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Was würde Frank Zappa zu Managern im Zeitalter der Digitalen Transformation sagen?

by Annecilla Sampt

1993 starb Frank Zappa, einer der einflussreichsten Rockmusiker seiner Zeit. Er hatte über 100 Alben veröffentlicht und mit seinem unkonventionellen musikalischen Zugang und provokanten Texten verband er kommerziellen Erfolg mit künstlerischem Anspruch.

In einem Interview mit dem deutschen Fernsehen brachte Zappa das seiner Ansicht nach größte Problem seiner Zeit auf den Punkt: Mental Health – Geistige Gesundheit! „Wenn die jeder hätte, dann wären alle unsere Probleme gelöst.“ Denn um mechanische und technische Probleme zu lösen, braucht es geistig gesunde Menschen.

Folgen wir Frank Zappa, wenn er fordert, den alten „entrepreneurial spirit“ wieder aufleben zu lassen. Dinge auszuprobieren. Den Menschen und seine geistige Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen und die Human to Human Experience zu schaffen.

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Gönnen wir der technischen Sau eine Verschnaufpause

Obwohl sein Statement Jahrzehnte vor der ersten Veröffentlichung von Erik Händeler aufgenommen wurde, schlägt Zappa damit in dieselbe Kerbe wie der Zukunftsforscher. Erik ist überzeugt, dass der wirkliche Produktivitätstreiber der nächsten Jahre nicht Technologie sein wird, sondern die Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen. „Ich kenne kaum Unternehmer, die über einen Mangel an technischen Lösungen klagen – aber jeder Unternehmer klagt über mangelnde Fachkräfte, über unproduktive Streitereien, übertriebene Lohnnebenkosten. Da steckt der Mangel an Bildung, an guter Zusammenarbeit, an Gesundheit dahinter – und deshalb halte ich diese Themen für wichtiger als jene technische Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird.“

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Mentale Fitness ist ausschlaggebend für den Erfolg von Unternehmen, wenn es um den Aufbau digitaler Ecosystems geht, um Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg, einen produktiven Umgang mit Diversität und um das gemeinsame Arbeiten an komplexen Projekten.

Alternative facts

Unsere Zeit scheint sehr rational orientiert zu sein. Unternehmen, Politik und Medien orientieren sich an Zahlen und Wissenschaft – möchte man meinen. Ein Blick in die reale Situation zeigt ein anderes Bild. Ein US-Präsident twittert hirnloses Zeug und bringt damit ganze Ökonomien ins Wanken. Österreichische Politiker stürzen mit pubertärem Verhalten auf Ibiza eine Regierung. Deutsche Chefs eines Automobilkonzerns geben illegale Anweisungen und machen sich auf diese Art und Weise zu Kriminellen. Eine Jugendliche, die auf die Probleme des hausgemachten Klimawandels aufmerksam macht, wird mit Hass und realitätsfernen Argumenten verfolgt. Die Liste der aktuellen Wahnsinnigkeiten lässt sich beliebig fortsetzen. Hatte Zappa doch recht?

Wir haben ein Gesellschaftssystem aufgebaut, in dem zwar Zahlen und Wirtschaftlichkeit regieren, das aber auf dem Irrtum basiert, das Wirtschaftlichkeit und Vernunft dasselbe wären. Dabei hat die Geschichte gezeigt, dass Entscheidungen, die wirtschaftlich sinnvoll erscheinen, ganz und gar nicht vernünftig sind. Unternehmen agieren immer noch zwanghaft, geradezu neurotisch. „Ist der Chef der Chef, oder ist die Wirklichkeit der Chef?“, fragt Erik Händeler sehr pointiert. „Weil sonst die Mitarbeiter die Informationen so filtern, wie er es haben will, aber Millionen Euro schwere Investitionsentscheidungen abseits der Realität getroffen werden.“

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Abteilungssilos werden zu einem Problem für ein Unternehmen, das sich in einer zunehmend komplexen Realität einen Weg bahnt. Arrogante Manager, die glauben, sie wissen, was Kunden und Mitarbeiter benötigen, ebenfalls. Dabei kommt nichts Gutes raus, meint Frank Zappa. In einem weiteren Interview spricht Zappa über den Niedergang der Musikindustrie. Er beklagt, dass junge Manager die alte Garde abgelöst haben. „Und sie meinen, sie wissen was die Leute hören wollen. Sie bestimmen, was die Leute hören sollen.“ Diese Generation an Führungskräften (er spricht über die 70er und 80er) habe die Lust an Experimenten verloren. Es würde nur mehr Mainstream produziert, Kunst hat hier keinen Platz mehr.

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