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IT-Kennzahlen: Die 10 wichtigsten KPIs für eine nachhaltige IT

by Yara El-Sabagh

OUT NOW und Exklusive im #ConfareBlog: IT-Kennzahlen: Die 10 wichtigsten KPIs für eine nachhaltige IT

Nachhaltigkeit ist ein wunderbar vielschichtiger Begriff. Er verbindet ökologische Ziele (wie Ressourcenschonung, Rücksicht auf das Ökosystem und dessen Schutz etc.), ökonomische Ziele (wie Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit) und soziale Ziele (wie gesellschaftlicher Nutzen, soziale Aktivitäten etc.).

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zu grundlegenden Forderungen des Gesetzgebers, von Investoren und Kunden an Unternehmen und ihre Führung geworden. Der IT-Chef ist davon grundlegend betroffen, denn es ist die IT, die einen wesentlichen Anteil daran hat, dass das ESG Reporting mit validen Daten geführt werden kann.

Hier gilt es, die Kennzahlen für die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens zu sammeln. Doch wie sieht es mit der IT selbst aus?

Das Schlagwort Green-IT hat in den letzten Jahren ein wenig den Stallgeruch eines reinen Marketingslogans angenommen. Kann Nachhaltigkeit einer IT mehr sein als nur Energieeffizienz im Rechenzentrum? Wir sind überzeugt, da geht mehr! Die klassische Trennung von IT und Business verliert an Bedeutung. Daher kann nachhaltiges Business nicht ohne Zutun der IT funktionieren. Software und Plattformen können wesentlich dazu beitragen, die 3 Rs der Nachhaltigkeit (Reduce, Reuse, Recycle) umzusetzen. IT kann zum Management von Lieferketten beitragen, zu der effizienten Zusammenarbeit und zu Transparenz von Zusammenhängen. Digitale Transformation kann unsre Arbeitsweisen, Geschäftsmodelle und Prozesse schonender und effizienter machen.

Doch woran kann man als IT-Chef eigentlich messen, welchen Beitrag die eigene IT leistet, wo es Handlungsbedarf und Hebel gibt? Rainer Karcher ist Global Director IT Sustainability im Siemens Konzern und bezeichnet sich selbst als „Climate Activist in a suit“. Zur Messbarkeit einer nachhaltigen IT meint Rainer: Wir beschreiten hier an vielen Punkten aktuell gemeinsam Neuland und nicht jeder Schritt, den wir unternehmen, ist im Vorfeld schon definiert und das Ergebnis klar. Für uns in der IT ist das ungewohnt, speziell weil Daten ja eigentlich nicht lügen – aber ohne definierte Standards und einheitliche Algorithmen zur Kalkulation bringen alle Daten nichts. Jetzt können wir darauf warten, dass andere die Standards entwickeln, oder wir nehmen es selbst in die Hand und arbeiten erstmal mit dem, was wir haben.“

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Als hier unser Vorschlag für 10 KPIs einer nachhaltigen IT. Bitte beachten Sie:

  • Bei IT-Kennzahlen gilt nicht: One Size Fits All. Der individuell richtige Kennzahlenkatalog benötigt immer eine intensive Beschäftigung mit den eigenen Gegebenheiten und unter Umständen den Besuch unseres Seminars: Kennzahlen in der IT.
  • Dies ist ein Entwurf – Teilen Sie uns Ihre Meinung, Ihre Erfahrungen und Einschätzungen mit, so dass dies mehr und mehr zu einer tragfähigen Basis beim Controlling einer nachhaltigen IT werden kann.
  • Kennzahlen haben dann Wert, wenn sie im Zusammenhang mit anderen Zahlen betrachtet werden und wenn man ihre Entwicklung beobachtet. Eine einzelne Messung, eine einzelne Zahl, bedeuten nichts.

1. Wie hoch ist der Anteil der IT-Projekte, die einen Effekt auf die Energieeffizienz, die ökologischen Folgen von Produktion und Transport und auf ein generelles nachhaltiges Wirtschaften des Unternehmens haben?

(Do the right thing)

2. Wie hoch ist der Gesamtwert durch IT- Services verursachter CO2- Äquivalente und wie entwickelt sich dieser?

(Zur Steuerung ist es hier wertvoll das Split in „Own Operations“ (Scope 1 und 2) und zugekaufter IT-Services (Scope 3) vorzunehmen. Während man über ersteres mit Hilfe der Strom- und Kühlleistung vermutlich leicht einen Überblick bekommt, ist zweiteres eher schwer und nur mit good will der Supplier wirklich erhebbar. Hier braucht es den Druck des Konsumenten und ein Zeichen, dass man darauf Wert legt.)

3. In wie vielen IT-Projekten ist Nachhaltigkeit im Projekt- und Investitionsplan thematisiert?

(Doing things right)

4. Wie hoch ist der Anteil des Rechenzentrums an den Gesamt-Stromkosten des Unternehmens?

(… und wie entwickelt sich der Anteil?)

5. Wie hoch ist der daraus resultierende CO2- Wert für den Betrieb der Rechenzentren?

(… und wie entwickelt sich der dieser?)

6. Wie hoch ist der Anteil an Legacy-Infrastruktur und Legacy-Hardware im Unternehmen?

(Energieeffizienz ist bei neuen Produkten immer auch Teil des Leistungsversprechens. Wie der alte Fernseher oder die alte Tiefkühltruhe mit modernen Geräten nicht mithalten können, so können es auch die Komponenten Ihrer Infrastruktur nicht, wenn sie schon viele Jahre auf dem Buckel haben.

Beitragsbild Online-Seminar IT-Kennzahlen

7. Wie hoch ist der Grad der Virtualisierung im Rechenzentrum? Wie fortgeschritten ist die Cloudifizierung?

(… denn Virtualisierung ist eine wesentliche Voraussetzung für einen effizienten Rechenzentrumsbetrieb. Cloud Betreiber haben in der Regel hohe Ansprüche an die eigene Energieeffizienz und optimieren hier intensiver, als man es selbst könnte.)

8. Wie hoch ist die ReUse und Recycling Rate von Hardware und Endgeräten?

(Oder in Impact ausgedrückt: Wie viele CO2- Äquivalente (in kg) konnten gespart werden? Wie sehr konnte der Primärenergieaufwand und der Wasserverbrauch (in l) reduziert werden.)

9. Wie viele der Lieferanten weisen eine glaubwürdige Zertifizierung für ihre Nachhaltigkeit auf? Wie hoch ist der Anteil der Investitionen bei denen die Nachhaltigkeit des Lieferanten einer der Kaufgründe war?

(Einkauf ist einer der wichtigsten Hebel. Hier gilt es auch entsprechend auf Lieferanten einzuwirken.)

10. Auf wie viel Prozent der Seiten des Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichts des wird Bezug auf die IT genommen?

(Heute wird es vermutlich nur ein sehr kleiner Teil sein. Da geht mehr!)

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