based Networking verbirgt, und warum das so einen wichtigen Impact auf die IT-Operations hat.
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Welche Rolle spielt ein modernes Rechenzentrum im Cloud-Zeitalter für die Digitale Transformation des Unternehmens?

Ein modernes Rechenzentrum ist essential für eine erfolgreiche Digitalisierung eines Unternehmens. Was macht ein modernes Rechenzentrum aus? Nicht nur der Einsatz moderner Architekturen und Technologien in allen Segmenten (Server, Storage,Confare-JuniperNetworks-Erwin-Breneis Netzwerk, Kühlung) der Infrastruktur definiert ein modernes Rechenzentrum. Ein weiterer wichtiger Baustein ist ein optimierter, benutzerfreundlicher, zuverlässiger und sicherer Betrieb. Hier kann das Betriebsmodell einer Public Cloud als Blueprint verwendet werden. Dieses Modell kann auf den eigenen Betrieb adaptiert werden, um so von den Vorteilen eines Cloud Betriebsmodells – kosteneffizient, skalierbar, hochautomatisiert und flexibel – zu profitieren. Durch den Einsatz moderner Technologien wird die Effizienz gesteigert. Dies bedeutet weniger Bedarf an Energie, eine höhere Zuverlässigkeit, weniger ungeplante Ausfälle, einfacherer Betrieb und geplante Ausfallzeiten werden reduziert. Die TCO wird reduziert, der ROI gesteigert, davon profitiert der Business Outcome einer erfolgreichen Digitalisierung, wie z.B. die schnellere Bereitstellung von Diensten, die schnellere Verarbeitung von Daten um den Kundenbedarf zu ermitteln, die Kundenzufriedenheit der angebotenen Services oder die optimierte IT gesteuerte Fertigung von Produkten. Moderne Architekturen können die IT Leistung verbessern, Kosten senken und Innovationen beschleunigen.

Können Sie erklären, was Intent-Based Networking (IBN) ist und wie es sich von traditionellen Netzwerkansätzen unterscheidet?

Wie es der Name schon andeutet, es wird das Ziel definiert, und das “WIE”, wird der Software überlassen. Eine echte IBN Lösung macht es dem Spezialisten genauso wie jemanden der keine tiefen Kenntnisse hat, leicht ein Netzwerkdesign, Änderungen im Netzwerk und Wartungsarbeiten im Netzwerk effizient, zuverlässig, fehlerfrei und mit optimaler Geschwindigkeit umzusetzen. Ein viel zitierter Vergleich ist die Luftfahrt. Der Pilot fragt den Tower wo er landen soll, der Tower gibt ihm die Info welche Landebahn frei ist, beschreibt dem Piloten jedoch nicht, wie er landen muss. Beide haben das gleiche Ziel – das Flugzeug sicher und zuverlässig zu landen – und der Pilot weiß was er zu tun hat, sobald ihm die Landebahn zugewiesen wurde.
Im IBN ist sehr ähnlich. Der Netzwerk Admin beschreibt was er erreichen möchte, ein neues VLAN, einen neuen Port mit spezifischem Parameter, einen neuen Switch zu einer bestehen Fabric hinzufügen. Die Software übersetzt die Absicht als Konfiguration auf die Fabrik. Und bevor eine Änderung umgesetzt wird, validiert die Software, ob die Änderung zielführend ist oder Parameter bzw. Kapazität fehlt. Sollte etwas nicht passen, wird die Software dem Admin keinen “Commit” seiner Änderung erlauben.
Im Vergleich dazu muss in einem traditionellen Netzwerk die Konfiguration per Switch erfolgen, oft mehrmals die gleiche Einstellung auf vielen Switchen. Da kommt es immer wieder vor, dass die Einstellung nicht überall gemacht wird oder eventuell nicht immer die gleiche. Heißt, solche Netzwerke sind komplex und aufwendig im Betrieb und je umfangreicher desto fehleranfälliger. Daher braucht es immer den Experten, diese Änderungen vorzunehmen. Was aber wenn dieser nicht verfügbar ist? IBN ist ein Paradigmenwechsel in der Netzwerktechnologie, der darauf abzielt, Netzwerke intelligenter, automatisierter und zuverlässiger zu machen.

Welche Rolle spielen künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) dabei?

