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3 gängige Missverständnisse rund um Enterprise Architecture Management und warum es eigentlich einen anderen Namen braucht

by Annecilla Sampt

Die TX Group bildet ein Netzwerk von digitalen Plattformen mit vier eigenständig agierenden Unternehmen, etwa 3700 Mitarbeitern und 50 verschiedenen Brands. Das ergibt eine hohe Komplexität, doch glücklicherweise verfügt man über eine ausgezeichnete IT, so konnte Franz Bürgi 2019 die Auszeichnung als Schweizer CIO des Jahres, den Confare Swiss #CIOAward, entgegennehmen.

Den Tesla vor Augen. Ohne entsprechende Enterprise Architecture ginge in einer solchen Konzernlandschaft wenig. Markus Hochholdinger, inzwischen Head of Cloud-ERP in der TX Group, war seit 2014 mit den EAM Agenden befasst. Er ist ein glühender EAM Fan und sieht die EAM Aufgabe nicht als Verwalter sondern als Transformer im Unternehmen. In Vorbereitung des Confare Factsheets ENTERPRISE ARCHITECTURE MANAGEMENT, fallen ihm 3 gängige Missverständnisse rund um EAM ein:

Missverständnis 1

“Die Hauptaufgabe der EA ist es, ein Verzeichnis aller Prozesse, Capabilites, Applikationen, Datentöpfe, Datenflüsse, Infrastruktur usw. zu führen und dieses immer auf dem letzten Stand zu halten.” – Nein, ist es nicht. In einer idealen Welt ohne Ressourcenknappheit wäre so ein Verzeichnis zwar schön zu haben. Es ist aber bei weitem nicht die wichtigste Aufgabe einer EAM, und diese kann sich im Anlassfall mit Spontan-Analysen und Teilabbildungen ad-hoc behelfen.

Missverständnis 2

“Die EA entwickelt Roadmaps und Zielarchitekturen, die das Management und der Rest der Organisation dann so umsetzen.” – Wie oben erwähnt, die Welt ist komplexer und dezentraler geworden. Und ein “Zentralkomitee für Architektur” ist kein zeitgemässes Konzept mehr.

Hier treffen sich Geschäftsführer, CIOs, IT-Leiter und Digitalisierungs-Verantwortliche für Inspiration, Erfahrungsaustausch und Perspektiven. Die besten Unternehmen der IT-Branche zeigen Möglichkeiten aktueller Technologie. Preisgekrönte IT-Entscheider geben einen Einblick in ihre Erfolgsprojekte wie zum Beispiel:

Marcus Beyer - Swisscom AGSecurity is like Rock’n’Roll
Neue Wege in der Mitarbeitersensibilisierung

Marcus Beyer
Security Awareness & Communication OfficerSwisscom

Markus Hochholdinger, TX Group, über Missverständnis Nummer 3

“Marketing und EA finden keine gemeinsamen Themen.” Anders als früher brauchen Marketing, Sales, Finanzen, HR und andere Business-Funktionen heute oft gar keine IT-Spezialisten oder Technology Scouts mehr, um auf neue Technologien aufmerksam zu werden, die das Geschäfts- oder Prozessmodell auf den Kopf stellen, Oft sind es die Business Units selbst, die den neuen Weg gedanklich zuerst einschlagen. Die EA muss damit Schritt halten und den architektonischen Kontext liefern, weil Marketing (oder wer auch immer) andernfalls mit externen Lieferanten Lösungen baut, die gegen die langfristigen Strategien arbeiten. Wenn die EA Schwierigkeiten hat, mit Marketing gemeinsame Themen zu finden, dann tut die EA ihren Job nicht.

Ich glaube, dass der Grund, warum es über diesen Berufsstand noch immer viele Missverständnisse gibt, seine Bezeichnung ist. Daher würde ich gerne eine Umbenennung vorschlagen: Enterprise Orchestrator statt Enterprise Architect. Es geht doch darum, dass die Aufgaben der einzelnen Instrumentengruppen so virtuos aufeinander abgestimmt sind, dass am Ende ein Meisterwerk “aus einem Guss” erklingt, bei dem keine Note zuviel und keine zu wenig gespielt wird. Und der Grösste von allen wäre dann der Chief Enterprise Orchestrator, abgekürzt CEO. Ah, Mist, das Kürzel ist schon besetzt.

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