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Confare #ImpactChallenge Nominee Henry Widera, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): Diversity macht Digitale Produkte zum Erfolg

by Yara El-Sabagh

 OUT NOW im #ConfareBlog mit Confare #ImpactChallenge Nominee Henry Widera, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG):
Diversity macht Digitale Produkte zum Erfolg

CIOs und IT-Manager machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie erfolgreich zu begegnen. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.

Kennen Sie weitere solche Vorbilder? Bis zum 3. Mai kann man voten für diese Weltverbesserer und Verantwortungsträger – bei der DACH-weiten Confare CIO #ImpactChallenge. Die Gewinner werden beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt gekürt. Wollen Sie persönlich die besten Beispiele erleben? Melden Sie sich jetzt an.

Wir stellen Ihnen die Nominierten im Confare Blog vor: Dr. Henry Widera ist mehrfach ausgezeichneter CIO der Berliner Verkehrsbetriebe. Mit Innovations-Kraft und Veränderungsbereitschaft betreibt er die Digitale Transformation des Traditionsunternehmens. Henry ist ein Role Model für den modernen CIO, denn für ihn stehen dabei immer auch die Menschen und gesellschaftliche Werte im Vordergrund.

Ab Mitte Mai können Sie Henry und weitere hochkarätige IT-Leader täglich mit Ihrer Stimme beim Voting unterstützen. Registrieren Sie sich jetzt, um von Beginn an Confare #ImpactChallenge Nominee Henry Widera, Berliner Verkehrsbetriebe: Diversity macht Digitale Produkte zum Erfolg dabei zu sein.

Wie wichtig sind bei einem klassischen ÖPNV Unternehmen digitale Produkte?

Außerordentlich wichtig! Das Fahren mit dem öffentlichen Nahverkehr war noch nie so einfach wie heute. Früher mussten unsere Fahrgäste Fahrscheine beim Schaffner kaufen und sich ihre Route auf einem Fahrplan selbst heraussuchen. Heute reichen dafür ein Smartphone und drei Klicks.

Wir nutzen die Digitalisierung, um unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und unsere Kund*innen konsequent in den Mittelpunkt zu stellen. Für sie haben wir neue digitale Produkte wie BVG-Muva (On-Demand Ridesharing) oder Jelbi (Mobilitätsplattform und -stationen) geschaffen.

In unserer Jelbi-App werden beispielsweise alle Mobilitätsangebote in einer Anwendung gebündelt. Unsere Kund*innen können sich ihre persönliche Mobilität sozusagen maßschneidern, alles direkt vergleichen, buchen und bezahlen, ganz ohne Schlüsselübergabe. Ein Rad oder Scooter für kurze Wege, mit der U-Bahn durch die Stadt, ein Moped ins Grüne, ein Auto für Transporte, ein Taxi abends nach Hause.

Wer braucht bei einer Auswahl von mehr als 70.000 Fahrzeugen noch ein eigenes Auto, wenn man für jeden Weg das passende Verkehrsmittel hat?

diversity Wie funktioniert kulturelle und digitale Transformation bei einem Traditionsunternehmen wie den Berliner Verkehrsbetrieben in der Praxis?

Der wesentliche Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Veränderung ist die Erkenntnis. Nur wer fühlt und feststellt, dass eine Veränderung erforderlich ist, ist auch bereit, etwas zu ändern. Ganz nach Simon Sineks Golden Circle: „Always start with why.“

Zur Orientierung haben wir einen klaren Zielzustand beschrieben, der durch die kulturelle und digitale Transformation erreicht werden soll. Um die Veränderung auch direkt erlebbar zu machen, starteten wir mit kleinen Piloten, die erste Veränderungen anstießen und haben die Erfolge gemessen und kommuniziert.

Unsere Führungskräfte gehen mit gutem Beispiel voran und fungieren als Multiplikator*innen in ihren Teams: Konsequente Kundenfokussierung, die Lust Neues (Digitales) auszuprobieren und moderne Führung inkl. einer offenen Fehler- und Lernkultur.

Bei der BVG gehen wir zudem Schritt für Schritt vor, damit wir niemanden auf dem Weg verlieren. Das richtige Tempo geben dabei unsere Mitarbeitenden vor, indem sie ehrlich zurückmelden, wo sie noch Handlungsfelder haben.

Begleitende Informationsveranstaltungen, interaktive Formate wie Learning Lunches, Kaminabende oder virtuelle Cafés und Schulungen unterstützen uns bei dem kulturellen und technologischen Wandel.

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Welche Rolle spielst Du als CIO dabei?

Ich verstehe mich als Change-Agent, der die digitale Transformation des Unternehmens gestaltet. Wir sind Geschäftspartner und Innovator. Erfolgsfaktor für die gute Zusammenarbeit ist aus meiner Sicht die Integration von Business und IT, da es keinen Teil der BVG mehr gibt, der ohne IT auskommt.

Hierbei leitet mich mein Mantra: „Keine Digitalisierung ohne digitale IT und Diversität!“

Die BVG IT zeichnet sich durch einen hohen Frauenanteil, insbesondere auch auf der Führungsebene aus. Warum schafft Ihr das, während andere es mangels Bewerberinnen aufgeben?

