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Integrationsfähigkeit wird zur entscheidenden Anforderung an Cloud-Services, meint Wienerberger CIDO Jörg Reinold

by Stephanie Ellemunter

Jörg Reinold im Interview: Cloud und As A Service sind zu den bevorzugten Wegen der Bereitstellung von IT-Services, Infrastruktur und Software geworden. Für den Kunden und die Unternehmens-IT kann das durchaus herausfordernd sein. In der Vorbereitung des kommenden Confare Factsheets zu Cloud und as a Service Geschäftsmodellen in Zusammenarbeit mit DELL Technologies wollten wir von Confare #TopCIO Jörg Reinold, Wienerberger, wissen, welche Anforderungen er an solche Lösungen und deren Anbieter hat.

Persönlich treffen Sie Jörg Reinold und mehr als 600 IT-Profis auf dem 15. Confare CIOSUMMIT Wien, am 6. und 7. April – Da feiert Österreichs größter und wichtigster Jahrestreffpunkt für CIOs und Digitalisierungs-Entscheider sein 15-jähriges Jubiläum.

Welchen Beitrag leisten Cloud- und as a Service Angebote für die Innovations-Fähigkeit und Transformation von Unternehmen?

Cloud Services sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die effiziente und beschleunigte Durchführung von Innovationsprojekten, da die Nutzungsbarrieren sehr niedrig sind und die Aufwände für den Einsatz flexibel auf die Anforderungen angepasst werden können.

Wo sind die wichtigsten Einsatzbereiche von Cloud- und as a Service Modellen im Unternehmen?

Es gibt kaum Bereiche, die sich nicht für Cloud- und SaaS-Modelle eignen. Jedoch braucht es auch für die digitale Welt hybride Modelle, die neben effizienten Cloud-Services auch dezentrale Datenverarbeitung (zum Beispiel im Industrieumfeld) auf lokalen Infrastrukturen oder Geräten sicherstellen. Dabei spielt nicht nur die Ausfallsicherheit eine wesentliche Rolle, sondern eben auch die Anforderung an schnelle Verarbeitungszeiten.

Welche Anforderungen gibt es an Anbieter von as a Service Leistungen? Was sind die Stärken und Schwächen der aktuellen Angebote?

Jörg Reinold, Wienerberger AGAnbieter müssen viel näher an den Unternehmen dran sein, da sie mit ihren Cloud Services eine wesentlich höhere Fertigungstiefe haben als in früheren on-premise Software- und Lizenzmodellen. Die Stärke liegt typischerweise in der einfachen Aktivierung bzw. Einführung von Cloud Services. Schwachpunkt bei vielen Cloud Services war grad in den Anfangsjahren die fehlende oder unzureichende Integrationsfähigkeit in bestehende, geschäftskritische Systeme (z.B. ERP). Mit der weiter steigenden Vernetzung wird dies aber ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein, um schnelle und effiziente Geschäftsabläufe zu gewährleisten und digitale Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Wie verändern Cloud- und as a Service Nutzung die Aufgaben und Rolle der IT?

Die Rolle der IT verlagert sich immer Stärker Richtung Service-Integration und -Orchestrierung. Dies erfordert ein noch höheres Maß an Knowhow, um die gestiegenen Anforderungen an Performance, Stabilität und Sicherheit zu meistern. Die Sicherstellung der end-to-end Leistungsfähigkeit erfordert Transparenz und Steuerung aller Partner und Services (intern, extern) auf Augenhöhe. Dies ist ein wesentlicher Wandel zu vergangenen Outsourcing-Modellen, wo die klassische SLA-Steuerung oftmals die ganzheitliche Leistungserfüllung als partnerschaftliches Modell vernachlässigt hat.

Was braucht es, um eine hybride Cloud- und SaaS- Umgebung erfolgreich zu managen?

Ganz klar Transparenz, Vertrauen und exzellentes Service Management! Schnelle Reaktionsfähigkeit erfordert Informationen in Echtzeit sowohl in Bezug auf die IT-Landschaft als auch in Bezug auf die Geschäftsdynamik. Nur wenn ich beides verbinde, kann ich die hohen Kunden- und Nutzererwartungen langfristig erfüllen.

Wo sind dabei die größten Hürden?

Die größte Herausforderung sehe ich in den immer noch unflexiblen kommerziellen Modellen sowohl im Cloud- als auch im On-premise-Umfeld. Es gibt noch zu wenig echte „Pay per Use“-Modelle. Hier braucht es mehr Mut von Anbietern und eine klare Erwartungshaltung von IT-Entscheidungsträgern gegenüber Anbietern.

Was ist in Bezug auf Kosten und Budget zu beachten?

Die kommerziellen Modelle von Cloud-Services werden permanent angepasst und erweitert. Heißt, man muss permanent die Preis- und Servicestrategien im Auge haben, um gegenseitige Abhängigkeiten (Kosten und Risiko) aktiv zu steuern. Vertrags- und Dienstleistersteuerung bekommt dadurch eine noch höhere Bedeutung, da es nicht „nur“ um langfristige Vertragsverhandlungen geht, sondern die effiziente und agile Steuerung der Kosten in den Vordergrund tritt.

Welches sind die wichtigsten Markt-Trends in diesem Zusammenhang für den CIO?

Die wichtigsten Trends sehe ich im Bereich Service Integration, Automatisierung und Sicherheit. Der Betrieb von hochdynamischen und hochintegrierten Abläufen wird ein wesentlicher Veränderungstreiber in den nächsten Jahren sein.

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