FuckUp Nights. So heissen Veranstaltungen, die rund um den Globus aus dem Boden spriessen und die anders funktionieren, als Business Events sonst. Hier geht es nicht um Erfolgsgeschichten und Awards sondern nur um Fehler, Scheitern und Misserfolg. Während in der IT immer noch 50 bis 80 % der Projekte eigentlich als Fehlschläge zu bezeichnen wären, gibt es diese Fehlerkultur im Bereich der Informatik nicht. In Zusammenarbeit mit FuckUp Nights Profi Salomé Wagner wollen wir von Confare das ändern. Am 4. April 2019 – bei der Premiere des Confare CIO MessedUp Meetings – am 2. Tag des 12. Confare #CIOSUMMIT. Ziel: Offene Kommunikation, Diskussion und gemeinsames Lernen. Wir haben im Vorfeld Salomé gefragt, was das bringt.
Wie Sie Misserfolge als Teil auf dem Weg zum Erfolg akzeptieren und nutzen, verrät Ihnen der Bestseller-Autor und Motivator Markus Czerner in seiner Keynote “Alles Kopfsache” am Confare #CIOSUMMIT im April 2019 in Wien.
- Was macht den weltweiten Erfolg der Fuckup Nights aus?
Die Idee «FuckUp Nights» ist 2012 in Mexiko entstanden. Fünf Freunde unterhalten sich nach einer Veranstaltung und diskutieren, was sie heute Neues erfahren haben. Sie sind sich einig: Es wäre viel interessanter, über Scheiter–Erfahrungen zu sprechen, da es hier viel mehr zu lernen gibt als von Erfolgsgeschichten. Sie beschliessen, selber solche Veranstaltungen zu organisieren, da es sie bis dato noch nicht gibt. Einen Monat später findet die erste «FuckUp Night» statt – mit grossem Erfolg, vielen Gästen, tollen Speakerbeiträgen und noch spannenderen Gesprächen im Anschluss.
Dieses Erlebnis hat dazu geführt, dass im Anschluss Gäste dieser Premiere beginnen, in anderen Städten solche Events zu organisieren. Und so hat in Mexico City das Netzwerk, das inzwischen über 300 Städte rund um den Globus umfasst, seinen Startpunkt gefunden.
Den Erfolg mache ich an verschiedenen Punkten fest. Die mexikanische Gründungs-Crew hat sich immer als Impulsgeber verstanden und ein verbindliches Format definiert, das auch für die Umsetzung vor Ort genügend Freiraum lässt. Wir verstehen uns als globale Gemeinschaft und starkes Netzwerk, in dem alle Erfahrungen geteilt werden. Dieses «Wissen teilen» ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges!
Zudem trifft das öffentliche Bewusstwerden von «Scheitern als Teil des Erfolges» den Nerv der Zeit. Digitaler Wandel fordert von uns rasche Umsetzung, wollen wir weiterhin wirtschaftlich und gesellschaftlich bestehen. Wir innovieren in diesem sich rapid verändernden Umfeld und können dabei nur dem «Try&Error» Prinzip folgen, weil nur wenig bis keine Best Practice existiert. Scheitern ist so eine logische Konsequenz. Sie bietet uns dafür viele Chancen zum Lernen, Verstehen und Weiterentwickeln auf den verschiedensten Ebenen. Scheitern gehörte schon immer zur Innovation, die Wahrscheinlichkeit im digitalen Wandel ist einfach höher.
- Was macht den Erfolg eines solchen Events aus?
Die Erfolgsformel besteht aus drei Teilen. Es ist ein ganz eindrückliches Erlebnis, wenn ein Vortragender/ eine Vortragende für einmal offen über sein Scheitern spricht, was dazu geführt hat, wie es einem persönlich dabei ergangen ist und was man daraus gelernt hat. Kein Scheitern ohne erstarktes und bewusstes Aufstehen! Auch der informelle Teil unterscheidet sich von gewohntem Netzwerk-Smalltalk. Es findet einfach ein persönlicherer, offener Austausch statt. Und drittens: Jede Veranstaltung ist aufgrund der Persönlichkeiten auf der Bühne und den erzählten Geschichten einzigartig. Ich bin sehr dankbar für die Bereitschaft und Offenheit der SpeakerInnen, die ich bisher auf der Bühne begrüssen durfte.
