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Software Transformation 2021: Drei Trends, mit denen Sie rechnen müssen, wenn es um Technologie und Infrastruktur geht

by Fernando Ducoing

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Objectbay
Hannes Wambach, Objectbay

Ein Großteil der Diskussion über den digitalen Transformationsprozess in den letzten Jahren konzentrierte sich auf die Notwendigkeit, Cloud Computing zu nutzen und die IT zu modernisieren. Cloud- und andere architekturbezogene Upgrades sind aber nur die Grundbausteine, auf denen digitale Transformation fußt. Eine Strategie der digitalen Transformation erfordert mehr als einen „Lift-and-Shift-Ansatz“, bei dem ältere Software, die vor Ort betrieben wird, einfach aufgegriffen und in die Cloud verlagert wird.” Hannes Wambach, Objectbay

Trend 1. Kunden und Anwender erwarten MEHR!

Die Zeiten, in denen schlechte Usability und Performance akzeptiert wurden, sind endgültig vorbei. Nicht nur, dass man riskiert gute Mitarbeiter oder Kunden zu verlieren, man vergibt reale Umsatz- und Entwicklungspotenziale, weil Innovationen zu kurz kommen, sich der Markteintritt verzögert oder das berühmte window of opportunity einfach wieder zugegangen ist, während man sich mit schlechter Software befassen musste.

Als Nutzerinnen und Nutzer sind wir heute von unseren Smartphones verwöhnt – wir wollen auf nichts mehr warten. Die Infrastruktur darf keine Hemmschwelle sein, sondern muss rasche Services ermöglichen. Diesen schmalen Grat zwischen Systemsicherheit und bestmöglicher User-Experience gilt es laufend auszubalancieren.” Thomas Zapf, Verbund

Thomas Zapf, Styria Media Group

Für die Entwickler und die IT-Abteilungen heißt das aber nicht, dass die Arbeit einfacher wird. Einfache Handhabung bezahlt man meist mit Komplexität im Backend.

Gunther Glawar

„IT kommt aus der Steckdose“ – für den End User sollen Systeme und digitale Tools easy-to-use sein. Egal was die IT- und Digitalisierungsabteilung im Hintergrund dazu tun muss.” Gunther Glawar, EVVA

Das bedeutet, dass es besonders wichtig wird, die Ziele und die Bedürfnisse des Anwenders zu verstehen. Das gilt noch mehr, wenn der Anwender der Endkunde ist.

Im Bereich der Infrastruktur ist eine Professionalisierung der Services notwendig, denn im Unterschied zu internen Nutzern haben externe Kunden oft kritische Anwendungen und Fokussieren auf möglichst hohe Uptime. Dieses bedingungslose fokussieren auf Verfügbarkeit unterliegt bei der internen IT oft dem “Spieltrieb” und der Neugierde. Die Mitarbeiter sind sich oft nicht über Konsequenzen ihres Handels bewusst und darauf geschult (fehlende Business Empathie).”

Helmut Draxler, Burckhardt Compression Group

Helmut Draxler (Burkhardt Compression)

Trend 2. Cloud, APIs, Plattformarchitektur und Microservices verändern grundlegend die Software Architektur eines Unternehmens!

Hannes Wambach, Objectbay

Nichtsdestotrotz ist Cloud Computing eines der wichtigsten Elemente für die digitale Transformation, da es Unternehmen ein Maß an Flexibilität und Agilität bietet, das vorher nicht gegeben war. Es ist daher eine gute Basis für eine umfassende Software Strategie, die in Richtung Transformation ausgerichtet ist. Unternehmen müssen aber auch ihre IT-Stacks weiterentwickeln, wenn sich Technologien entwickeln und neue Angebote auf den Markt kommen. Dies bedeutet heute,

  • Containerlösungen wie Docker,
  • Microservices und
  • Automatisierungstechnologien wie Kubernetes

zu nutzen, um die Flexibilität und Geschwindigkeit der IT und die Liefergeschwindigkeit von neuen digitalen Produkten und Services kontinuierlich zu steigern. APIs spielen eine entscheidende Rolle bei “connect everything with everything” und ermöglichen den Austausch von Daten und Inhalten zwischen Hard- und Software, verschiedenen Webseiten, Programmen und Anbietern sowie den Zugang für Dritte zu internen Daten oder Diensten (z. B: Open Banking).” Hannes Wambach, Objectbay

Hier dreht sich alles um Modularität, Vernetzung und Integrierbarkeit, wobei Qualität und Stabilität nicht leiden dürfen. Neben On-Premise Lösungen kommen auch bei uns vermehrt Cloud-Technologien zum Einsatz, um auch einen globalen Einsatz bei unseren globalen Kunden zu ermöglichen. Dabei geht es natürlich auch um Themen wie Performance, Usability etc.” Klaus Glatz, Andritz