KI und ML spielen eine zentrale Rolle in modernen Rechenzentren, um die Betriebsverantwortlichen bei den sogenannten “Daily-Tasks” zu entlasten. Durch die Auswertung von einer Vielzahl von Daten, wie Telemetriedaten der Netzwerkgeräte, Performanz und Durchsatzdaten, Logfiles, Fehlermeldungen, Alarmen und weitere lassen sich die Zusammenhänge wesentlich schneller identifizieren. Ein Beispiel bei der Fehlersuche: Warum kann sich ein Benutzer zwar erfolgreich an einem WLAN Access Point einloggen, aber hat trotzdem keine Verbindung ins Netzwerk. Alle Netzwerkgeräte melden keine Störung! Was ist die Ursache? Und genau hier zeigen sich die Vorteile von ML und KI. Aus all den vorhandenen Daten, nicht nur Daten von den Netzwerkgeräten, sondern auch Log Files und Alarmen, Fehlermeldungen in Diensten, usw. kann die KI in Bruchteilen von Sekunden herausfinden, welche Anomalien einen Zusammenhang mit einem “unzufrieden” Nutzer haben und da Ergebnis bereitstellen. Ziel ist es durch den Einsatz von ML und KI die Netzwerk-Operator von langwierigen Fehlersuchen zu entlasten und gleichzeitig die Benutzer Experience zu verbessern. Das Ergebnis ist Fehler zu erkennen bevor der Nutzer es merkt.
Auch wenn dies ein Beispiel aus dem WLAN Netz darstellt, ergeben sich mit dem Einsatz von KI in der Auswertung von Anomalien im Rechenzentrum ebenso Vorteile. Endlich ist es möglich eine echte Ende zu Ende Sichtbarkeit ins Netzwerk zu bekommen – von Layer1 bis Layer 7!
Diese Technologien ermöglichen es dem Netzwerk, aus Erfahrungen zu lernen, Muster zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und adaptive Maßnahmen zu ergreifen. Durch den Einsatz von KI und ML können Netzwerke kontinuierlich optimiert werden, um sich an sich ändernde Anforderungen und Bedingungen anzupassen und gleichzeitig Sicherheit und Leistung zu gewährleisten.

Inwiefern verstärkt und ergänzt die Automatisierung die Fähigkeiten und Ziele von Intent-Based Networking?

Vor einer effizienten Automatisierung bedarf es der Standardisierung. Hier spielen Automatisierung und IBN ihre vollen Vorteile aus. Durch die Automatisierung werden die Umsetzung von Geschäftsabsichten und Richtlinien beschleunigt, während mittels IBN menschliche Fehler reduziert und die Betriebskosten gesenkt werden. IBN abstrahiert zudem die Komplexität von Netzwerk Architekturen, wodurch die Handhabung vereinfacht wird. Und als weiterer Vorteil ein Multi-Vendor Support erreicht wird. Durch die Automatisierung und Validierung von Routineaufgaben wie Konfiguration, Provisionierung, Fehlerbehebung und Sicherheitsmaßnahmen kann IBN seine Versprechen einer agilen, sicheren und zuverlässigen Netzwerkinfrastruktur besser erfüllen.
Und durch die Abstraktion und verwendung von generischen bzw logischen Geräten wird die Herstellerunabhängig erreicht. Oder besser gesagt der Multi-Vendor Support unserer Lösung Juniper Apstra.

Welche Schritte sind notwendig, um ein bestehendes Netzwerk auf ein Intent-Based Networking System umzustellen?

Die Umstellung ist denkbar einfach. IBN setzt voraus von Anfang an die volle Kontrolle über die Netzwerkgeräte und Konfigurationen zu haben. Zudem baut IBN auf Standard bzw. Referenzarchitekturen auf. Somit ist die Umstellung im ersten Schritt die Planung von einem neuen Netzwerk und im zweiten Schritt die Planung und Umsetzung der Migration der vorhandenen Services. Der Schulungsbedarf für die neue Technologie hält sich in Grenzen, da es nicht notwendig ist alle CLI Kommandos für die Einrichtung und Konfiguration der Geräte zu kennen, denn diese Arbeit übernimmt die Software. Wichtig ist die Übersicht zu haben, welche Anforderungen mittels der neunen Architektur erfüllt werden. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Es ist nicht notwendig alle bisherigen meist sehr spezifischen Einstellungen zu übernehmen.
Dies bedeutet die Umsetzung umfasst 2 Schritte: im ersten Schritt plant man das neuen Netzwerk auf Basis der Referenzdesigns bzw. JVD (Juniper Validated Designs) und im zweiten Schritt plant man die Migration der vorhandenen Services von der Alten auf die Neue Infrastruktur.
Gerne helfen wir bei der detaillierten Planung. Hier bieten wir unsere Erfahrungen an und Kunden sowie Partner können auf unsere Professional Services zurückgreifen. Zudem stellen wir validierte Designs zur Verfügung die bereits durchgetestet sind und somit die Adaption sehr leicht machen.

Inwiefern trägt IBN zur Förderung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in IT-Infrastrukturen bei?

IBN trägt zur Förderung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in IT-Infrastrukturen bei, indem es die Ressourcennutzung optimiert, Redundanzen minimiert und den Energieverbrauch reduziert. Durch die Automatisierung und Optimierung von Netzwerkressourcen kann IBN dazu beitragen, die Betriebskosten zu senken und die Umweltauswirkungen zu verringern, indem weniger Energie für den Betrieb und die Kühlung von Rechenzentren benötigt wird. Der Kunde sollte jedoch auch die Netzwerkgeräte auf Energieeffizienz begutachten und eine entsprechende Auswahl treffen. Darüber hinaus ermöglicht IBN eine dynamische Anpassung der Netzwerkkapazität und -leistung an den tatsächlichen Bedarf, was zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führt und somit zur Nachhaltigkeit beiträgt.

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Zur besseren Lesbarkeit dieses Blogartikels verwenden wir das generische Maskulinum. Die in diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

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