Regina Zehetner, Vice President Services von NTT Ltd. sieht in der Rolle des CIO längst nicht mehr nur den Leiter der IT-Abteilungen. Der CIO muss mittlerweile in einer Management-Funktion das gesamte Business im Blick haben um so weitreichende Entscheidungen treffen zu können. Im Confare-Interview spricht sie mit uns über Nachhaltigkeit bei der digitalen Transformation von Unternehmen und die Rolle der NTT im Eco-System des CIO.
Was sind die wichtigsten Elemente einer digitalen Unternehmens-Strategie?
Jegliche Digitalisierungsmaßnahme sollte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Arbeiten erleichtern und es nicht noch zusätzlich verkomplizieren. Das Kerngeschäft muss im Fokus eines jeden Unternehmens stehen und Digitalisierungsmaßnahmen sollen dabei unterstützen, neue Geschäftsmodelle zu erschließen und/oder bestehende Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Entscheidend dabei ist auch eine Durchgängigkeit im Datenmanagement: Durch einen schnellen, sicheren und unkomplizierten Zugriff auf Daten können schneller Entscheidungen getroffen werden, was wiederum zu mehr Produktivität führt.
Es heißt, im digitalen Zeitalter ist jedes Unternehmen ein Stückweit Software-Unternehmen. – Was bedeutet das in der Praxis?
Jedes Unternehmen sollte Softwareprodukte implementiert haben, die das Erreichen der Unternehmensziele unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit dem CIO entwickeln wir als externer Partner die optimale IT-Strategie für das Unternehmen und bieten die passenden Lösungen an. Das muss natürlich dem Design, den Unternehmenswerten und der -vision entsprechen. Die Problemstellung bzw. die Anforderung kommt vom Unternehmen und wir als IT-Partner übersetzen sie in die notwendigen technischen Lösungen.
Wie wirkt sich das auf die Rolle des CIO aus und wie wandelt sich die Rolle des CIO?
Der CIO ist der Mitdesigner oder die Mitdesignerin der IT-Infrastruktur des Unternehmens. Die Person muss das Profit- und das Cost-Center des Unternehmens im Auge behalten und sollte sich nicht mit technischen Details auseinandersetzen müssen. Der CIO kümmert sich um das passende Design der Firmensoftware – gemeinsam mit uns als IT-Dienstleister – und übersetzt die Maßnahmen dann intern für die anderen Mitglieder der Geschäftsleitung. Die CIO-Rolle hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und sich von einer reinen IT-Leitung zu einer Managementposition entwickelt. Die Person muss das gesamte Business im Blick haben und Entscheidungen im Gesamtkontext treffen.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der digitalen Transformation von Unternehmen?
Nachhaltig bedeutet für uns vor allem, Geschäftsmodelle so zu ändern bzw. neu zu bilden, damit sie auch in Zukunft flexibel und beständig sind. In der Coronakrise haben viele Unternehmen zum Beispiel Onlineshops auf die Beine gestellt, die künftig den stationären Handel ergänzen sollen. Das ist nachhaltiges Handeln für das eigene Geschäft. Im Umweltkontext ist es gut, sich mit Cloudlösungen auseinanderzusetzen. Eigene Serverräume sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sie sind auch Energiefresser. Die Rechenzentren von IT-Dienstleistern wie zum Beispiel auch wir eines in Wien betreiben, erfüllen alle Umweltkriterien, indem sie so energieeffizient und ressourcenschonend wie möglich gebaut und betrieben werden. Dafür gibt es auch strenge Zertifizierungskriterien.
Welche Rolle spielt NTT im digitalen Eco-System des CIO?
Als NTT wollen wir vor allem Partner und Unterstützer sein und dieser Support kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, was das Unternehmen braucht: Wir bieten Cybersecurity, globale Vernetzung, Rechenzentrumsleistung, Applikationen und strategische Beratung – je nach Problemstellung. Außerdem können wir durch unsere globale Präsenz und die vielen Experten, die weltweit für uns tätig sind, den Fachkräftemangel in den IT-Abteilungen der Unternehmen abfedern, indem wir das Hosting und die Wartung der Infrastruktur übernehmen.