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Externe Software-Entwickler bedeuten nicht, dass man ohne internes Know-how auskommt

by Annecilla Sampt

Software ist für jedes Unternehmen ergebnisrelevant! Ob sie nun dazu beiträgt Kosten zu senken oder neue Umsatzquellen zu erschließen, ihre Wirksamkeit wird einen unmittelbaren Einfluss auf Gewinn oder Verlust eines Unternehmens haben. Dementsprechend braucht es die entsprechende Aufmerksamkeit des Managements, um große Change-Projekte erfolgreich zu machen, meint Ali Aram, Partner Technology & Insurance bei EY Österreich. Im Blog spricht er über die unterschiedliche Bedeutung von Standard und Individual Software, externe Software-Entwickler und internes Know-how.

Welche Rolle spielt Software auf dem Weg des Unternehmens zu Digitaler Reife? Wie sehen Sie die unterschiedliche Bedeutung von Standard vs. Individual Software?

Viele Unternehmen sind über Jahrzehnte hoch erfolgreich mit dem Einsatz von Individuallösungen gewachsen. Doch irgendwann ist der Zeitpunkt einer vollständigen oder teilweisen Ablöse erreicht und es stellt sich die Frage nach dem richtigen Zugang. Standardsoftware bietet den Vorteil, dass den Unternehmen rasch ein umfassender Funktionsumfang zur Verfügung steht. Wie der Name schon sagt bringt es der Einsatz einer solchen Software aber auch mit sich, dass Abläufe im Unternehmen in Anlehnung an die neue SW weitgehend standardisiert werden müssen. Diese Umstellung stellt viele Unternehmen vor eine Zerreißprobe, da die neuen Standardprozesse oft als unzureichend empfunden werden und von den Fachbereichen schwer angenommen werden.

Ali Aram, EYEine gewachsene Lösung durch eine neue Eigenentwicklung abzulösen ist aber nicht zwangsläufig leichter, da IT-Organisationen typischerweise nicht so aufgestellt sind, dass Jahrzehnte gereifte Systeme mit einem Schlag modernisiert und umgestellt werden können. Zudem stellt sich auch hier die Frage nach neuen verbesserten Abläufen und wie man diese effizient finden kann, denn die SW Ablöse ist eine gute Gelegenheit für große Modernisierungsschritte.

Fazit: Es ist nicht immer kriegsentscheidend zwischen Standard SW und Eigenentwicklung zu wählen. Viel wichtiger ist es, die neue und durchdachte Prozesslandschaft im Vorfeld möglichst vollständig durch und mit den Fachbereichen zu definieren, um danach die best-mögliche Umsetzungsvariante zur Erreichung des Zielbildes auszusuchen.

Es heißt, im Digitalen Zeitalter wird jedes Unternehmen zu einem Teil auch Software-Unternehmen sein. Welche Ressourcen, welches Wissen und welche Menschen braucht es dazu, um diesen Wandel erfolgreich zu meistern?

Es braucht die gleichen Menschen wie in der Vergangenheit – die Technologien mögen zum Teil neu sein aber die Methoden einer erfolgreichen Transformation und des Betriebs für die Zeit danach sind unverändert. Wesentlich ist, dass es IT affine Product Owner in den Fachbereichen gibt und Business affine Technologieexperten in der IT. Wenn es die Organisationen dann noch meistern eine gute Projektorganisation und -steuerung zu schaffen, steht einer erfolgreichen Umsetzung wenig im Weg.

Wie sehen die Anforderungen an Technologie und Infrastruktur aus, um diese Transformation zu ermöglichen?

Ein gutes fachliches Zielbild für die Zukunft, welches sich von der Unternehmensstrategie ableitet und von den Fachbereichen entwickelt wurde. Dieses Zielbild muss mit den Möglichkeiten der heutigen Technologien angereichert sein.

Darauf aufbauend eine umfassende Bewertung der unterschiedlichen Umsetzungsvarianten, Dienstleisterauswahl und hochtrainieren der eigenen IT-Organisation. Entwicklung eines transparenten und fairen Zuganges zum Transformationsprojekt und ausreichend Management-Attention und Unterstützung, um die Transformation umzusetzen.

Externe Software-Entwickler: Welche Herausforderungen und Chancen bringt eine Zusammenarbeit?

Externe Software Entwickler können zumeist effizient neuen Code entwickeln und eigene Zielvorstellungen anreichern. Sie ersetzen nicht die eigene Kompetenz zu den aktuellen und künftigen Prozessen und sie brauchen eine kompetente Anlaufstelle im Unternehmen, um gut gesteuert zu werden.

Was sind die organisatorischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit zwischen IT, Kunden und Externen? Welche Methoden haben sich dabei bewährt?

Klares Prozessbild in der IT welches den Einsatz und die Schnittstellen mit Externen definiert. Eindeutige Stellen im Unternehmen, die externe Entwickler steuern und deren Leistung bewerten und abnehmen. Oftmals ist es sinnvoll das Zielbild gemeinsam mit den externen Entwicklern zu definieren – damit wird späteren Missverständnissen und Ineffizienzen vorgebeugt.

Was sind die entscheidenden Meilensteine dieser Transformation? Woran kann man Erfolg messen?

Transformationen bedeuten auf dem ganzen Weg Veränderung. Veränderungen sind für Menschen und Organisationen schwer zu planen und umzusetzen, da sie mit großen Unsicherheiten verbunden sind. Der Erfolg kann gesamthaft nur rückblickend bewertet werden. Auf dem Weg ist es wichtig einige Parameter im Auge zu behalten und ständig zu justieren: die Güte der Umsetzung und wie gut die Lösungen von den End-Anwendern angenommen werden, das Einhalten von Zeit und Aufwandsschätzungen und die Einbettung der neuen Lösungen in die künftige Ziellandschaft des Unternehmens mit einem klaren Transformationspfad. ◾

Düstere Aussichten

Die Analysten von Gartner haben 8 Entwicklungen erkannt, die das nächste Jahrzehnt maßgeblich bestimmen werden. Es gilt jetzt dazu beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Doch keiner kann damit alleine fertig werden. Ein gemeinsames Handeln ist entscheidend, in dem Nachhaltigkeit, ethische Überlegungen und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen.

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