Eric-Jan Kaak EMCO TEST Prüfmaschinen GmbH, Anton Leitner NÖM AG und Nahed Hatahet HATAHET productivity solutions GmbH. Das sind unsere couragierten Speaker bei der Premiere des Confare CIO MessedUp Meetings am #CIOSUMMIT 2019 in Wien.
Ohne sie gäbe es ja keine solche Veranstaltung: Sie verdienen unsere Bewunderung! Mit ihrer Offenheit sind sie für das Publikum wahre Mutmacher für eigene Aufgaben, die anstehen oder Projekte, die in Planung sind. Das ist für mich ausreichend Motivation, diese Events ungeachtet von Hürden einfach durchzuführen. Auch wenn wir am Anfang dafür belächelt wurden.
- Was waren deine größten Aha-Erlebnisse bei den FuckUpNights, die Du moderiert hast?
«Das Leben geschieht, während wir Pläne machen.» – so etwa die Kurzfassung. Es werden Business Pläne geschrieben, Pläne für Ressourcen aufgestellt, Milestones definiert… wir kennen ja in der IT dafür die verschiedensten Projektmanagement-Werkzeuge. Ja, fehlende Ressourcenplanung oder mangelnder Verkaufserfolg (in der IT eher «Umsetzungserfolg» und Akzeptanz der User) mögen auf den ersten Blick zum Scheitern führen und tönt also nach Binsenwahrheit.
Doch in Wirklichkeit steht vor jedem Scheitern viel unangenehm Zwischenmenschliches und mehr noch, wenig Bewusstsein, resp. kein “Wahrhaben-wollen” für die Ressource Ich. Wie gehen wir miteinander um, wie verhalten wir uns, wenn wir den Kurs nicht (mehr) halten? Diese Fragen beantworten weder Trello noch Kanban.
- Was kann man in der IT von der Tradition der FuckUp Nights lernen?
Umgehen mit Scheitern ist eine Kulturfrage. Wie gehen wir mit dem Scheitern um und wie mit den «Gescheiterten»? Für mich als Moderatorin sehe ich es zum Beispiel als unabdingbar, für ein respektvolles Umfeld an diesen Veranstaltungen zu sorgen. Das Teilen von Wissen ist für mich besonders im digitalen Umfeld ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. In der IT offen darüber zu sprechen, was aufgrund gemachter Erfahrungen (!) eben nicht umsetzbar ist, bereichert die gesamte Organisation. Besonders auch die Kommunikation mit dem Business kann sich dadurch offener gestalten.
- Welchen ROI kann man damit erzielen, offen über Fehler zu reden?
Ich kann Dir, Michael, jetzt keine ScoreCard aufzeichnen, die in harten Fakten einen ROI wiedergibt. Was ich jedoch beobachten und somit versprechen kann: Die Kommunikation über die Organisationsgrenze wird offener, weniger emotionsgeladen und damit fokussierter. Als Projektmitglied bin ich zudem mutiger in der Umsetzung. Mutiger, weil ich weiss, dass Fehler nicht das Ende, sondern den Grundstein für ein nächstes, erfolgreiches Projekt bedeuten können.
- Was können die Teilnehmer beim ersten Confare CIO MessedUp Meeting erwarten? Warum lohnt es sich dabei zu sein?
Versprochen: Es wird inspirierend im Hinblick auf die technologische und kulturelle Weiterentwicklung der eigenen Organisation. Für unsere Gäste wird es gleichzeitig beeindruckend und bestätigend sein, weil wir Elemente des Erzählten wiedererkennen. Das führt schliesslich dazu, zielorientierter an Aufgaben heranzugehen.
Werden auch Sie mit Ihrer Geschichte ein Teil der Confare CIO MessedUp Community! Als Teilnehmer oder als Speaker. Wir freuen uns auf Sie.
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