Klaus Glatz, Andritz

Plattformen werden zur entscheidenden Grundlage der Software-Architektur mit konfigurierbaren Konnektoren an Legacy-Systeme usw. Die Vorteile:

  • Deutlich reduzierte Abhängigkeit von Legacy-Systemen, Know-hows
  • Reduzierung von unübersichtlichen, alten Applikationslandschaften (es muss sich doch nur jeder einmal fragen,  in wie vielen unterschiedlichen Systemen z.B. eine Adresse gespeichert ist? Und in welchem System ist die aktuellste Adresse und wer hält diese up-2-date? Plattformen reduzieren dies maximal
  • Infrastruktur muss flexibel anpassbar auf die Anforderungen (wie eigentlich die gesamte IT) von morgen sein. Die Infrastruktur sollte in ECO-Netzwerken (Automatisierung zwischen allen Geschäftsparteien) unternehmensübergreifend Services zur Verfügung stellen können.” Nino Messaoud, Barry Wehmiller

Trend 3. Die Zusammenarbeit mit externen Software-Experten hilft, aber jedes Unternehmen braucht auch eigenes Know-how um das Potenzial wirklich zu heben!

Entscheidend hierbei ist, was man wirklich selber machen will. Zahlreiche „commodity“ Aspekte kann man leicht auslagern.

Gunther Glawar

Da durch immer mehr und intensivere Digitalisierung die Gesamtkomplexität steigt, ist es nicht mehr möglich, alles selber zu können und zu wissen. Wir nehmen für Produkte, für die es Sinn macht, gerne externe Unterstützung und Cloudservices in Anspruch. Die wertvollen, internen Mitarbeiter sollen nicht mehr „mit dem Ölkännchen herumlaufen und Festplatten schmieren“, das können andere besser und billiger.” Gunther Glawar, EVVA

Wo man tatsächliche Wettbewerbsvorteile erwartet, muss man auch Know-how aufbauen.

Die Unternehmen, die eine Software-Entwicklung haben, werden diese eher weg von den Prozessen hin zu Daten fokussieren.” Helmut Draxler, Burckhardt Compression Group

Helmut Draxler (Burkhardt Compression)

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Daniel Haslinger (Objectbay)

Es ist daher notwendig, IT-Teams für die Arbeit mit diesen Technologien zu schulen. Experten weisen darauf hin, dass etablierte Unternehmen nicht in der Lage sein werden, mit digitalen Unternehmen mitzuhalten, wenn sie nicht ein Mindestmaß an eigenen Softwarefähigkeiten besitzen. Es sollte sichergestellt werden, dass sie über die erforderlichen technischen Fähigkeiten und Entwicklungstools verfügen. Um die notwendige Geschwindigkeit und Ausrichtung auf die Geschäftsziele zu sichern, hat sich die Fähigkeit von Teams, agilen Entwicklungsprinzipien zu folgen, als äußerst erfolgreich erwiesen. Außerdem sollten IT- Teams mit entsprechenden Kenntnissen im Bereich Big Data, Business Intelligence, Machine Learning, KI, IoT, RPA und Co ausgestattet sein.” Daniel Haslinger, Objectbay

Beispiel Volkswagen: Für Marktführer und die es werden wollen, ist Software Know-how sogar unumgänglich.

Das Streben nach Ressourceneffizienz der letzten Jahre hat dazu geführt, dass zum Beispiel Maschinenbauer und die Automobilhersteller kontinuierlich in Outsourcing investiert haben und für die einzelnen Teile ihrer Produkte eine rein betriebswirtschaftliche make-or-buy Entscheidung getroffen haben. Das galt nicht nur für die mechanischen Einzelteile ihrer Produkte, sondern auch für die Software. Im Volkswagenkonzern wird aktuell nur 10 % der in den Autos befindlichen Software ihrer 12 Marken im eigenen Haus hergestellt. 90 % der Software wird von Zulieferern gebaut. In den Maschinenbaubetrieben ist die Situation nicht viel besser.

Es gilt daher, Softwareentwicklung als Kernkompetenz aufzubauen, wie es Volkswagen zurzeit macht. Da werden bis 2025 sieben Milliarden Euro in die Entwicklung einer eigenen Software für die Marken des Konzerns investiert. Alternativ dazu kann man neue Allianzen mit anderen Partnern bilden, in Startups investieren, sich an Softwareunternehmungen beteiligen, und, und, und. Lieferanten werden zu Partnern. Da ist auch ein Umdenken gefragt. Eric-Jan Kaak, Spar ICS

Eric-Jan Kaak
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