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Der Enterprise Architect: Ein Ermöglicher mit Networking-Fähigkeit

by Annecilla Sampt

Enterprise Architecture Management ist eine Rolle in der IT, der in der Digitalen Transformation eine besondere Bedeutung zukommt. Leider sind die Rahmenbedingungen in den Unternehmen aber so gestaltet, dass dieses Potenzial nicht ausgeschöpft wird, meint Hannes Lischka, Enterprise Architect bei der ARZ Allgemeines Rechenzentrum GmbH und Teilzeit-Unternehmensberater mit dem Slogan Share & Grow! hat er es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, mit EAM die neue Arbeitswelt zu gestalten.

In der Vorbereitung des kommenden Confare Factsheets „Enterprise Architecture Management 2021“ hat er uns dazu aus seiner täglichen Praxis erzählt.

Wie sehen Ihre Erwartungshaltungen an das EAM aus? Was bringt EAM in der Praxis?

EAM braucht ein agiles digitales Polishing, um einen Mehrwert zu bringen. Oft ist EAM „nur“ ein MUST-HAVE, dass sich eine Unternehmensführung wünscht, selten ist EAM gut durchfinanziert, ist eher die Feuerwehr im Notfall. Es könnte jedoch so sein: agile Teams sind sehr oft auf der Suche nach Überblick und gut ausgestatteten DevOps Tools, die oft fehlen. Hier könnte EAM „eingrätschen“, diesen Bauchladen an Werkzeugen „ermöglichen“ und damit auch wertvolle Daten für das Management sammeln. Win-Win.

Die Covidkrise hat viel verändert – Die Analysten von Gartner sind der Ansicht die Bedeutung des EAM sei dadurch deutlich gestiegen? Sehen Sie das ebenfalls so?

Definitiv! Die Coronakrise hat digitalen Szenarien einen Hebel gegeben, der jedoch für die meisten traditionellen Unternehmen nicht richtig stemmbar ist. Der nebenbei notwendig gewordene unternehmenskulturelle Wandel bleibt oft aus, viel wird noch „nach hinten“ gedacht. Mit mutigen Ansätzen kann man einen guten Hebel ansetzen!

Wie wichtig ist EAM wenn es um die Digitale Transformation des Unternehmens geht?

Agilität, rasche Reaktion auf neue Anforderungen, zeitgemäße Nutzung disruptiver Technologien … das sind nur einige Themen, die EAM als „Drehscheibe“ notwendig machen. Wer sein Inventar gut kennt, kann auch agil, schnell und Technologiefreak sein. Der Bauchladen muss einwandfrei funktionieren, es muss transparent und partizipativ sein, und es muss Spaß machen! „Happy Developers“ als EAM Ziel ist doch einen Versuch wert!

In welcher Form spielt EAM in Ihrer Organisation eine Rolle und wie ist es organisatorisch verankert?

Rückblickend auf mehrere EAM Positionen in den letzten 15 Jahren spielt EAM oft eine Feuerwehr Rolle, muss alle Themen angreifen, die andere als unangenehm empfinden. Oft ist das EAM Team in der Governance nicht richtig verankert, ist an der falschen organisatorischen Position – zu weit „unten“. Ich wünsche mir eine „ermöglichende“ EAM Funktion in der Zukunft, in der alles „wie am Schnürchen“ läuft, EAM die Entwicklungsteams unterstützt umso entscheidungsrelevante Informationen bereitstellen zu können!

Welche Rollenbilder und Aufgaben gibt es rund um EAM?

Die wesentlichen Rollenbilder sind der „Enterprise Architekt“ selbst. Wenn man da in einem Team denkt, so können das mehrere sein, selbst, wenn man dezentral aufgestellt ist. Dazu sind eben diese dezentralen „Bereichsarchitekten“ notwendig, die die operative Arbeitsgruppe bilden und die Fäden im ganzen Unternehmen zusammenhalten. Dazu machen noch „Plattform Architekten“ einen Sinn, die die Technologie-Bauchläden organisieren.

Was macht einen Enterprise Architekten aus? Welche Fähigkeiten muss er mitbringen? Welches Know-how ist entscheidend?

Klar, „von der Pieke auf gelernt“ wäre nicht schlecht, also vom Entwickler, zum Applikationsverantwortlichen über den Projektleiter zum Enterprise Architekten. Daneben zählt aber meiner Meinung nach viel mehr die „Vernetzungsfähigkeit“, das Talent, die richtigen Themen mit den richtigen Leuten anzusprechen, diese Themen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort „achtsam“ anzusprechen und zu gebären! Ein Ermöglicher, Facilitator ist vielleicht eher ein Begriff, der künftig gebraucht werden wird.

Was sind die schlimmsten Fehler und Missverständnisse, wenn es um EAM geht und wie kann man sie vermeiden?

Der Enterprise Architekt sollte erkennen, welche Kultur im Unternehmen vorherrscht und die Aktivitäten und die Roadmap von dort aus ausrichten. Raus aus der „Wasser-Falle“ ist da einer der wesentlichen Themen. Vorbei ist die Zeit der Architekturvorgaben und der Hochglanz-Folien.

Welchen Impact hat EAM auf die Kommunikation in und über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinaus?

Als Ermöglicher spannender Themen hat der Enterprise Architekt eine sehr verantwortungsvolle Rolle über alle Silogrenzen hinweg. „Sichtbar machen und ermöglichen“ war einmal einer meiner Leitsprüche. Er kann das Unternehmen zusammen mit KollegInnen auf Augenhöhe auf den nächsten Level der Entwicklung eines Unternehmens bringen. (Anmerkung: Frederic Lalouxs „Teal Organisation“).

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