Exklusiv im #ConfareBlog mit Victoria Rugli, PWC:
Transferable Skills machen Quereinsteiger in der IT besonders wertvoll!
IT-Beratung ist männlich dominiert! Ein bekanntes Vorurteil, doch in vielen Beratungsunternehmen ändert sich das gerade. Zahlreiche talentierte und zielstrebige junge Frauen behaupten sich hier erfolgreich. Victoria Rugli, ist Senior Technology Consultant, Data Analytics. Sie ist überzeugt, dass das Beratungsumfeld gerade für Frauen viele Chancen bietet.
Im Interview spricht Victoria über ihre Laufbahn und Ziele und gibt Tipps für Frauen, die eine Karriere in der IT anpacken wollen.
Im Rahmen des Confare Female IT-Mentorings, das Confare Geschäftsführerin Barbara Klinka-Ghezzo ins Leben gerufen hat, unterstützen hochkarätige Frauen in führenden IT-Management Positionen weibliche Nachwuchs-Talente. Das Ganze findet im Rahmen des wichtigsten IT-Management Treffpunkts Österreichs statt, dem Confare #CIOSUMMIT Wien. Unter dem Motto „Human Xperience – Stand out of the Crowd“ treffen sich hier mehr als 700 IT-Professionals. Sichern Sie gleich Ihre Teilnahme und empfehlen Sie das Female IT-Mentoring an Frauen aus Ihrem Unternehmen und Ihrem Netzwerk weiter.
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Wie kommst Du zur Technik? Deine Ausbildung, Dein beruflicher Werdegang.
Victoria Rugli: Man könnte sagen ich hatte bis jetzt so etwas wie eine Mosaikkarriere. Weil die einzelnen Teile wirken, als hätten sie keinen roten Faden, aber wenn man das Gesamtbild sieht, erkennt man die Zusammenhänge.
Ich habe nach der Schulzeit Internationale Betriebswirtschaftslehre studiert und habe dann einen Job beim Radio angenommen, wo ich in der Werbung tätig war. Dort habe ich mich vor allem für den Impact interessiert, den die Werbespots haben und wollte verstehen, wie man mit konkreten Kennzahlen messen kann, wie gut sich ein Werbespot auf die Verkaufszahlen auswirkt.
Den Mut zum nächsten Schritt hat mir dann ein Coding Bootcamp für Frauen gegeben, bei dem ich an den Wochenenden Coding Basics gelernt habe. Das hat mir ein bisschen die Ehrfurcht vor dem Thema genommen und gezeigt, ich kann das auch. Danach habe ich mich bei einem Studium in Paris beworben für Data Science & Digital Marketing.
Gleichzeitig habe ich dann auch begonnen im Job mit Daten zu arbeiten. Zuerst im Programmatic Advertising und als Data Analyst für CRM-Datenbanken, das war hauptsächlich Segmentierung und Analysen für strategisches Targeting.
Im Endeffekt war das auch mein Schritt in die Beratung, weil mir die Projektarbeit mit den verschiedenen Kunden so viel Spaß gemacht hat.
Was sind die Vorteile als Frau in der IT Beratung zu arbeiten? Was findest Du besonders Spannende an Deinem Themenumfeld?
Victoria Rugli: Vor allem die Möglichkeit sich zu entfalten und verschiedene Themengebiete für sich zu entdecken ist der große Vorteil der Beratung. Man hat die Möglichkeit viele Hüte zu tragen, und Expertise in Bereichen aufzubauen, die man sonst vielleicht nicht entdeckt hätte und sich dann nach und nach in einem Themenfeld zu spezialisieren.
Ich habe schon während des Studiums im Research Center für AI im Management mitgewirkt und bin so in das Thema künstliche Intelligenz eingetaucht, in der Zeit habe ich auch mit einer Studienkollegin einen Podcast über AI gestartet.
Aber zum Beispiel den Schritt davor, nämlich wie macht man die Daten AI-Ready – also das Thema Data Governance – hat sich aus Projektarbeit zu einem meiner großen Interessen entwickelt. Das ist ein spannender Bereich, weil viele Unternehmensstrukturen in Informations-Silos aufgebaut sind, und die Daten die einzelnen Fachbereiche nicht verlassen. Diese Strukturen muss man erst aufarbeiten, um die wichtigen Unternehmensdaten richtig nutzen zu können.
Gehen Dir Frauen in der Technik ab?
Victoria Rugli: Ich habe bis jetzt in zahlreichen Projekten mit großartigen Frauen gearbeitet, die alle einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Im Laufe meiner Karriere hatte ich das Glück viele Frauen als Vorgesetzte zu haben, die oft auch eine große Vorbildwirkung hatten. Von denen habe ich viel gelernt. In der Art wie sie sich neue Themen aneignen, wie sie Initiative zeigen oder selbst ihre fachlichen Kompetenzen ausbauen und sich neues Wissen aneignen.
Was kann man tun, um Frauen für Jobs im IT Umfeld zu begeistern? Was rätst Du Frauen um ihre Position in einem eher männerdominierten Umfeld zu festigen?
Victoria Rugli: Ich glaube die Begeisterung wäre da, oft ist damit aber auch eine gewisse Scheu verbunden. Man müsste transparenter in der Kommunikation sein. Die meisten Einstiegsstellen, wirken oft abschreckend, allein durch die Art, wie die Voraussetzungen beschrieben sind.
Das ist ein Trend, der dazu führt, dass sich talentierte Einsteiger gar nicht erst bewerben, weil sie nicht alle Kriterien erfüllen. Da finde ich die Stellenausschreibungen sympathischer, die unterscheiden zwischen „notwendigen“ Skills und „nice to haves“.
Als ich ins Berufsleben gestartet habe, hatte ich tolle Vorbilder, die mir gesagt haben: „Damals in meinem ersten Job dachte ich alle können so viel mehr als ich und ich mache nur Fehler und gehöre hier nicht her“ und jetzt sind sie CTOs – so etwas hilft einem mit mehr Selbstvertrauen an unbekannte Situationen heranzugehen.
Niemand erwartet, dass man als Experte auf die Welt kommt und Unternehmen sollten hier in der Kommunikation transparenter sein. Auch bei Quereinsteigern, die in die IT wechseln wollen wäre es wichtig, dass transferable Skills nicht unterschätzt werden. Selbst wenn man davor in anderen Branchen gearbeitet hat, gibt es viele Fähigkeiten die übertragbar sind, da sollte man keine Angst haben von vorne anfangen zu müssen.
Vor allem am Anfang ist es wichtig die Gelegenheiten, die sich einem bieten zu nützen und keine Angst zu haben, wenn man etwas nicht kann, denn bei neuen Technologien müssen sich selbst Personen mit jahrelanger Erfahrung neu einlesen.
Wichtig ist, dass man neugierig und wissbegierig bleibt, eine gewisse Flexibilität muss man bei der ständigen Weiterentwicklung in der Technik aber mitbringen.
Was wünschst Du Dir von der Zukunft für Frauen in Berufen mit Technikschwerpunkt?
Victoria Rugli: Ich hoffe wir werden irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit und müssen unsere Vorbilder nicht mehr suchen, sondern haben dieselbe Präsenz wie Männer in der Community.
Auf Konferenzen fällt es mir am häufigsten auf, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, aber ich hoffe, dass man mit Visibilität und Vorbildwirkung hier viel bewegen kann.
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