Die BVG steht wie kaum ein anderes Unternehmen für Diversität. Als ich die Leitung der CIO-Organisation Anfang 2020 übernommen habe, habe ich aber gesehen, dass in diesem Bereich in Sachen Vielfalt noch Luft nach oben war.

Mir war klar, dass wir mit vielfältigen Teams unsere Herausforderungen besser meistern können. Daher habe ich Diversität zum Top-Thema erklärt. Meine wichtigste Erkenntnis dabei ist, dass man sich treu bleiben muss. Denn Veränderung kommt nicht ohne Widerstand.

Wir haben konsequent auf interne Förderprogramme gesetzt und immer wieder den Status quo hinterfragt, wenn wir auf Ausschreibungen keine oder nur wenige weibliche Bewerbungen erhalten haben.

Heute liegt der Frauenanteil im IT-Management bei 44 Prozent – ein Novum in der Industrie. Und gemeinsam konnten wir in den letzten drei Jahren den Frauenanteil in der IT insgesamt um über zwölf Prozent steigern.

Damit sind wir auch am Arbeitsmarkt attraktiv, denn in Zeiten des Arbeitskräftemangels ist Diversität ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Bewerber*innen wissen heute „Hey, die bei der BVG-IT nehmen Diversität ernst! They walk the talk!“

Warum ist Diversity für Dich so ein wichtiges Thema?

Diversität sollte allen Unternehmen eine Herzensangelegenheit sein. Du musst verstehen, was deine Kund*innen wollen und brauchen. Maßgeschneiderte Angebote können wir nur liefern, wenn wir selbst genauso divers sind. Das fördert innovatives Denken.

Und dabei sprechen wir nicht nur über gemischte Teams von Frauen und Männern. Die Teams sollten auch divers in Hinsicht auf Altersstruktur, soziale Herkunft oder Migrationsgeschichte sein. Wenn du in der IT niemanden hast, der beispielsweise sehbehindert ist, fehlt diese Perspektive in der Entwicklung von passenden Lösungen.

Diversität ist somit erfolgskritisch aus Unternehmenssicht. Aber ich sehe dies auch als gesellschaftliche Aufgabe, allen Menschen die gleichberechtigte Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen.

Wie wirkt sich dies auf die Performance der IT und die Zufriedenheit der Kunden aus?

Die Stärkung unserer Diversität war einer der Eckpfeiler unserer Transformation der IT zu einer agilen Produktorganisation. Durch diese Transformation konnten wir Geschwindigkeit, Durchsatz und Qualität erhöhen und dabei sowohl die Zufriedenheit innerhalb der IT als auch der Fachbereiche deutlich erhöhen.

Wo siehst Du die wichtigsten Handlungsfelder für den CIO, um die IT für junge Menschen im Allgemeinen und insbesondere auch für Frauen als Arbeitgeber attraktiv zu machen?

Mit Blick auf junge Menschen ist es meiner Meinung nach wichtig, dass wir bereits in den Schulen anfangen, unsere Kinder von der Digitalisierung zu begeistern und ab da an kontinuierlich über bspw. Girls Days, Schulpraktika, Ausbildung, Duales Studium, etc. in das Berufsleben in der IT begleiten.

Um letztendlich als Arbeitgeber auch attraktiv für Frauen zu sein, gehört aber deutlich mehr dazu. Zum Beispiel die Möglichkeit zur Wahrnehmung von Führungsaufgaben in Teilzeit oder im Tandem, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und viele andere Aspekte. Als BVG gehen wir mit gutem Beispiel voran und sind schon zum wiederholten Mal als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet, zertifiziert nach dem Audit berufundfamilie. Davon profitieren natürlich alle.

Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft? Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?

Die Zeiten, in denen es die Regel war, dass Privatleben und Politik nicht Teil der Arbeit waren, sind aus meiner Sicht vorbei. Die gesellschaftlichen Herausforderungen sind so komplex, dass Mitarbeitende zurecht erwarten, dass sich sowohl ihr Unternehmen als auch ihre Führungskräfte klar positionieren.

Das macht es in der täglichen Praxis herausfordernd, denn es zählt nicht mehr allein die fachliche und disziplinarische Verantwortung, sondern man muss zudem ein gutes Gespür für den Zeitgeist haben. Wir merken dies konkret in Bewerbungsgesprächen für IT-Stellen, wo wir zum Beispiel gefragt werden, wie die Nachhaltigkeitsstrategie der BVG aussieht, wo wir unseren Strom beziehen oder wie der Frauenanteil bei uns im Management ist.

Welche Bedeutung hat die Confare #ImpactChallenge für Dich persönlich?

Zuerst einmal bin ich überglücklich, nominiert worden zu sein. Dies allein ist eine Ehre und Wertschätzung der Arbeit von mir und meinem Team.

Die #ImpactChallenge ist eine besondere Chance, in der IT-Community für mehr Diversität zu werben und Best Practices zu teilen, um voneinander zu lernen. Diese Chance möchte ich ergreifen, um die an vielen Stellen noch fehlende Diversität in der IT als Problem klar zu adressieren. Denn ein “weiter so” kann es schlicht nicht geben.

Damit hoffe ich etwas zurückgeben zu können, denn wir als BVG und ich als CIO haben bereits viel von anderen gelernt und dankend übernommen.

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